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Aus dem Leben

Unser Leben ist wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne

Das Leben fragt nicht nach dem richtigen Augenblick
Eine Minute kann genügen, dich aus deiner kleinen heilen Welt zu reißen und dir klar zu machen, dass da draußen Dinge passieren, die du nicht beeinflussen kannst. Die Zeit steht still und die Gedanken ziehen unendliche Kreise. Und du dachtest du hättest noch mehr Zeit.
© Lichtpoesie, aus: Ich bin stark für Dich

Besser hätte ich die momentanen Gefühle nicht in Worte fassen können.
Es gibt schwere Zeiten, wie diese, die einem auf schmerzliche Art und Weise klar machen, dass das Leben so vergänglich ist.

Ein völlig unerwarteter Tod. Fassungslosigkeit. Bitterer Schmerz. Kreisende Gedanken.
Man hatte noch so viel vor, so viel zu sagen, so viel zu fragen, so viel zu klären.
Und wieder wird einem bewusst, dass man sich zu wenig Zeit für das richtige Leben nimmt.

Ich habe mich bisher nie mit diesem Thema auseinander setzen müssen und wollen.
Für mich war in meiner naiven Welt bisher immer klar, dass wir alle Glück haben werden und damit auch endlos viel Zeit.
Insgeheim habe ich natürlich, auch Dank dieser ewigen Verdrängung des Themas, panische Angst vor eben solchen Schicksalsschlägen gehabt.

Die letzten Monate haben mich aus meiner heilen Welt gerissen und mir die Augen geöffnet.
Zwei liebe Menschen binnen so kurzer Zeit zu verlieren und einen Dritten zu haben, bei dem man weiß, dass es jeden Tag „so weit“ sein kann, das zehrt an den Nerven, verändert aber auch einiges.

Ich hasse den Spruch „Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter.“ – aber er ist verdammt nochmal wahr.
Das Leben ist viel zu kostbar, als es mit nichtigen Dingen zu verplempern.
Die Zeit, die man hat, die einem bleibt, sollte man nutzen.
Und zwar JETZT.

Viel zu selten sagt man den Menschen, wie lieb man sie hat.
Viel zu selten nimmt man sich die Zeit, um mit Ihnen was Verrücktes zu machen.
Viel zu selten spricht man offen und ehrlich Probleme oder Ängste an.
Viel zu selten hört man auf sein Herz.
Viel zu selten besucht man (alte) Freunde, Bekannte oder die Familie.
Viel zu selten macht man das, worauf man wirklich Lust hat.

Viel zu oft vergisst man, dass das Leben wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne ist.
Dabei hat man nur dieses eine.

Nutzen wir es!

 

 

Beitragsbild: ©Annick MONNIER, derivative work: An-d 

6 Antworten auf „Unser Leben ist wie eine Handvoll Schnee in der Sommersonne“

Bewegende Worte, die auch noch vollkommen wahr sind.
Man verliert so schnell einen Menschen, von dem man gedacht hat, dass man noch so viel Zeit miteinander hat und man alles noch „morgen“ miteinander erleben kann. Bis die Zeit dann plötzlich doch nicht mehr da ist.

Man lebt viel zu viel im Stress, kommt nie zur Ruhe, nimmt sich keine Zeit für die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzt sich Dingen aus, die einem nur das Leben schwer machen, anstatt einzelne Momente wirklich voll wahrzunehmen und zu genießen. Bis man merkt, dass es nicht mehr geht…

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Hallo, zuerst mal mein herzliches Beileid ich kann da mitfühlen. Hatte ja schonmal über meine Situation geschrieben aber ich finde Du hast Dich sehr gut ausgedrückt. Ja das mit dem lebe den tag… klingt abgedroschen aber ich tu es nachdem ich 3 mal von der Schippe gesprungen bin zum Glück. Mir tut es eher weh mein Umfeld leiden zu sehen da ich weiß das meine Tage gezählt sind. Vlt. hab ich ja auch was katzenhaftes an mir und somit noch ein paar Chancen wieder zurückgeholt zu werden. Eins kann ich versichern es gibt keinen Tunnel mit Licht am Ende oder das Leben wird abgespult, nein der Schaler geht auf aus und Dunkel ist. Es sei denn der Notarzt kann Ihn schnell finden und weder anschalten auch wenn es nur noch wenige Sekunden Zeit sind. Verdrängung ist ganz normal, jeder sagt sich bei uns kommt das nicht vor wird alles gutgehen. Bis man dasteht und es nicht fassen kann und wie Du sagtest zu wenig geredet hat was man leider immer erst merkt wenn es zu spät ist.
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben alle Kraft die Ihr braucht um das zu überstehen.

Herzliches Beileid. Leider finde ich in solchen Situationen nie die richtigen Worte, vielleicht weil es diese auch nicht gibt. Von ganzem Herzen viel Kraft für Dich und deine Angehörigen.

Liebes, ich drück Dich.
Es tut mir sehr leid, dass Du in Deinem recht jungen Leben schon solche Schicksale meistern musst.
Geliebte Menschen werden einfach fortgerissen, man steht da und schaut nur zu.

Ich habe mir wie Du weißt, genau dieses Denken welches Du beschreibtst längst angeeignet und bin froh darüber.
Jeder Tag ist so wertvoll.

Ich habe mir vorgenommen, nicht nur große Ziele im Auge zu haben und dabei die schönen Dinge am Rande auf dem Weg dorthin zu übersehen.

Liebste Grüße,
Marion

Oh, wie richtig. Ich habe vor kurzem fast meine kleine Schwester bei einem schlimmen Verkehrsunfall verloren, sie hatte laut Ärzten mehr als einen Schutzengel. Das hat mich so krass aus einer Traumwelt gerissen. Jeden Tag kann es vorbei sein. Ich bin so verdammt froh, dass ich an diesem Sonntag nicht meine kleine Schwester verloren habe, dafür hat sie aber ihre Freundin verloren, 23 Jahre alt, wollte eine Familie gründen, war 2 Jahre verheiratet. Es tut so weh, meine Schwester nimmt das alles mit.

Genieß dein Leben, nimm dir Zeit für das wirklich wichtige im Leben.

Drück dich ganz feste :-*

Lieben Gruß

Jana

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