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„Stress? Wo hast DU denn Stress?“

Stress (engl. für ‚Druck, Anspannung‘; lat. stringere ‚anspannen‘) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung. Quelle: Wikipedia

Alleine aus diesem einen Satz geht hervor, dass „Stress“ völlig vielfältig ist und ganz unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen haben kann.
Jedes Lebewesen empfindet Stress anders und demnach geht auch jeder ganz unterschiedlich mit Stress um.

Nicht nur als erwachsener Mensch haben und empfinden wir Stress.
Auch Babys und Kleinkinder können beispielsweise durch Schmerzen, Ängste, Unsicherheiten oder Probleme gestresst sein.
Und ja, liebe Leute! Auch Rentner können sich gestresst fühlen.
Vielleicht weil sie nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen oder weil sie Angst haben alt zu werden und nicht mehr gebraucht zu werden.
In dieser schnelllebigen Welt kommt Stress immer häufiger auf und immer mehr Menschen sind davon betroffen.
Selbst die kleinsten Dinge, für andere eventuell sogar Lappalien, können in uns die erstem Symptome hervorrufen.
Unser Herz rast, der Puls steigt, wir können uns vielleicht nicht mehr so gut konzentrieren, sind müde oder niedergeschlagen.

Wie gut man diesen Stress ertragen kann und ab wann man sich überhaupt gestresst fühlt, ist völlig individuell und damit von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Stress ist eine absolut subjektive Empfindung.
Und genau hier fängt meine persönliche Meinung dazu an.

Wenn ich einen Satz in meinem Leben zu oft gehört habe dann ist es die Headline dieses Artikels.

“ Stress? Wo hast DU denn Stress?“

Auslöser für diesen Artikel war ein Telefonat, dass ich eben geführt habe, bei dem mir nach Jahren endlich mal die Hutschnur geplatzt ist.
Die Person am anderen Ende der Leitung habe ich nach diesem Satz angeschrien und ich schreie wirklich selten, um nicht zu sagen:
Eigentlich schreie ich nie.
Die Tatsache, dass mein subjektives Stressempfinden seit Jahren oft belächelt oder in Frage gestellt wird, macht mich mittlerweile zur rasenden Wildsau.

Bisher habe ich nie viel dazu gesagt.
So sehr ich auch eine Krawallbürste bin, bei Verwandten, Freunden und guten Bekannten gebe ich ungern Contra und statt dessen gern klein bei.
Eine Sache, die mich an mir selbst unwahrscheinlich nervt weil ich meine eigene Meinung oft hinter die der anderen Stelle und ihnen nach dem Mund plappere.
Auf diesen Punkt kommen wir aber in einem anderen Beitrag noch zu sprechen.
Ich hab nämlich eine Idee ;-)

Jedenfalls:
NATÜRLICH gibt es immer irgendwo einen Menschen, dem es schlechter geht.
Der noch viel mehr um die Ohren hat und keine Zeit für Nichts.
Aber Stress zu haben bedeutet für mich persönlich nicht nur und ausschließlich, dass ich für Nichts anderes mehr Zeit habe.
Wie kann ein Mensch also darüber urteilen, wie ICH mich mit MEINEM Stress fühle? Wie kann überhaupt irgendjemand sich das Recht raus nehmen, die subjektive Wahrnehmung eines anderen Menschen zu be- oder verurteilen?

Bei mir ist es so, dass viele meiner Mitmenschen glauben:
„Ja mein Gott, was sollen die schon für nen Stress haben. Die gehen ja eh zur Schule, sind ständig im Internet.“

Viele dieser Menschen vergessen dabei aus meiner Sicht ein paar existenzielle Sachen in unserem Leben:
Wir haben weiterhin einen Pflegefall in der Familie, dem es sehr schlecht geht und der sich seit Jahren quält.
Über viele Jahre hilflos zusehen zu müssen, wie ein Mensch mehr oder weniger vor sich hin vegetiert das wünsche ich keinem.
Erst recht nicht, wenn man gerade eine sehr wichtige Person im Leben verloren hat.
Genauso wenig wünsche ich jemandem das Gefühl, gerade in solchen Situationen irgendwie nicht die Unterstützung und das Verständnis zu erhalten, das man sich wünscht.
Kaum jemand fragt uns, wie es uns dabei oder damit geht.
Wie es der Person geht.
Ob wir vielleicht Hilfe bei der ganzen Ämterscheiße brauchen oder einfach nur ein offenes Ohr.
Statt dessen wird einem von einigen Seiten sogar belächelnd vorgeworfen:
„Gut, da müsst Ihr eben durch. Das kann ja jedem passieren und aufopfern muss man sich da ja nun auch nicht komplett.“
Dass unser eigenes Leben durch diesen schwer kranken Menschen und sein Leiden beeinflusst wird und nicht nur seelischen sondern auch „ganz normalen“ Stress verursacht, brauche ich doch eigentlich gar nicht zu erklären oder?
Es mag sein, dass Menschen die solche Fälle nicht schon selbst erlebt haben sich emotional nicht in die Situation hinein fühlen können.
Ich erwarte auch gar kein Mitgefühl, keine Beweihräucherung oder Mitleid.
Ich erwarte auch auf gar keinen Fall, dass man sein eigenes Leben stehen und liegen lässt und nun täglich nachfragt.
Ein wenig Verständnis und ab und zu mal etwas Interesse wäre für den Anfang schon ausreichend.

Ebenso existenziell ist mein Unternehmen.
Ja, es klingt auch für mich immer noch befremdlich aber es ist nun mal eine Tatsache:
Wir haben neuerdings ein Unternehmen zu führen.
Wir machen alles alleine, ohne Hilfe anderer.
Bringen uns alles selbst bei, müssen viel recherchieren, lesen, planen, programmieren, zeichnen, telefonieren, schreiben, lernen, organisieren und so weiter.
Klar müssen das alle anderen Unternehmer auch aber ich habe oft das Gefühl, dass auch dieser Bereich unseres Lebens nicht von allen so ernst genommen wird.
Man merkt es an den unterschiedlichen Reaktionen.
Während die einen uns sagen, dass sie stolz auf uns sind, immer wieder interessiert nachfragen wie es läuft, was es Neues gibt, ihre Hilfe anbieten oder uns beispielsweise interessante Produkte für Katzen im Internet zeigen, bei denen sie an uns denken mussten, hört man von anderen kaum etwas.
Früher wären wohl große Feste gefeiert worden, wenn man sich selbstständig gemacht hätte.
Heute scheint das irgendwie weniger zu zählen.
Jedenfalls hatte ich in meinem Freundes- Bekannten- und Verwandtenkreis nicht sehr oft das Gefühl, dass man diesen doch etwas gewagten und großen Schritt wirklich für voll nimmt.
Ich hatte eher das Gefühl das man glaubt :“Ja gut, die probieren das jetzt halt mal eben einfach aus.“
Auch hier ist es so:
Wenn ich sage, dass wir im Stress sind, wird gezögert, gelächelt oder beschwichtigend mit dem Kopf genickt.
Vielleicht weil es nur ein kleines Unternehmen ist.
Vielleicht aber auch weil man die eigenen Probleme oft viel zu wichtig nimmt und dabei gar nicht an andere denkt.

Dann gibt es natürlich auch diesen Blog.
Auch dieser Teil meines Lebens wurde und wird oft nur als “ meine Quelle für kostenlose Produkte“ angesehen.
„Ja ist doch nett, dass du da immer was umsonst bekommst. Kannste als Schülerin ja auch sehr gut gebrauchen.“ sagen die einen, während andere fragen wie ich voran komme, was ich Neues ausprobieren durfte und Spannendes zu berichten habe.
Der Blog ist ebenso mit viel Arbeit verbunden, auch wenn das hier genau wie die Sache mit der Box schöne Arbeit ist.
Den Kopf hat man trotzdem voll.
Für mich ist das mehr als ein Hobby und wer genau hingehört und „rein gefühlt“ hat, der weiß das auch ohne dass ich es extra erwähnt hätte.
Da ist es natürlich nicht verwunderlich wenn ich mir wünsche, dass man auch diesen Teil meines Lebens etwas ernster nimmt.

Ein weiterer, großer Stressfaktor in unserem Leben ist unsere Wohnsituation.
Wir sind, wie schon mehrmals erwähnt, aus unserem Schlafzimmer mit unseren Matratzen ins Wohnzimmer geflüchtet weil mit unseren Nachbarn aus dem Nebenhaus an einen normalen Schlafrythmus nicht zu denken war.
Vor anderthalb Jahren hatten wir bereits ein ähnliches Problem und sind unter anderem deshalb umgezogen.
Die Enttäuschung vom Regen in die Traufe zu geraden war riesengroß und das zehrt an den Nerven.
Das schlafen im Wohnzimmer bringt weitere Stressfaktoren mit sich:
In unserem Haus gibt es einen sehr lauten Hund.
Anfänglich konnte man sich arrangieren.
Da dass Wohnzimmer aber direkt an den Flur grenzt, werden wir regelmäßig vom Gebell geweckt.
Abends um elf oder zwölf, wenn wir früh ins Bett möchten. Morgens gerne vor fünf Uhr und am Wochenende mit großer Wahrscheinlichkeit auch nochmal um neun, wenn wir endlich mal ausschlafen könnten.
Seit zwei Wochen hat sich die Situation so zugespitzt, dass wir momentan keinen einzigen Tag mehr durchgeschlafen haben.
Von den Rückenschmerzen die wir vom liegen auf dem Boden haben brauch ich wohl gar nicht erst anfangen.
Schlaue Köpfe sagen: Ja dann tauscht doch einfach die Zimmer!
Ist nur leider nicht so einfach wie wir dachten weil das Wohnzimmer nicht ins Schlafzimmer passt.
Deshalb haben wir gerade unsere Couch verkauft und werden uns eine Schlafcouch kaufen.
Es kann nur besser werden aber auch das bedeutet für uns Stress.
Wenn auch nur seelisch.

Und zu guter Letzt:
Die Schule.
Durchaus steht die Schule bei mir momentan an der letzten Stelle aber auch hier geht viel Zeit verloren und es muss viel getan werden.
Außerdem stehe ich irgendwie auch unter Druck.
Alle erwarten von mir, dass ich das Abitur jetzt schaffe.
Gerne höre ich Sachen wie „Du willst ja auch mal irgendwann was für unsere Rente tun.“ oder „Du kannst ja nicht dein Leben lang Nichts tun.“
Als hätte ich in meinem ganzen Leben noch nie gearbeitet. Als hätte ich in meinem ganzen Leben noch nichts auf die Reihe bekommen.

Entgegen der Vermutungen und Vorstellungen anderer sitzen wir jedenfalls nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut und machen uns einen Lenz.
Wir kommen sogar tatsächlich in den meisten Fällen nie vor 15:30 Uhr aus der Schule nach Hause.
Die Leute sehen immer nur das was sie sehen wollen und bilden sich da ihre Meinung.
Was nämlich vielleicht hinter den Kulissen geschieht und wie ich persönlich mich fühle scheint wenig zu zählen.
Das macht mich traurig und wütend und lässt mich am Wochenende spät Abends ganze Romane verfassen ;-)

Um den geschockten Kommentaren vorzubeugen:
Ihr Lieben, mein Leben ist okay und es geht mir gut!
Ehrlich.
Ich bin nicht am Boden zerstört und sitze auch nicht heulend vor dem PC.
Das hier ist einfach nur eine Sache, die mir seit Jahren maßlos gegen den Strich geht und die nun endlich einmal in Worte gefasst werden musste.

Wie sieht es bei Euch aus?
Kennt Ihr solche Situationen aus Eurem Leben? Situationen in denen Ihr Euch nicht ernst genommen fühlt, Euch mehr Unterstützung oder Verständnis wünschen würdet?

35 Antworten auf „„Stress? Wo hast DU denn Stress?““

Hallo,
ich könnte vermutlich deine Oma sein, wenn Du noch zur Schule gehst. Aber ich denke, du sprichst hier einigen aus dem Herzen. Das liegt aber daran, dass viele Menschen nur sich sehen und überhaupt nicht mal versuchen, sich in andere hineinzuversetzen.
Ich finde es gut, dass Du Deinem Ärger Luft gemacht hast und hoffe, dass dieser nun auch verflogen ist.
Fühl dich einfach mal gedrückt
Liebe Grüße Gitte

Liebe Gitte,

oh, um meine Oma zu sein bist du ein bisschen zu jung :-D
Ich bin 28 und mache mein Abitur gerade auf dem zweiten Bildungsweg nach.
Danke für deine nette Worte.
Das Luft machen tat außerordentlich gut aber noch mehr tut es gut hier so viele interessante Geschichten zu lesen :-)

Bekomm mal ein Kind das ein bisschen anders ist, er ist Kern gesund, aber anstrengend. Ich habe 11 Monate lang jede Nacht bis zu 7 mal aufstehen müssen. Das sieht man am Tag natürlich nicht, da war er meistens ein Engel, zwar einer der da auch nicht schlief, aber ein süßer Kerl einfach. Geglaubt hat mir das keiner deswegen mit den Nächten , soll doch die Flasche geben, oder mal den Schnuller, mal was ordentliches zu essen. Irgendwann nickt man alles nur ab. Da streßt nicht nur das Kind, sondern der Gedanke ob man doch was falsch gemacht hat, das weder Flasche, Schnuller noch Brei geklappt haben. Und als er 1 Jahr war bin ich ja wieder fast voll Arbeiten gegangen, er kommt mit, das das stress ist sieht auch kaum einer. Sicher gibt er uns auch soviel, aber es ist verdammt anstrengend und stressig alles zu organisieren. Da tat es echt gut von einer anderen Mama mal zu hören das sie das beeindruckend findet :-) man weiß ja wie einige in der Familie das sehen das ich gleich wieder arbeiten gegangen bin ;-) da baut einen so ein bisschen Bauchpinseln auf. Und ja mein Leben ist extrem streßig. Aber ich wollte es so und weiß wofür ich mir und uns das antue. Auch wenn einige meinen ich könnte/müsste mich noch mehr verbiegen und das ihr leben soooo viel anstrengender ist als meines, jut lass et sie doch meinen. Falls du mal was Hilfe brauchst bzgl. der Pflegeperson bei euch in der Familie sag Bescheid, vielleicht weiß ich etwas was ggf. Die Situation erleichtern kann. Ich weiß aus persönlicher sowie beruflicher Erfahrung was es bedeutet, auch wenn man nicht gleich mit der Pflege belastet ist, macht es doch enormen emotionalen Streß.

Ich kann mir vorstellen, was du dir da teilweise anhören musstest.
Hast ja zwischendurch auch mal ein wenig davon erzählt und ich habe dich da schon immer dafür bewundert.
Wegen der Pflegesache meld ich mich gern mal bei Dir.
Ich quatsch dich die Tage mal an <3
Danke für deinen ausführlichen Kommentar und den Einblick in deinen persönlichen Stress

Ach Mensch ich verstehe dich total! Ich bin ein total Stressanfälliger Mensch und bei mir reicht schon die kleinste Situation,wie zb der Bus hat 3 Minuten Verspätung und ich habe Stress,versteht keiner,ich fühle mich aber dann schlecht,werde Unruhig und bekomme Schweissausbrüche.
Auch das mit der kranken Person kenne ich,als damals meine Oma ins Altenheim kam habe ich mich so unter Druck gesetzt das sie jeden Tag Besuch bekommt das ich richtig krank dadurch geworden bin.
Stress ist für mich auch wenn es auf der Arbeit zu laut auf den Fluren ist,wo andere sagen:Höre doch einfach nicht hin!
Ich arbeite täglich nur 4 Stunden,bin aber krank so das mehr Stunden leider nicht möglich sind,und auch diese 4 Stunden können voller Stress für mich sein,wo andere sagen:So ein Leben möchte ich auch mal haben!
Es gibt auch Menschen die mich stressen wo mir gesagt wird ich solle sie ignorieren,wie denn wenn alleine ihre Anwesenheit Stress für mich ist?!
Ja ich bin sehr Stressanfällig und es ist nun mal so!
Und nun ein kluger Rat für dich: Lasse dich nicht stressen :)*g*..

Glaube viele Menschen verstehen nicht das jeder ein anderes empfinden hat und gehen immer von sich selbst aus!

Hach Bianca!
In deinen Ausführungen finde ich mich am meisten wieder.
Mich kann man auch total leicht stressen, eben vor allem emotional betrachtet.
Ich krieg zwar keine Schweißausbrüche aber kann keinen klaren Gedanken fassen.
Ich kann mir vorstellen, dass du da oft blöd „angemacht“ wirst und dich verteidigen musst oder willst.
Klingt aber so als würdest auch Du dich nicht mehr so sehr davon stressen lassen ;-)
Über Menschen die mich stressen könnt ich übrigens fast noch nen neuen Roman verfassen :-D
Und mit dir sicher auch noch stundenlang drüber quatschen.
Danke!

ach sanny… mensch…, erst mal: das schreiben tat doch gut oder? :)
dann: auch ich kenne ähnliche situationen, zwar gerade nicht so geballt auf einmal, aber viele dinge komme mir sehr bekannt vor.
kopf hoch, irgendwann werden auch zweifler verstehen lernen.
drück dich!

Irgendwie sprichst Du mir aus der Seele. Hatte eine ähnliche Situation, Schule und Hobby spielten keine Rolle mehr aber.
Pflegefall in der Fam. (furchtbar) gleichzeitig mehrere geliebte Menschen in kurzer Zeit von uns gegangen, ebenso ins kalte Wasser geworfen worden mit einer familiären Firma dann noch ein lustiger Erbstreit (wobei ich über die Geier heute lache), tja angeknackst war ich damals schon und hab mir mit dem Stress den Rest gegeben. Zumindest meinte der Notartzt als er mich wieder hatte grad nochmal gutgegangen 2 Minuten später naja…
Letztes Frühjahr dann die Nachwirkungen mit Diagnose max. 3 Monate noch, schluck hä wie was warum. 5 Wochen in der Klinik vor Ort und in der Uniklinik verbracht. Herz-OP abgebrochen zu riskant, machen Sie sich schon mal Gedanken wg. einer Transplantation. Meine Frau fix und alle, Kinder nur noch am heulen. Das einzige was jede Frau gefreut hätte waren über 40 kg weniger bei Entlassung, sah zwar aus wie Haut und Knochen, was heben ging gar nicht mehr hatte einfach keine Kraft mehr. Irgendwie haben sie mich doch repariert sonst könnt ich ja nicht tippen hier, frage nicht was die alles in mich reingepumpt haben.
Fazit, ich lasse alles ruhiger und gemütlicher angehen, keinerlei Stress mehr und bis auf die Nebenwirkungen gehts mir gut. Zum erbrechen sind die Schei… Formulare für die Ämter, ich glaub da könnense dich tot reintragen und die fragen allen Ernstes noch ob Du wieder Arbeit hast. Firma hab ich den Bach runtergehen lassen, wieso soll ich alles selbst machen und die anderen 2 Erben kassieren nur, das nenn ich mal vor die Türe geschi…, Kontakt hatte ich eh abgebrochen auch wenns traurig ist aber irgendwo muss man auch konsequent sein. Ich bin stolz auf meine Frau das sie in der Zeit auch für mich da war und vor allem auf meinen Freundeskreis obwohl ich nicht mehr zu Partys oder Restaurantbesuchen geladen hab, an dem Punkt merkt man wirklich was echte Freunde sind.
Also Kopf hoch, Schlimmer kommts immer ;-) sag ich so gern, meinen Humor hab ich zum Glück nicht bei den Weisskitteln gelassen.
Danke für Deinen Roman ich finde es gut wenn man sich mal so richtig verbal übergibt und seinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Hach. Ich ahne wer du bist, du blobfisch.
Danke auch für deine Geschichte, die wohl mit Abstand hier die Elementarste war und die, die am meisten unter die Haut geht.
Ich find so was, trotz aller Dramatik, einfach toll zu lesen weil es eben auf der einen Seite zeigt, dass alles schnell vorbei gehen kann aber es aus großen Scheißhaufen auch immer mal einen Ausweg gibt.
Ich finds toll, dass du dich auf deine Frau und deine echten Freunde so verlassen konntest und kannst und vor allem, dass dir dieser Schuss vor den Bug trotzdem ein neues, anderes Leben ermöglicht hat.
Hach!
Die echten Humoristen, meen Jung, die verlieren ihren Humor ohnehin niemals! :-)

ps war mir noch dazu einfällt. einige von der älteren generation kennen diese art stress (sozial media und network, sei es internet, telefon etc. gar nicht und können sich schwer in die lage reinversetzen, sollten sich aber meiner meinung erst mal damit befassen bevor sie urteilen.

Das mit der älteren Generation ist glaube ich nicht ganz der Fall.
Zumindest in meiner Familie sind alle älteren (also jetzt insbesondere bezogen auf meine Großeltern mit Ü 68) doch recht vertraut mit der Sache.
Die einen zwar mehr und die anderen weniger aber z.B. mein verstorbener Opa war auch auf Facebook und die Family von Marius, bei denen einige ähnlich alt oder jung sind wie meine Großeltern sind viele total fit mit dem Internet oder ihren neuen Smartphones.
Mittlerweile sind eher die die Ausnahme, die damit gar nichts anzufangen wissen, meiner Erfahrung nach jedenfalls.

@shadownlight… jetzt würde mich aber mal interessieren,was für dich ältere generation heißt?
es gibt menschen die sind mit 20 schon öde und langweilig
und solche die mit 80 noch einen blog eröffnen..
also alter ist meiner meinung nach nicht ausschlaggebend …..

da habt ihr auch wieder recht. jedoch habe ich es so gesehen: meine eltern um die 60 jahre… sind fit mit dem internet und smartphone.., aber sie sind nicht auf soz.netzwerken unterwegs und sehen die bloggerei keinesfalls so umfangreich an. ich wollte damit nicht sagen, dass ältere damit keine erfahrungen haben, sie sind nur nicht ganz so aktiv wie wir. meine schüler zb. nutzen google überall, die sind überschwämmt von dem angebot der medien und können gar nicht mehr wichtig von unwichtig filtern. das sehe ich jedesmal wenn ich eine internetrecherche veranschlage…, es wird kopiert, eingefügt aber filtern fällt sehr schwer, weil die reizüberflutung einfach zu gross ist. wohingegen meine eltern noch in der lage sind das zu unterscheiden. der stress beginnt dann genau da: zu viel infos. vielleicht konnte ich es etwas besser verdeutlichen :)

ja jetzt gehe ich schon eher ein wenig konform mit dir..
aber: meine freunde (ich bin mit mitte 50 die jüngste ;) und ich sind sehr viel in sozialen netzwerken unterwegs…. wir nutzen google auch auf dem smartphone oder dem tablet von unterwegs aus. wir bloggen fast alle und machen auch sonst im internet eigentlich alles. wahrscheinlich sogar eher mehr als einige jüngere, weil wir einfach mehr zeit haben.
wenn deine eltern da nicht so aktiv sind, dann ist das für mich eher eine ausnahme.
mit dem filtern gebe ich dir natürlich vollkommen recht, aber auch das ist wohl ganz normal, dass der mensch, je jünger er ist, umso weniger urteilen kann, was wichtig ist….. das kommt erst mit der zeit.

Kenn ich. Die Blogsache wird auch kaum von jemandem ersnt genommen. Alle sehen nur immer „gratis Produkte“, aber keiner sieht die Arbeit, die dahinter steckt. Ich mache es gerne, es macht mir Spaß – aber ich würde mir mehr Verständnis (ist das das passende Wort???) dafür wünschen. Der Knaller kam heute:
Meine Freundin sagte doch allen Ernstes zu mir, ihre Arbeitskollegin und Freundin hat bald Geburtstag und steht total auf P2 Kosmetik, und ob ich da vielleicht noch etwas in meiner „Kiste“ habe oder an etwas ran komme. Öhm ja, ich war wirklich sprachlos. Ja, wir bekommen viel gratis. Ja, ich verschenke gerne Dinge – besonders Kosmetik – die ich regelmäßig aus meinem „Sortiment“ aussortiere. Aber exlizit danach zu fragen und davon auszugehen, dass ich ja eh einfach so an die Sachen ran komme, und diese dann wie selbstverstänlich verschenken kann – und dann noch nicht mal für sie selber!!!!! – verschlägt mir die Sprache!
So, ausgekotzt. Hat aber gerade sehr gut dazu gepasst :)
Ich wünsche Dir für Deinen Blog und Deine Schule und Dein Unternehmen und Deine privaten Dinge alles Gute und ziehe den Hut vor Dir, wie Du das alles so gut meisterst :)
Liebe Grüße
Stephie

Hach Stephie,

ich musste sooo lachen.
Solche Freunde hab ich in meinem Umfeld auch und mir haben da auch schon die Worte gefehlt. Die Leute haben halt einfach keine wirkliche Vorstellung davon, wenn sie das alles nicht selbst machen.
Über so was sollte man ja eigentlich deutlich mehr lachen als sich aufzuregen aber es bleibt eben einfach dieser fiese Beigeschmack des „Nicht-Ernstnehmens“ und überhaupt.
Die Vorstellung, dass wir mit einem Schnipps Produkte jeglicher Hersteller bekommen ist aber auch einfach zu schön ;-)

Danke für deine Wünsche und den gezogenen Hut <3

Liebes,
ich kann Dich total gut verstehen. Besonders mit der Situation geliebte Menschen verloren zu haben und einem Angehörigen, der sehr pflegebedürftig und hilflos ist. Alleine das ist eigentlich schon eine Extremsituation.
Ein Unternehmen, auch wenn es klein ist zu führen bedeutet ebenfalls eine große Verantwortung. Auch das kann ich nachfühlen.
Druck durch Schule und Schlaflosigkeit sind natürlich Faktoren, dei Dir sicher manches Mal die Kraft für Deine restlichen Aufgaben nehmen.
Als ich für die Pflege meiner geliebten Eltern verantwortlich war, waren mir mein Ruhepol in meinem Zuhause, die Zureden meines Mannes und ein wenig Ablenkung durchs Internet sehr wichtig.
Genau wie Du musste ich meine Firma führen, Amtsgänge erledigen, sehr viel arbeiten und zwischendurch immer in den 3km entfernten Heimatort nach meinen Eltern schauen. Jeden Tag.
Die Zeit hätte ich ohne meinen lieben Mann an meiner Seite, der mir alles rundherum abnahm nie geschafft.

Vielleicht solltet Ihr die Wohnsituation überdenken, es ist total wichtig in Ruhe entspannen zu können. My home is my castle, dort sollte man Kraft schöpfen können und nicht noch zusätzlichen Stress erfahren.

Ich wünsche Euch auf alle Fälle, dass zumindest ein paar der nachvollziehbaren Stressfaktoren wegfallen, liebe Sanny.
Du hast schon so viel vollbracht und kannst wirklich sehr stolz auf Dich sein. Ich drück Dich mal ganz lieb und mütterlich.

Bis bald und liebe Grüße von Marion.

<3
Ich finde auch, dass das Internet mit einer der besten Orte zum abschalten ist weil es hier eben einfach eine andere Welt in meiner realen Welt ist. Obwohl es natürlich nicht weniger "real" ist.
Du weißt schon.
Was du damals durchhalten musstest mag ich mir auch nicht vorstellen. Gleich beide Eltern pflegen zu müssen und gleichzeitig den Rest des Lebens irgendwie zu wuppen, hach.

Was die Wohnsituation angeht:
Wir würden lieber gestern als heute umziehen aber das Geld ist einfach zu knapp. Einen dritten Umzug innerhalb von drei Jahren können wir uns momentan nicht leisten.
Zudem sind wir uns mittlerweile beide einig (ich hab Ihn endlich so weit :-D), dass wir nicht mehr in Wuppertal wohnen möchten und eigentlich nicht noch mal in eine Mietwohnung ziehen wollen.
Aber ohne Geld kann man sich natürlich auch kein Mini-Haus leisten. Momentan halten wir das so also noch ganz gut aus. Wir schlafen ab und zu bei Freunden und hoffen weiterhin, dass sich das mit dem Hund wieder legt und so wird wie vor einigen Wochen.

Danke für deine wünsche und die tollen Worte <3

Hallo und Danke für diesen Beitrag
Mal total was anderes. Zu lesen wie Du mit Stress oder Aufgaben umgehst, Dich total auskotzt über Situationen. Das befreit! Einen pflegebedürftigen Menschen habe ich nicht in meinem Umfeld, so fällt es mir natürlich schwer mich darein zu versetzen. Stress ist in meinem Leben eigentlich kein Thema, denn alles was ich mache suche ich mir selber aus und bedenke vorher die Konsequenzen.
Ich bin zum 2. mal verheiratet. In meiner ersten Ehe hatte ich „Kohle ohne Ende“ aber leider keine „Zufriedenheit“. Das Leben war langweilig geworden und meinen ersten Mann zog es dann zu jüngeren Frauen. Wir haben uns also getrennt, in Freundschaft. Auch heute noch sind wir „Kumpels“. Dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen: Mit einem „Arsch voll Schulden“ habe ich ihn geheiratet und zur Privatinsolvenz überredet. Das ist nun 7 Jahre her. In diesen sieben Jahren habe ich in drei Jobs wöchentlich bis zu 70 Stunden gearbeitet, keinen einzigen freien Tag und ohne Urlaub. Nebenbei einen Haushalt geführt, meinen Blog und meine zwei Katzen betüttert. Sicherlich war das Stress, aber ich hatte mir diesen selber ausgesucht. Und somit habe ich das als Normal empfunden: Wenig schlaf, keine Zeit für „Privates“. Aber das Beste ist: Ich bin Glücklich! Keinen einzigen Tag habe ich es bereut meinen golden Käfig zu verlassen. Ganz im Gegenteil: Jeder Tag an der Seite meines jetzigen Mannes ist eine Bereicherung. Wir leben ganz einfach und sind zufrieden. Seit November ist mein Mann aus der Insolvenz raus, aber meinen Arbeitsrhytmus habe ich beibehalten. Ich muß das nicht mehr machen, aber es macht mir Spass! Zur Erklärung: Ich habe einen Vollzeitberuf 40 Stunden der mich glücklich macht. Nebenbei gehe ich kellnern, quasi als Hobby oder Freizeitsport der bezahlt wird. Somit kann ganz allein ich entscheiden, wieviel Freizeit ich möchte.
Stress? Nur wenn ich will!!!
Ich wünsche Dir weiterhin „starke Nerven“ und weiß gewiss: Du schaffst ALLES.
LG Perdita ( im April ein halbes Jahrhundert alt)

Liebe Perdita,

da schau an! So hört man auch ein Stück von den Menschen, mit denen man bisher nicht so viel zu tun hatte.
Deine Geschichte finde ich wirklich beeindruckend.
Insbesondere, dass du offenbar wirklich glücklich bist mit deinem gewählten Weg.
Das ist doch einfach nur grandios!

Tschakaaa!
Auch für das halbe Jahrhundert ;-)

Liebe Sanny,
ich bin stolz auf Dich, wenn ich lese, was Du alles parallel so zu „wuppen“ hast und wie gut Du das hinbekommst bzw. wie qualitativ wertvoll die Ergebnisse sind (mal abgesehen vom 2. Anlauf beim Abi :-P aber das wird auch noch).
Stressempfinden und -toleranz ist immer subjektiv. Das kann eine ganze Zeit gutgehen, aber auch irgendwann eskalieren und im Burn out enden, wie ich kürzlich bei gleich 2 Kollegen sehen musste. Deshalb pass gut auf Dich auf und wenn das Ventil „auch mal laut zu werden“ ist, dann nutze das. Deine Mitmenschen können ruhig wissen, wie es Dir tatsächlich geht.

Alles Liebe für Dich
Häsin

Huhu meine liebe Sanny,

hach ja, das ist ein Thema, was ich auch zu gut kenne.

Manchmal ist es ein Spagat zwischen Haushalt, Familie, Beruf und dem Bloggen. Wage ich mich, darüber zu „jammern“, dass es ganz schön anstrengend ist mit 2 Kindern, bekomme ich zu hören: „Na du wolltest doch 2 – jetzt brauchst du dich auch nicht zu beklagen!“ Natürlich wollte ich beide Kinder und ich liebe sie über alles, aber es ist trotzdem manchmal tierisch anstrengend.

Mein Beruf, da habe ich zu hören bekommen: „Ich verstehe nicht, wie du mit zwei Kindern arbeiten gehen kannst.“ Das wäre nichts für mich. Na super. Erst einmal macht mir mein Job Spaß und das Geld ist auch nicht zu verachten. Sonst könnten wir uns viele Dinge nicht leisten.

Und dann das Lieblingsthema Bloggen oder Facebook. „Ja wenn du dafür noch Zeit hast, dann kannst du auch sonst keinen Stress haben!“ Da muss ich mich oft beherrschen. Natürlich frisst das Bloggen sehr viel Zeit. Aber ich liebe es und es ist ein Ausgleich für mich, hier kann ich vom normalen Alltag abschalten. Genauso gerne „unterhalte“ ich mich mit euch auf Facebook, weil es einfach gut tut.

Meine Eltern sind geschieden und beide wieder verheiratet. Die Frau meines Vaters hat mit gerade mal 58 Jahren aus heiterem Himmel Hirnblutungen bekommen, hat es überlebt, ist aber jetzt auch ein Pflegefall. Wir haben alle ganz schön daran zu „knacken“.

Trotzdem ist das Leben schön – so wie es ist. Ich bin glücklich und zufrieden, habe eine tolle Familie, die mich auffängt, wenn ich öfters mal vorm Absturz stehe! :)

In diesem Sinne – einen schönen Sonntag, alles Liebe und viele Grüße von der Tati

Ach meine liebe,

je mehr ich hier lese, desto mehr merke ich:
Wir sind alle gar nicht alleine. So ein Austausch gibt einem doch so viel oder? Ich weiß nicht, ob das gerade nur mir so geht aber all Eure Geschichten zu lesen, das ist so… ich kann das gar nicht beschreiben.

Dass du dir oft was anhören musst, kann ich mir aber vorstellen. Mal ganz abgesehen von der grundsätzlichen „Was hast du schon fürn Stress“ Sache ist es ja auch so, dass gerade Mütter die weiter arbeiten gehen kritisch beäugt werden.
Ich hab da so viele interessante Sachen in Soziologie mitbekommen. Unsere Gesellschaft hat sich dahingehend kaum verändert.
Viele glauben immer noch tief in ihrem Innern “ Mutter gehört nach Hause bis die Kinder alt genug sind“.
Wie es dabei um die Gefühle steht ist völlig egal. Dass es DIR dabei vielleicht besser geht und du deinen Kindern so viel mehr geben kannst, als wenn du deprimiert als Hausmutter den ganzen Tag zu Hause hängst, das interessiert viele nicht.
Und dir dann vor zu werfen, dass du noch „viel im Netz hängst und dich über Stress beschwerst“ ist dann das nächste gefundenen Fressen.
Zum kotzen.
Dass das Internet für uns alle (zumindest hier) einfach auch die pure Entspannung ist, auch wenn wir vielleicht manchmal mit dem berichten in Zeitnot geraten, dass kann keiner sehen oder nachvollziehen.

Sind wir einfach weiterhin gemeinsam glücklich und scheiße auf den Rest <3

Hallo Sanny, also ich finde auch, dass Du ganz schön viel zu „wuppen“ hast. Wenn man das jetzt alles einmal zusammenzählt: Die Schule (für die Du wenn du dann zu Hause bist, sicherlich auch noch lernen musst), Dein neues Projekt – die Samtpfotenbox (die Idee und die Umsetzung – finde ich im Übrigen richtig toll. Ich habe mir diese nämlich gerade mal genauer angeschaut), Dein Blog, Deine momentane Wohnungssituation usw usw….das ist zusammengenommen schon alles nicht ohne wie ich finde und ich finde das klingt schon echt stressig. Hut ab. Zudem, man viel stressanfälliger ist wenn man nicht ausreichend Schlaf bekommt. Schlafmangel kann einen auf Dauer richtig fertig machen und man bekommt ein sehr dünnes Nervenkosmtüm. Zumindest geht das mir so. :) Ich muss zugeben, dass ich ehr zu den stressanfälligen Menschen gehöre. Da ist mein Job, meine drei Kinder, der Haushalt, der Blog, der Hobby ist…. aber dem ich mich auch irgendwie verpflichtet fühle… denn man möchte die Firmen deren Produkte man testet ja nicht unbedingt unnötig lange warten lassen, also besteht auch hier eine Art Zeitdruck… usw usw. Aber das alles wuppen andere anscheinend auch…und das anscheinend oft mit links. Oder? :)

Zum Glück habe ich nicht ständig Stress. Ich habe oft stressige Tage aber dann auch mal immer wieder auch ruhige Tage dazwischen, die mich dann von dem Stress erholen lassen. Ich treffe mich dann mit Freunden zum Essen, chille auf meiner Couch, schaue mir einen schönen Film an oder surfe durch die Weiten des WWW. Ich genieße das dann immer sehr und versuche mir an diesen Tagen einen Ausgleich zu schaffen und freue mich einen stressfreien Moment zu haben…Hach. Stressige Zeiten lassen mich solche Tage besonders genießen.

Ich arbeite neben meinem Job….in der Seniorenbetreung, das jedoch nicht täglich da es eine ehrenamtliche Arbeit ist. Dort unterhalte ich mich viel und sehr gern mit den Senioren ( von denen kann man viel lernen, wenn man richtig zuhören kann) gehe mit ihnen spazieren usw usw. Das lässt mich so richtig zur Riuhe kommen, wenn ich mal einen stressigen Tag hatte. Die Gespräche mit den älteren Menschen, wenn sie so aus Ihrem Leben erzählen lassen mich abtauchen und dann vergesse ich den ganzen Stress der mich dann kurze Zeit später evtl. wieder erwartet. :)

Es wird heute so viel verlangt und vorrausgesetzt. Früher waren die Frauen hauptsächlich für die Kinderbetreuung und den Haushalt zuständig. Heute müssen die Frauen alles wuppen…..Sie sollen perfekte Mutter sein, perfekte Hausfrau, immer gut aussehen, arbeiten gehen, soziale Kontakte pflegen usw usw. Dann wird zudem noch erwartet, dass man nicht jammert. Und wenn man dann doch mal äußert Stress zu haben, denn diesen hat man dann unweigerlich, wird man von seinem Gespächspartner ungläubig angeschaut und oftmals sofort hinterhergeworfen, dass er selbst doch viel mehr Stress hat. Tja, so sind die Menschen halt…jeder meint er hätte den meisten Stress und dann kommen manchmal Sprüche die man nicht hören möchte.

Wenn man sich ärgert tut es sooo gut sich dem Luft zu machen. Daher finde ich gut, dass Du über solche Themen schreibst. Das habe ich auf unserem alten Test-Blog auch regelmäßig getan und alles oftmals niedergeschrieben, was mich so bewegt hat. Das hat immer sehr gut getan.

Sorry, das mein Beitrag so lang geworden ist. :)

Lg

Beti

Liebe Beti,

erst einmal danke für deinen Zuspruch und die Komplimente.
Was du zum Blog sagst stimmt auch absolut:
Wir machen es freiwillig, es macht Spaß und das auch zu stressigen Zeiten aber da man a) die Firmen nicht warten lassen möchte und b) natürlich auch seinen Lesern was präsentieren will ach und c) irgendwie ja auch qualitativ ganz gut sein will, steht man trotz allem Spaß unter einem gewissen „Leistungsdruck“ der dann gepaart mit „echtem Stress“ eben stärker wird.
Und die Produkte die zu Hause auf einen Bericht warten einfach mal drei Wochen in der Ecke liegen lassen geht ja nun mal auch nicht :-D

Ich hab natürlich auch nicht ständig Stress. Dieser Artikel wäre ohne dieses ständige Schweigen meinerseits wahrscheinlich auch nie zustande gekommen. Mir ist wirklich einfach mal der Kragen geplatzt und das in einer Zeit, wo ich mal etwas gestresster bin als sonst.
Ich bin eigentlich ein recht ausgeglichener Mensch (glaub ich) und außerdem auch total in der Lage, einfach mal alles stehen und liegen zu lassen.
Nur gibt es Zeiten wie diese, in denen man den Kopf einfach nicht frei kriegt egal was man macht.
Aber dieser Beitrag hier hat so dermaßen einen Knoten platzen lassen, dass ich heute den gesamten Tag einfach nur unterwegs war und tatsächlich an NICHTS denken musste :-)

Das mit der Seniorenbetreuung finde ich toll und super interessant.
Ich weiß, was einem so was geben kann und habe schon oft überlegt, ehrenamtlich einfach mal in einem Heim vorbei zu schauen und mit den Menschen zu quatschen.
Das gibt einem soooo viel, ich kanns absolut nachvollziehen.
Hatte mit Opa früher oft Auftritte in Altenheimen und bin jetzt durch den Pflegefall auch häufig im Heim.
Es ist immer wieder interessant was die Menschen zu erzählen haben und auch zu sehen wie unglaublich glücklich sie sind, wenn sie erzählen dürfen oder etwas erzählt bekommen.
In solchen Momenten sind mein Herz und mein Kopf auch völlig frei.
Deine Erzählungen erinnern mich wieder an mein Vorhaben.
Vielleicht schaff ich es ja doch mal, das nun umzusetzen.

Und du hast sooo Recht! Es wird tatsächlich viel von Frauen erwartet.
ich bin ja nun „gott sei dank“ noch keine Mutter und da geht wenigstens all das was dort noch zusätzlich erwartet wird an mir vorbei.

Ich finds immer schade. Erst durch diesen Erwartungsdruck anderer fühlt man sich ja erst schlecht.
Wenn jeder Mensch die anderen einfach nur machen lassen würde, zumindest im gewissen Rahmen und sich auf sich konzentrieren würde, anstatt ewig Erwartungen zu haben, dann wäre alles sicher einfacher.
Solange man dabei das miteinander nicht vergisst.

Ich mag deine langen Beiträge übrigens ;-)
so erfährt man doch auch was voneinander. Sonst lesen wir uns ja nur mal so auf deinem oder meinem Blog :-)

Ich glaube jeder, der sich mit „gesellschaftlich nicht anerkannten“ Hobbys bzw sozusagen Berufen auseinandersetzt wird hin und wieder belächelt ich weiß genau was du meinst außerdem stimmt es schon das Stress immer relativ ist und jedem ist es schonmal passiert das man sich in jemanden nicht hinein versetzen kann und umgekehrt ;)
Aber das einzige was man machen kann ist die Leute zu belächeln , ignorieren und sich anderen Leuten zu widmen die einen vielleicht mehr verstehen, denn Freunde sollten das schon tun ;)
War mal Interessant was Auf deinem Blog zu lesen ;)
Mach weiter so und ich verjag euch den Hund wenn ich mal vorbei komme ;)
LG Alex

Das große Dilemma mit dem Stress ist, dass er immerwieder gemessen wird.
Dabei ist Stress dermaßen subjektiv und nicht gebunden an Zeit oder Fülle von Tätigkeiten.
Aber immerwieder wird der eigene Stress von anderen an deren Stress gemessen und für unzureichend, ergo NICHT gestresst befunden.
Das ist zermürbend.

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