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Kolumne

Gehe niemals unter der Schwebebahn her!

Gerade bin ich (und ich weiß schon gar nicht mehr wie), über die Blogparade vom Universalmusem Joanneum auf dem Museumsblog gestolpert.
Anlässlich der Sonderausstellung „Aberglauben – Aberwissen Welt ohne Zufall“ wurde hier eine Aberglauben Blogparade gestartet.
Die Ausstellung würde mich ja tatsächlich interessieren – Graz ist aber wohl ein bisschen zu weit für einen kurzen Ausstellungsbesuch.
Und so nehme ich dann eben „nur“ mit der Blogparade vorlieb:

Hand aufs Herz! Wer hat ein mulmiges Gefühl am Freitag, dem Dreizehnten? Geht ihr beherzt unter einer Leiter durch? Und glaubt ihr, dass es sieben Jahre Unglück bringt, wenn euch ein Spiegel zerbricht? Wer glaubt an Unheil, wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt? Und macht es einen Unterschied, ob von links oder rechts?

Lasst uns teilhaben an eurem alltäglichen Aberglauben! Ohne welchen Talisman, geht ihr nicht aus dem Haus? Welches Teil bringt euch Glück bei Klausuren und Prüfungen? Quelle: Museumsblog.at

Grundsätzlich hätte ich nun aus dem Bauch heraus erst mal gesagt:
„Alles völliger Quatsch.“
Wie oft ist mit uns schon die Welt beinah untergegangen? Wie viele Regenschirme wurden in der Wohnung geöffnet? Wie oft haben wir eine wichtige Prüfung verhauen, trotz des Glücksbringers?
Wie oft bin ich schon unter der Schwebebahn her gegangen oder gefahren, ohne auch nur einen Todesfall?
Wie viele Gläser wurden nicht geext, wie viele Spiegel zersplitterten, wie viel Salz fiel auf den Boden und wie viele Teller wurden nicht leer gegessen.

Denkt man nun aber länger über dieses Thema nach, so wird nicht nur klar, dass wir alle von diesem „Humbuk“ in irgendeiner Art und Weise befallen sind, sondern auch, dass wir Menschen in unsicheren Situationen Halt suchen.
Und das schon immer.
Seit wir existieren.
Forscher haben sogar heraus gefunden, dass der „Hang zum Aberglauben“ in jedem von uns, zumindest in Ansätzen, vorhanden ist und sogar Tiere zu abergläubischem Verhalten tendieren.

Glückszahlen, Talismane, Riten und Co. verleihen uns in manchen Augenblicken unseres Lebens ein besseres Gefühl.
Und genauso sorgen zufällige Aneinanderreihungen schlechter oder mysteriöser Ereignisse, im Zusammenhang mit beispielsweise schwarzen Katzen, der Zahl 13 oder aufgespannten Regenschirmen dafür, dass wir an eben diese Mythen glauben oder sie zumindest für einen Moment nicht mehr für ganz so abwegig halten.

Ich selbst bin weniger einer dieser Menschen, der an die schlechten Mythen glaubt.
Dafür aber umso mehr an das Glück.
Zwar habe ich keinen echten Glücksbringer, dafür aber etliche „Rituale“ oder „Gewonheiten“, um meinem Glück auf die Sprünge zu helfen.
Ich habe mir oft die Finger, nach Kleeblättern oder Herzsteinen, wund gesucht und bin dann doch über sie gestolpert, als ich gar nicht mehr an sie dachte – solche unverhofften Funde, machen mich unwahrscheinlich glücklich.
Mit meiner Oma bin ich früher, sobald ein Regenbogen zu sehen war, los gefahren, um den Pott voll Gold zu finden.
Wenn der Sprit heute nicht so teuer wäre – ich würde es immer noch tun!
Einfach um des Glückes Willen.
Außerdem klopfe ich ständig 3x aufs Holz – augenscheinlich nur aus Spaß aber tief in meinem Inneren gibt es mir doch auch ein besseres Gefühl, wenn ich mit Worten etwas Schlechtes „herauf beschwöre“.
Insgeheim freue ich mich sogar ein bisschen, wenn ich in einen Hundehaufen trete.
Und regelmäßig quietsche ich aufgeregt vor Freude, wenn ich um 11:11 Uhr oder 22:22 Uhr zufällig auf die Uhr schaue und mir etwas wünschen kann.
Genauso, wie bei der Sichtung einer Sternschuppe oder einem Kennzeichen mit drei gleichen Zahlen.

All solche Dinge schenken mir einfach kleine Glücksmomente und das reicht mir schon.

Gut, ich gebe es zu :
Das schlechte Gefühl, wenn sich, bei der Begrüßung großer Gruppen, die Hände plötzlich übereinander zu einem Kreuz verschränken, wenn ein Regenschirm in der Wohnung aufgespannt wird oder mir ein Spiegel zerdeppert, kenne ich auch.
Aber das doch vor allem deshalb weil man es in Kindheitstagen so oft mit den Freunden im Dunkeln rauf und runter kommuniziert hat ;-)

Achja!
Ich glaube übrigens auch an die magischen Kräfte meiner Familie.
Zum Beispiel die meines Vaters, wenn es um Gesellschaftsspiele geht ;-)
Wenn er den Würfeln die gewünschten Zahlen zuflüstert – ich schwör´s Euch – das klappt fast immer!

Und an was glaubt Ihr so?

12 Antworten auf „Gehe niemals unter der Schwebebahn her!“

Ich würde mich grundsätzlich nicht als abergläubisch bezeichnen, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, macht man manche Sachen [Salz über die Schulter schmeißen z.B.] dann vielleicht tatsächlich doch nicht nur aus Spaß, sondern weil man ganz tief drinnen ein bisschen Schiss vor Unglück hat? Könnte jedenfalls gut sein. :) Unter einer Leiter gehe ich jedenfalls nur deshalb nicht durch, weil ich Angst habe, dass mir etwas [oder jemand ^^] auf den Kopf fällt. :D

Aber sonst…? Meine Lieblings-/ Glückszahl ist die 13. In Kombi mit einem Freitag sogar noch mehr…wer mag schon keine Freitage? ;)

Also ich bin irgendwie schon abergläubisch. Ich hatte gerade schon gedacht zu schreiben so doll bin ich es gar nicht und sofort kam der Gedanke „das krieg ich dann zurück“. Auch in anderen Dingen bin ich es, wenn ich z.B. jemandem erzähle ich war schon ewig nicht mehr richtig krank (also ne Magen-Darm-Geschichte z.B.) dann denke ich sofort jetzt krieg ich es erst recht ;) Da klopf ich dann auch gerne 3x auf Holz, sofern welches in der Nähe ist.
Ach und lustig ist es auch beim Fußball. Wir sind ja regelmäßig im Stadion. Die letzten beiden Saisons habe ich mir immer den Stadionkurier gekauft. Diese Saison waren wir dann mal spät dran und es gab keinen mehr – seitdem hab ich keinen mehr gekauft und die Saison läuft besser denn je :D

Ich finde aber trotzdem dass es sich noch in Grenzen hält, es gibt da sicher einige, die noch viel schlimmer sind als ich.. hoff ich.. weiß ich.. glaub ich…oh oh :D

Mit einem Augenzwinkern betrachte ich die regelmäßig im Alltag geäußerten und allseits bekannten Aberglaube-Regeln, aber glaube nicht wirklich dran. Ich glaube aber ein bisschen ans „Schicksal“ und hab in meinem Arbeitsteam den Glauben an Tarotkarten etabliert. Ich habe die früher regelmäßig gelegt und lange Jahre nicht beachtet und letztes Jahr zum Sommerfest aus Spaß mitgebracht. Jetzt muss ich bei allen möglichen Gelegenheiten mit meinen Kolleginnen Tarot-Sessions machen, also immer dann, wenn Entscheidungen oder wichtige Fragen anstehen. Und Du wirst lachen – die Karten haben eigentlich immer, mal mehr und mal weniger, die Wahrheit gesagt. Fast schon gruselig. Ich muss dabei erwähnen, dass ich mich selbst dabei meist zurückhalte und lieber die anderen die Fragen an die Karten stellen lasse ;-) Manches will man eben nicht wissen.

Uh, das mit den Tarotkarten hab ich gar nicht erst erwähnt aber die hab ich auch hier.
Nur hab ich da, glaube ich, nicht sonderlich viel Ahnung von und interpretiere die so, wie es mir gerade passt :-D

Riesen Dankeschön für den Beitrag zu unserer Blogparade. Ich hatte unlängst ein Gespräch mit Eva Kreissl, der Kuratorin der Ausstellung. Und wir waren uns einig, dass wir zwar nicht abergläubisch sind, aber dass wir doch so manche Riten anwenden, die uns ein besseres Gefühl geben…

3x auf Holz zu klopfen zum Beispiel, oder Wimpern wegblasen.

Und falls du doch mal Lust und Zeit auf einen Städtetrip nach Graz hast, bitte Bescheid geben und auch deinen Vater mitnehmen. Ein „Würfelflüsterer“ würde sich gut in der Ausstellung machen. ;-)

Liebe Grüße
Christoph

Ach, vielen Dank für deinen Kommentar.
Das mit den Wimpern wegblasen – grandios!
Sind so Sachen, die eigentlich schon so zum Alltag dazu gehören, dass man sie gar nicht mehr richtig wahrnimmt.

Falls wir tatsächlich mal nach Graz kommen, schreie ich ganz laut.
Wobei ich mir jetzt noch nicht ganz so sicher bin, ob mein Dad Bock hat, den ganzen Tag als Modell da rum zu stehen ;-))

Ich kann gegen meine Schwester im „Schere Stein Papier“ nicht gewinnen!
Deshalb müssen wir jetzt immer nach einer Münze gucken, wenn es um sowas geht :)

Ralle, Profi-Tipp:
Die meisten fangen bei „Schere Stein Papier“ mit der Schere an und nehmen danach (wenn sie verloren haben), entweder noch mal die Schere oder den Stein.
Ich schwörs ;-)

Huhuuu,

ein wenig abergläubisch bin ich schon, eine absolute „Schwarzseherin“ und „Hypochonder“ noch dazu, also einfach ein wenig gestört, um es milde auszudrücken, hihi.

Ich erwische mich auch oft dabei, dass ich z. B. auf Holz klopfe oder sonstiges.

Früher habe ich meine Wäsche nicht zwischen Weihnachten und Silvester gewaschen und auf die Leine gehängt, weil man gesagt hat, dass sich die toten Seelen der Verstorbenen darin verfangen. So ein Quatsch, seitdem ich Kinder habe, muss ich zwischen diesen Tagen waschen, sonst würden wir in Wäschebergen ersticken.

Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema – liebe Grüße und bis bald – die Tati

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