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Kolumne

Immer wieder Sonntags (94)

Bin wieder im Alltag angekommen. Ciao!

Ankommen ist irgendwie immer schwer, nach einem so wunderschönen Urlaub. Dafür bin ich auf der Arbeit aber auch richtig toll empfangen worden. Mein gesamter Arbeitsplatz war mit Girlanden und Geschenkpapier eingehüllt, es gab nen „Sektempfang“ und eine Orchidee, die bereits, nach nur zwei Tage in meiner Gegenwart, 80% ihrer Blätter hat fallen lassen :-D Die Arbeitswoche war auch relativ angenehm, insofern hab ich da nicht gelitten. Aber es ist eben trotzdem nervig, nicht irgendwo im Wald zu sein, sondern in Wuppertal. Egal. #isso

Dienstag kamen Mama und mein Bruder zu uns, um meinen Geburtstag nachzufeiern. Ich hab vegane Burger gemacht und sie haben beiden geschmeckt. Was hab ich mich gefreut! Außerdem gab es das, was mir an meinem Geburtstag am aller wichtigsten ist: eine schöne, gemeinsame Zeit. Die Geschenke, die so dermaßen von Herzen kamen, waren das Sahnehäubchen. Mama hat für mich zwei vegane Aufstriche selbst gemacht (die übrigens beide schon leer sind, das spricht dafür, wie lecker sie waren) und mir ein komplettes Rezeptbuch selbst gebastelt. Also Innen wie Außen alles selber gemacht. Zwar war sie mit dem Buch nicht so zufrieden und will es nochmal neu machen, aber ich hab mich unwahrscheinlich sehr darüber gefreut. Von meinem Bruder gab es einen herzzerreißend schönen Brief und ein Abo für die Herzstück.  Besonders wichtig war mir aber wirklich die gemeinsame Zeit. Wir haben viel gelacht und toll geredet.

Dann habe ich diese Woche noch zwei wichtige Entscheidungen getroffen: Entscheidung eins betraf ein Wochenende, dass ich mit ein paar Instagram-Görls geplant hatte. Wir alle haben uns darauf wahnsinnig gefreut. Ich hab letzten Endes aber gemerkt, dass unsere Vorstellungen total auseinander gehen. Ich hatte ein ganz seltsames Gefühl, das sich im Laufe der Gespräche dann auch bestätigte. Also so richtig. Früher hätte ich entweder an dem Tag abgesagt mit „Sorry, ich bin krank“, oder wäre mit Bauchschmerzen hingefahren. Da wir hier aber von einer vier Stunden Fahrt reden und ich nicht mehr so bin wie früher, habe ich gesagt was los ist und abgesagt. Wieder ein Stück mehr über mich hinaus gewachsen und vor allem, was momentan für mich noch viel wichtiger ist, mir treu geblieben.

Die zweite wichtige Entscheidung betraf meinen Umgang mit Instagram. Ich hatte ein sehr ähnliches Problem vor zwei Jahren mit Facebook. Sehr viel meiner Zeit habe ich dort verbracht. Weil ich nichts verpassen wollte, weil ich jede Reaktion auf jedes Posting genau inspizieren wollte, weil ich Schiss vor negativen Reaktionen hatte, weil ich immer alle an allem teilhaben lassen wollte. Facebook war vorher extrem persönlich und ich hab mich da total hinein gesteigert, war persönlich angreifbar. Damals habe ich Facebook als App von meinem Smartphone verbannt und von diesem Tag an nur noch das gepostet, was direkt mit dem Blog zu tun hat.

Auf Instagram hat sich nun etwas ähnliches entwickelt, ist nur irgendwie noch krasser geworden. Ganz oft habe ich versucht, irgendwie eine Regelung zu finden, mit der ich leben kann. Nur 1 x pro Woche Instagram, nur noch vom Tablet aus nutzen, nur noch zu bestimmten Zeiten. Hat letzten Endes alles nichts gebracht. Was das angeht, fehlt es mir an Selbstdisziplin, aber vor allem an einem „Leck mich am Arsch“ Gefühl. Ich bin so persönlich involviert, dass ich keinen Abstand finde. Von morgens bis abends darüber nachdenke, mir oft Sorgen mache (nicht nur über das, was ggf. an Kritik/Hate o.ä. kommt, sondern auch Sorgen um Andere dort). Das kann ich nicht regulieren und das tut mir absolut nicht gut. Wichtige Projekte bleiben liegen, ich bin unsagbar unkonzentriert und unachtsam (im wortwörtlichen Sinne).

Ich weiß das schon lange und auch Marius hat das schon oft angesprochen. Wir haben alle möglichen Sachen ausprobiert, letzten Endes blieben nur noch zwei Wahlmöglichkeiten: Instagram komplett einstellen oder es so machen, wie auf Facebook. Letzteres ist es dann gestern geworden. Hier auf dem Blog ist es auch privat, aber ich habe viel Abstand. Nicht zuletzt, weil ich nicht mal eben so was posten kann, schon gar nicht vom Smartphone aus. So sollte es jetzt toll sein. Letzten Endes ist der Blog ja ohnehin das, worum es eigentlich geht und auch das, wo Ihr wirklich relevante Informationen findet und nicht irgendwie „Ich sitz grad aufm Klo und bin kacken“.

Unser Vorhaben, kein fertiges Brot mehr zu kaufen und nur noch selber zu machen, setzen wir übrigens nun in der dritten Woche um und es ist SO TOLL! Wenn ich daran denke, was in fertigem Brot an Gedöns drinsteckt und dann meine Brote sehe, die aus vier Grundzutaten bestehen, dann will ich gar nichts Gekauftes mehr essen. Klar, der Aufwand ist deutlich höher! Wir standen gestern insgesamt, für fünf Brote, sicher zwei Stunden in der Küche und der Ofen war für 2 Stunden und 45 Minuten im Dauereinsatz , aber es lohnt sich so sehr, diese Zeit zu investieren.

Ich merke, wie sich meine gesamte Einstellung zu Convenience-Food gerade verändert. Selbst in Situationen, in denen wir sonst einfach ne Pizza bestellt haben, stelle ich mich mittlerweile lieber in die Küche. Da bin ich so stolz drauf. Das war auch das, was ich an meiner Mama immer so bewundert habe. Ihr hat der ganze Fertigkram nie geschmeckt. So langsam verstehe ich wieso :-) Die Rezepte für die Brote stehen übrigens schon auf der to-do Liste und sollten diese Woche noch folgen.

|Gehört| Spotify-Gedöns
|Getan| gearbeitet, gebacken, gequatscht, gelacht, geplant
|Gegessen| die letzte war noch ohne Essensplan und mit leerem Kühlschrank, so dass wir uns, glaube ich, fast nur von Brot und Veggie-Burgern ernährt haben :-D
|Gedacht|ich will Schnee!
|Gefreut| über einen so schönen Abend mit Mama und Dani
|Gelesen|Die schönen Dinge siehst Du nur, wenn Du langsam gehst (sehr inspirierend, mit schönen Denkanstößen, ist ein Buch, das man öfter mal hervor holt, um darin zu blättern) und die ersten Seiten von Oshos „Mut. Lebe wild und gefährlich.
|Geärgert|gar nicht so viel <3
|Gekauft|ohje, extrem viel bei bonprix. Ich will gar nicht sagen, was alles. Wenn ich es behalte, zeig ich’s Euch aber.
|Geliebt| Familienzeit!
|Geklickt|die Seite zum Mampf-Adventsbasar in Düsseldorf
|Geschrieben| Hört auf, nur im Hier und Jetzt zu leben und endlich wieder einen Essensplan, den ich echt schmerzlich vermisst habe
|Geplant| Carina (Anna Lyse) treffen, evtl. nach Düsseldorf auf den Adventsbasar, sonst nix Besonderes.

9 Antworten auf „Immer wieder Sonntags (94)“

Ich persönlich werd dich zwar vermissen auf Insta (auch irrelevante Kack-Informationen, weil es für mich einfach manchmal ne willkommene Ablenkung ist, ‚irrelevante‘ Stories etc. zu gucken), aber das Ganze scheint für dich eher belastend gewesen zu sein (was mich erschreckt hat, weils nie so rüber gekommen ist) und drum glaub ich, dass du eine für dich gute und wichtige Entscheidung getroffen hast… #monstersatzende
Immerhin hab ich dich ja noch hier aufm Blog – denn ohne es zu wissen, lieferst du mir oft Inspiration und wichtigen Input und damit meine ich nicht (nur) deine Rezepte und Essensideen. ?
(Btw. hast du dein Brotrezept schon mal irgendwo geteilt? Oder ist das das Gleiche wie für die Brötchen?)
In diesem Sinne danke für alles, ich geh jetzt Halloumi-Burger machen….?

Meine Primel <3
In dem Moment, wo ich da bin, ist es für mich nicht belastend weil ich ja quasi dem "innere Druck", den ich mir selber mache, nachkomme. Da macht's Spaß. Aber außerdem von Instagram ist es einfach nicht gut. Wenn man bei einfach ALLEM was man tut darüber nachdenkt, ob es Insta tauglich ist, wenn man ständig checken muss, ob jemand irgendwas (böses) geschrieben hat und auch, wenn (wie bei mir kürzlich geschehen), andere von Instagram (mit denen du real nicht mal was zu tun hast) dich so sehr enttäuschen, dass Du heulst oder wütend bist. Das ist nicht normal. Da merk ich einfach, dass es mir nicht gut tut und auf jeden Fall sofort gestoppt werden muss.
Manchmal wird es bestimmt wieder irrelevante Kack-Informationen geben, oder was persönliches (eben wie bei Facebook) aber grundsätzlich "war es das" für mich.
Das mit der Inpsiration und dem wichtigen Input freut mich sehr sehr sehr sehr! Oft merke ich davon wirklich nichts und das zu hören, ist schööön!

Brotrezepte kommen, ich sitz grad dran. Wir haben gestern noch nen Sandwich Toast selber gemacht und OAH! Ehrlich. SO SO GEIL!

Ich verstehe SO Gut was du meinst wegen insta, und ich finde deine Selbstreflektion und deine Konsequenz daraus toll. Ganz ähnliches hab ich nämlich bei mir auch festgestellt. Mir fällt vermutlich durch meine persönliche Situation die ‚LMAA‘-Einstellung leichter. Aber die Gefahr zu erkennen ist ja der grösste Schritt. Andere haben scheinbar keine Probleme, und genau das ist das Problem…. aber jeder ist ja auch für sich selbst verantwortlich, nicht für andere. Ich hatte ja ein paar Tage offline in einem Hotel in Garmisch verbracht und las einen Satz, der so manches erklärt: wenn Menschen was in SM Posten dann erzeugen die Reaktionen darauf glücksgefühle. Und das hirn ist süchtig danach, deshalb guckt man dann ständig auf die app und geht damit um- wenn man sich nicht in seiner realität nach Glücksgefühlen sucht. Alles liebe- und deinen blog lese ich gerne! Edith (un.verl…. dingsbums)

Ey Edith unverldingsbums!
Genau so ist es. Es erzeugt Glücksgefühle und umgekehrt aber eben auch Angst, Hass, irgendeinen Kram der real gesehen gar nicht da ist. Für mich war der Moment, in dem ich im Auto saß und angefangen habe zu heulen, weil mich jemand, den ich nicht mal persönlich kenne, total enttäuscht hat, der Moment wo ich dachte: ALTER! Komm. Mal. Klar. Verdammt. Nochmal.
Das ewige am Handy rumfummeln, ständig präsent sein und daran denken nervt mich ja eh schon lange, aber das war für den „Cut“ scheinbar noch nicht genug. Heulen und wütend sein und irreales, virtuelles in meine reale Welt lassen, in diesem Ausmaß, das ist auf jeden Fall ein guter Augenöffner. Mir ist auch direkt, nachdem ich das für mich erkannt und danach veröffentlicht habe, so ein Stein vom Herzen gefallen. War also richtig und bleibt auch richtig.

Danke für dein Feedback!

Sanny, Glückwunsch zu Deiner Entscheidung! Wieder ein Schritt in Richtung „digital Detox“, von dem Du in der Vergangenheit schon berichtet hast, dass er Dir gut tut.

Zu den Broten: die sehen super aus :-)
Ich hatte mir das vor paar Jahren auch mal vorgenommen und war jedes Mal ganz begeistert vom selbst gebackenen Brot. Aber leider hat mich irgendwann der Alltag, die Bequemlichkeit und der Zeitmangel eingeholt und ich hab das Backen wieder eingestellt.
Ich drück die Daumen, dass Ihr dranbleibt.

Liebe Grüße

Hey Silly,

ja, die Gefahr, dass uns die Bequemlichkeit wieder einholt, besteht natürlich bei uns auch. Ich hoffe inständig, dass unser Plan (wir backen alle 2 Wochen 6 kleinere Brote und frieren ein) aufgeht. Bisher scheint das gut zu klappen :-O Aber aufwendig ist es auch dann sehr. Bin gespannt :-))

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