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Kolumne

Immer wieder Sonntags 214

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|Gesehen| „Die Zerstörung der Milchindustrie
|Gehört| meine Playlists*, Augustine“ von The Slow Show, Stand like an oak“ und das Sound Healing von Mei-lan Maurits, das zufällig im Hintergrund weiter lief und mich dann sehr verzaubert hat
|Getan| gearbeitet, getanzt, gekocht, geschrieben, gegplant, gegangen, gelesen, gefreut, gemalt
|Gefreut| über Natur-Entdeckungen und meine Seelenpflanzen-Kräuterset Bestellung
|Gelesen|How not to diet*“ von Dr. Michael Greger (ich glaube das wird mein „heiliger Gral“ in Bezug auf Erkenntnisse zur Ernährung) und „Kräuterkunde*“ von Wolf-Dieter Storl
|Gekauft| in dieser Woche nichts weiter :-)
|Geliebt| die ersten Kräuter, die bei mir auf dem Balkon sprießen
|Geschrieben| ein Rezept zu Pasta mit Avocadocreme und Rucola, einen #mindfulmonday zur Achtsamkeit in Krisenzeiten, sowie einen Artikel für ein Neumondritual zur Manifestation
|Geplant| arbeiten


Was wir so alles kaufen

Ich hatte es fast befürchtet und dann aber gedacht „Die Leute werden schon raffen, dass es irgendeinen Grund haben wird, warum ich genau da und genau DAS bestelle“. Da lag ich aber offensichtlich falsch :-D

Denn prompt als das letzte „Immer wieder Sonntags“ online ging, bekam ich zahlreiche Nachrichten von euch, wie ich denn SOLCHE SACHEN (also die erwähnten Pflanzen) online bestellen könne, wo es die doch auch draußen zu finden gäbe !11elf! Plötzlich gilt dann „Support your locals“ nicht mehr… .

Ich habe keinem von euch geantwortet, weil ich mir das Thema für heute aufsparen wollte. Denn gekaufte Pflanzen, mit denen man eine kleine Gärtnerei unterstützt, sind, im Vergleich zu dem, was sonst so von der Masse gekauft wird, echt das geringste Problem. Ich stelle deshalb ein paar Gegenfragen:

Wer von euch kauft überteuertes Mineralwasser von Großkonzernen in Flaschen, obwohl wir in Deutschland direkten Zugang zu reinem Trinkwasser haben? Wer kauft Tee mit getrockneten Kräutern, obwohl die Wälder voller Wildkräuter zum sammeln und selbst trocknen sind (insbesondere z.B. Brennesseltee oder Hagebuttentee)? Wer kauft heimisches Obst & Gemüse aus dem fernen Ausland? Wer kauft Wattepads, obwohl man waschbare Baumwollpads nutzen könnte? Wer kauft Deo, obwohl man es so einfach selbst machen kann? Die Liste der Dinge, die ich nicht mehr kaufe, ist recht lang und ich könnte noch einige Zeit so weiter machen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: alle Pflanzen die ich gekauft habe, finde ich beinah in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung im Wald, auf Wiesen oder sonst wo. Da habt ihr absolut recht und ich war und bin mir dessen bewusst. Ich habe diese Entscheidung, wie alle meine Kauf-Entscheidungen, sehr überlegt getroffen.

In diesem Fall nicht zuletzt, weil die Standorte der wilden Pflanzen völlig anders sind, als mein Balkon bzw. auch als der Standort kultivierter Pflanzen und ich die Erfahrung gemacht habe, dass die meisten Wildpflanzen mit diesem krassen Standortwechsel nicht zurecht kommen. Wozu also sinnlos Leben aus der Natur reißen? Mir fällt da kein Grund ein.

Fernab dessen passt das Thema aber super gut als Überleitung für meine Beobachtungen in dieser Woche: ich war Montag im Supermarkt einkaufen (darauf und auf unsere Pläne komme ich nochmal weiter unten zurück ;-) ) und war schockiert, wie die Leute vor den Bekleidungsgeschäften Schlange standen. Die sind seit Montag ja auch wieder offen.

Es scheint, als hätten viele nur darauf gewartet, endlich wieder shoppen gehen zu können. Mich hat das irgendwie irritiert und ich fand es befremdlich. Plötzlich ist alles wieder „normal“. Scheiß drauf, dass die Fallzahlen seit Ostern wieder ein bisschen steigen, Hauptsache wir können wieder Klamotten shoppen. Diese Sehnsucht nach dieser Form der Normalität ist mir total fremd.

Gleichzeitig konnte man auch beobachten, wie plötzlich alle glauben, sie hätten mit ihrem Mund-Nasenschutz Superheilkräfte. Es wird kein Abstand mehr gehalten und eigentlich fehlt nur noch, dass sie die Einkaufswagen mit der Zunge ablutschen. Ein seltsames Volk ;-)

Verschwörungen, Egoismus & scheiß doch drauf

Was mich in dieser Woche besonders genervt hat, sind Verschwörungstheoretiker und Egoisten. Erstere habe ich konsequent gelöscht oder blockiert (man findet sie ja aktuell dank Kontaktsperre nur online, zumindest wenn man sich an die Kontaktsperre hält).

Zweitere sind schon etwas schwieriger zu ignorieren. Menschen, die die Regeln nicht einhalten, weil es für SIE PERSÖNLICH gerade unbequem ist. Also scheißt man einfach mal auf die ältere Generation und andere Risikopatienten, denn man ist sich selbst der nächste und kann ja schließlich auch nicht alle retten.

Diese Form des Egoismus macht mich wirklich wütend. Die ewigen Rufe danach, die Diktatur zu beenden und die Menschen wieder „frei zu lassen – das ist einfach nicht meine Welt. Insbesondere deshalb nicht, weil ich weiß wie es in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gerade aussieht und wie es erkrankten älteren Menschen ergeht (Spoiler: zumeist SEHR mies).

Unsere Gesellschaft besteht zu fast 20% aus über 65 Jährigen. Sehr, sehr viele sind über 85 Jahre alt (gerne auch mal hier oder hier vergleichen). Mich kotzt es an, wie wertlos ältere Menschen für viele sind. Würde es um Kinder gehen, würden sich alle ein Bein raus reißen. Aber was kann man mit den Alten noch anfangen? Die haben außerdem schon ganz andere Sachen überlebt.

Ja, natürlich ist es schwer. Es ist aber für ALLE schwer, nicht nur für die Familie mit Kind(ern), Künstler oder kleinere Betriebe. Jede/r hat irgendetwas, das gerade jetzt besonders schwer ist. Existenzängste, emotionale Krisen, Kinder und deren Versorgung, Tiere die gefüttert werden müssen, Angst vor einer Erkrankung, eine unglaubliche Belastung während der Arbeit im medizinischen Bereich und so weiter und so fort.

Ich finde es hilft sehr, wenn man nicht nur immer seine eigene kleine Welt sieht, sondern den Blick für das große Ganze schult. Ich sage ja auch nicht: „Meine Güte, was stellt ihr euch alle an, ihr Memmen? Ist doch alles wunderwunderwunderschön!“ denn auch das ist nur MEINE Wahrheit.

Einkaufspläne

1 x im Monat einkaufen geht für uns nicht. Das haben wir uns die letzten zwei Wochen eindrucksvoll selbst bewiesen und klar gemacht (vor lauter Aufregung habe ich dabei ganz vergessen den neuen Essensplan zu schreiben – Huch :-) ).

Ich habe wider erwarten zu wenig Platz für das frische Gemüse & Obst im Froster UND zu viel Gemüse & Obst, das sich gar nicht einfrieren lässt. Wir essen dafür offensichtlich zu frisch, als dass es sich für uns umsetzen ließe.

Ich war gleich Anfang der Woche einkaufen, um Nachschub in Form von Salat, Gurken und Tomaten zu kaufen. Auf der anderen Seite ist es zudem sehr unpraktisch, wenn ich z.B. spontan Lust auf einen Salat oder frisches Gemüse als Snack habe und dann erst alles auftauen muss. Auch das hatte ich bereits in den ersten zwei Wochen und finde es zu ätzend. Realistisch sind für uns zwei große Einkäufe und zwei kleinere Einkäufe pro Monat.

Was außerdem ultra praktisch ist, ist ein Essensplan für mehr als eine Woche. Meiner war für zwei Wochen und es war großartig, täglich so viel Auswahl zu haben, was ich kochen möchte. Das hat mir sehr gefallen und das werde ich für uns beibehalten.

Broschen-Liebe

Ich habe mir in dieser Woche Zeit genommen, um einige der Keramik Naturbroschen zu fotografieren. Es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, wie wunderschön all diese Einzelstücke sind. Aber wie schon im letzten Jahr bin ich mit einigen Broschen in den Wald und habe sie dort fotografiert. Sie einzeln in den Händen zu halten und in dieser Umgebung auf einem Bild zu verewigen, führt mir die Schönheit nochmal ganz besonders vor Augen.

Einige der Broschen werden wahrscheinlich nächste Woche in unseren Etsy Shop* zu den noch vorhandenen Naturbroschen wandern und ich freue mich schon jetzt darauf zu sehen, wie sie andere Menschen glücklich machen.

Und sonst so?

Kurzfristig zog eine angeschlagene Hummel bei uns ein. Sie hat einen Tag und eine Nacht bei uns in den Erdbeeren gesessen, geschnubbelt, getrunken und Blütenpollen gesammelt, ist dann letzten Endes aber doch verstorben.

Wir waren wieder viel draußen, haben Rotkehlchen-Privatkonzerte genossen, Mini-Raupen gefunden, Wildkräuter gesammelt (ich plane dazu einen eigenen Artikel), Enten bewundert, Käfer bestaunt und die Menschenmassen kritisch beäugt. Bei jedem „Wir haben während der Corona Zeit das Wandern und die Natur für uns entdeckt“ stirbt ein Stück meines Herzens haha :-D

Passenderweise zur Mundschutz-Pflicht, die ja jetzt auch in NRW gilt, habe ich von meiner Mama zwei Masken geschenkt bekommen. Sich nicht umarmen und treffen zu dürfen, fühlt sich in diesem Zusammenhang wirklich seltsam eigenartig an. Gerade auch weil meine Mama Geburtstag hatte und sich so über ihre Geschenke gefreut hat und überhaupt. Aber nu, so geht es ja allen (zumindest eben denen, die verantwortungsvoll handeln).

Mundschutz zu tragen finde ich sehr befremdlich. Mich erinnert das immer an meine Zeit als Zahnarzthelferin. Damit raus zu gehen war, wegen der Kontamination, immer strikt verboten. Entsprechend kommt mein Gehirn nicht damit klar, dass ich die Dinger jetzt draußen tragen MUSS. Aber diese sind schön bunt, damit fühlt es sich etwas weniger seltsam an.

Ansonsten habe ich diese Woche wie immer gearbeitet und mich ein bisschen um meine eigene Organisation in Bezug auf die Blogs gekümmert. In Zukunft wird sich für mich dahingehend ein bisschen was ändern, weil ich Themen nun doch vorplane. Ich habe gemerkt, dass ich STÄNDIG darüber nachdenke, was ich jetzt schreiben könnte und dabei meine eigentlichen Ideen vergesse.

Gerade arbeite ich Redaktionspläne für beide Blogs aus, in denen die Themen fest stehen. Eigentlich habe ich mich immer dagegen gewehrt, aber ich befürchte, für meinen Seelenfrieden ist das der bessere Weg. Wir werden sehen ;-)

Mehr war in dieser Woche nicht los oder wurde alternativ schon auf meinen Social Media Kanälen besprochen (zum Beispiel in Bezug auf die Milchindustrie oder Genuss vs. Verzicht).

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche!

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