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Kolumne

Immer wieder Sonntags (93)

Traum-Herbstwetter im Schwarzwaldurlaub

Wie einige von Euch sicherlich schon mitbekommen haben, waren Marius und ich für sechs Tage im Schwarzwald, um die Seele baumeln zu lassen. Die sechs Tage, bzw. effektiv vier Tage plus ein Abend und ein Morgen, waren perfekt für uns, um Energie für die restlichen sieben Wochen des Jahres zu sammeln. Das Wetter war p-e-r-f-e-k-t-e-s Herbstwetter, dessen Nebelschwaden die gesamten Wälder in eine Märchenwald-Traumkulisse verwandelt haben. Wir sind von morgens bis abends wandern gewesen und haben wieder gemerkt, wie unendlich gut uns das tut.

Sobald Marius und ich raus in den Wald gehen, um zu Wandern, geht es uns gut. Und ich meine: so richtig gut! Wir strahlen uns an und haben ab diesem Moment den Abstand zum Alltag, den wir brauchen. Zwei Wochen Strandurlaub auf Malle, oder drei Wochen Urlaub zu Hause können uns nicht im Ansatz das geben, was uns die Berge und der Wald geben können. Ich liebe es, dass wir das in den letzten Jahren für uns entdeckt haben.

Fuchssehnsucht wurde zur Mausliebe

Außerdem haben wir uns im Urlaub jeden Tag mit ein paar Mäuschen beschäftigt. Man hatte uns gesagt, dass es am Haus einen Fuchs gibt. Mein innigster Wunsch war es, den mal zu sehen. Irgendwie kam ich auf die Idee, unsere Kürbisbrot-Reste auf die Terrasse zu stellen. Ursprünglich für die Vögelchen. Als wir am ersten Morgen den Teller sahen, der wie „leer geleckt“ aussah, dachte ich aber direkt an den Fuchs. Ich war ganz aufgeregt und hab gleich nochmal Kürbisbrot zerbröselt und raus gestellt. Nach dem Wandern abends dasselbe Bild: leer geleckt! Und dann hab ich sie am nächsten morgen erwischt: Mäuse! Gleich drei Stück, die sich manchmal sogar gekloppt haben. Sooooooo unfassbar süß! Sie zu beobachten war uns ein Fest.

Zum Geburtstag waren wir Essen und eine wichtige Erkenntnis für mich

An meinem Geburtstag waren wir Abends essen. Für mich war das schon vor vier Wochen, zu Beginn unseres „Experiments“ klar. An meinem Geburtstag esse ich Fleisch. Wie bescheuert dieser Gedanke ist, habe ich dann erst gemerkt, als ich mal ne Zeit darüber nachgedacht habe. Meine Gedankenwelt sah bisher vor, dass ich, wenn ich mal essen gehe, im Restaurant ein Wiener Schnitzel esse. Immer. „Für was anderes brauche ich nicht essen gehen. Man gönnt sich das.“. Dazwischen gab es nichts. Für eine Suppe oder einen Salat gehe ich nicht ins Restaurant. Mein Horizont hat da einfach nicht mehr zugelassen. Weder die Vielfalt an vegetarischen Gerichten,noch (bzw. erst recht nicht) die veganen Alternativen.

Ich habe mich für ein Wiener Schnitzel entschieden und das war genau richtig und wichtig

Im Restaurant gab es einen veganen Burger und einige andere vegane Gerichte. Dennoch habe ich mich für ein Wiener Schnitzel entschieden und das war genau richtig und vor allem wichtig. Wann immer man mich früher gefragt hätte, was mein Lieblingsgericht ist, hätte ich „Wiener Schnitzel mit Pommes“ gesagt. Wie aus der Pistole geschossen. Gefolgt von einem Mettbrötchen.

An meinem Geburtstag ist mir vom ursprünglichen Geschmack des Wiener Schnitzels schlecht geworden. Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben, das schmeckte, was für mich z.B. bei anderen tierischen Produkten, die ich nie esse, bereits dafür gesorgt hat, dass ich sie meide: Tiergeschmack. So wie Ziegenkäse nach Ziege und Wildfleisch nach „Wild“ schmeckt, so schmeckt das Kalbsfleisch nach Kuh. Aber da ich den Geschmack total gewöhnt war, hab ich das nie geschmeckt.

Nach nur 8 Wochen ohne Fleisch und nicht einmal vier Wochen ohne tierische Produkte schmeckt plötzlich das Wiener Schnitzel nicht mehr. Und ich meine wirklich: gar nicht mehr! Ich hab es kaum runter bekommen, weils so krass nach Kuh schmeckte. Noch während dem Essen hab ich zu Marius gesagt: das werde ich echt nie wieder essen. Dabei habe ich ein Jahr vorher im selben Restaurant genau dasselbe gegessen und war hellauf begeistert, gerade zu im siebten Himmel. Finds irre interessant, wie sich das so ändern kann.

Ich habe mich nach dem Essen echt schlecht gefühlt. Nicht etwa weil ich ein Tier gegessen habe, sondern weil das Völlegefühl ein ganz anderes ist. Vor wenigen Wochen war das für mich noch normal, jetzt aber empfinde ich es als unsagbar unangenehm. Ich bekomme vom Fleisch sofort Blähungen. Blähungen, die mich mein Leben lang begleitet haben. Wirklich von morgens bis abends, für mich war das normal.

Habe es auch nicht großartig hinterfragt. Erst jetzt merke ich, dass es eben auch ohne Blähungen geht und das keinesfalls normal war. Ich könnte mittlerweile glaube ich ein halbes Buch mit all den Erkenntnissen und mit so vielen positiven Auswirkungen füllen. Etwas, dass ich selbst am wenigstens für möglich gehalten hätte.

Warum ich mich selbst bei njoy habe ausrufen lassen

So ziemlich das Erste, das ich morgens an meinem Geburtstag laß, war: „Hab gerade auf njoy gehört, dass du Geburtstag hast: Happy Birthday!“. Mir war eigentlich sofort klar, wer dahinter steckt. Bunterkundegimborly, die war nämlich bei njoy im Studio. Und sie war auch diejenige, die das weltbesteste Geburtstagsvideo (alles siehe unten, ihr könnt das Foto mit nem Klick auf den Pfeil rechts weiter „switchen“ und kommt dann zu den Videos, die ihr abspielen könnt) organisiert hat. Hab mich gar sehr gefreut! Dass die bei njoy behauptet haben, dass ich selbst angerufen habe, um mich quasi „ausrufen zu lassen“, macht das Ganze nochmal deutlich lustiger :-D Danke an dieser Stelle nochmal an alle, die mitgemacht haben. Ihr habt mir eine große Freude bereitet!

Unabhängig der vielen materiellen Geschenke zu meinem Geburtstag, hat mich eine Sache sehr berührt: was für Gedanken sich all die Menschen machen und wie aufmerksam sie sind. Also wirklich so richtig. Geburtstagskarten, mit so treffenden Worten wie „Vergiss die Idee jemand zu werden – Du bist schon ein Meisterstück. Du kannst nicht verbessert werden. Du musst es nur erkennen, realisieren.“.  Oder dass man mir Lieder singt, wie „Gold von den Sternen“.