Dass das selber machen von Deocreme SO einfach sein würde, hätte ich nicht gedacht. Mein erster Versuch im Juni ging zwar in die Hose, zumindest was den Geruch anbelangte, aber der zweite Versuch war dann gleich ein Volltreffer. Fünf Freunde/Bekannte bestätigen mir den Eindruck und sind nach einer 3 monatigen Testphase ebenfalls begeistert. Besser geht’s ja wohl nicht.
Deocreme selber machen
Hinweis: die Angabe TL ist nur eine grobe Angabe, Ihr könnt bei dem Rezept nichts falsch machen. Ihr solltet nur darauf achten, dass die Verhältnismäßigkeit untereinander passt (dass also z.B. die Menge von 5 TL fünf mal so viel ist, wie die Menge bei 1 TL)
Heil- und Tonerde darf nicht mit Metall in Berührung kommen, sonst verliert sich ihre besondere mineralische Struktur. Benutzt Holz- oder Glas- oder Plastikbesteck und entsprechendes Geschirr.
- 4 TL Natron (z.B. dieses hier* es geht aber auch Kaiser Natron, das muss man nur stärker mahlen)
- 1 TL weiße Tonerde/Kaolin (z.B. das hier*)
- 2 TL Zinkoxid (z.B. hier*, gibt es aber auch in der Apotheke)
- 1 TL Stärke (ich hab Maizena Maisstärke genommen, gibt’s auch im Supermarkt)
- 4 TL Kokosnussöl (z.B. das Bio Kokosöl*, gibt es aber auch oft im Aldi)
- 3 TL Sheabutter (ich habe diese Bio Sheabutter* gekauft)
- 3 TL Traubenkernöl oder ein Öl Eurer Wahl (z.B. in Bioqualität Naissance*)
- 2 TL Kukuinussöl oder ein Öl Eurer Wahl (dieses* zum Beispiel,)
- nach Belieben: ätherisches Öl (ich habe 20-25 Tropfen genommen), ich nutze für meine Deos gern: Salbeiöl*, Zitronenöl*, Lavendelöl*, aber manchmal auch spezielle Parfumöle
- als Deocreme Tiegel nutze ich übrigens diese kleinen Sturzgläser*
Natron liebt unangenehme Gerüche so sehr, dass es diese an sich bindet und so neutralisiert. Stinken ist also nahezu ausgeschlossen, wenn Natron mithilft :-)
Kaolin
Kaolin ist weiße Tonerde. Diese habe ich wegen ihrer Fähigkeit, Flüssigkeit zu absorbieren, ausgewählt. Sie soll im Deo die antitranspirante Wirkung anderer Inhaltsstoffe unterstützen,
Zinkoxid
Zinkoxid wird verwendet, weil es leicht antibakteriell/antiseptisch wirkt. Bzgl. der Kritik zu Zinkoxid (hauptsächlich übrigens als Sonnenschutz) sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Stärke
Die Stärke nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt zudem dafür, dass die Stoffe etwas besser gebunden werden können.
Kokosnussöl
Kokosnussöl ist ja schon lange meine große Liebe. Theoretisch kann man auch nur aus Kokosöl ein Deo herstellen. Kokosöl verhindert unangenehme Gerüche, es beruhigt die Haut und wirkt antibakteriell.
Sheabutter
Sheabutter liebe ich, wegen ihrer pflegenden und beruhigenden Eigenschaft. Nachteil: ihr Eigengeruch ist relativ stark.
Traubenkernöl
Das Traubenkernöl habe ich als Basis für die ätherischen Öle gewählt und wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften
Kukuinussöl
Ich habe mich für Kukuinussöl entschieden, weil es u.a. feuchtigkeitsregulierend ist, schnell einzieht und einen natürliche Sonnenschutztfaktor hat. Letzteres ist natürlich nicht so wichtig, aber ein schöner Nebeneffekt.
ätherische Öle
Hauptsächlich kommen die ätherischen Öle für den guten Geruch zum Einsatz. ABER! Spezielle Öle haben oft auch ganz spezielle Eigenschaften. So wirkt das Salbeiöl und Limettenöl z.B. antitranspirant, Lavendel beruhigt. Es lohnt sich, sich mit den unterschiedlichen Wirkungen der Öle auseinander zu setzen.
- Siebt alle trockenen Zutaten (Natron, Maisstärke, Zinkoxid, Kaolin) durch ein feines Sieb und vermischt sie anschließend miteinander. Reibt sie dann nochmal in einem speziellen Mörser zu feinem Sand.
- währenddessen könnt Ihr alle Öle & die Sheabutter in ein feuerfestes Glas geben und im Wasserbad leicht und ganz schonend erhitzen. Achtung: hier braucht Ihr wirklich Geduld und es gilt “weniger ist mehr”. Erwärmt die Öle gaaaaanz sanft. Die Sheabutter z.B. darf nicht zu heiß werden, da sie sonst die Fähigkeit, wieder fest zu werden, verliert.
- wenn die Sheabutter und das Kokosöl flüssig sind und sich mit den Ölen vermischt haben, gebt de Pulver hinzu und vermischt alle Zutaten für weitere 5- 10 Minuten im Mörser. Reibt alle kleinen Partikel und Steinchen raus.
- nach dem Abfüllen die Masse in den Kühlschrank stellen und immer wieder umrühren (ca,. alle 5 Minuten). Nach ca. 40 Minuten kannst Du mit dem Abrühren aufhören und nach nochmal ca. 30 – 50 Minuten ist die Creme dann fest.
- später könnt Ihr Euren Tiegel dann mit entsprechenden Etiketten verzieren. Ihr findet Etiketten zum Beispiel HIER*, HIER*, HIER*, HIER* und HIER*. Es gibt aber auch viele kostenfreie Vorlagen im Internet. Diese könnt Ihr dann auf entsprechendem Papier ausdrucken. Meine Sticker sind teilweise selbstgemacht und teilweise aus einem Magazin.
Extratipps:
Wer die Deocreme grundsätzlich etwas fester lieber mag, der kann mit den Ölen rumspielen und z.B. weniger Kokosöl und mehr Sheabutter verwenden oder im Gesamten weniger Öl und dafür festere Stoffe. Traut Euch auszuprobieren! Wenn Euch das Deo zu schnell schmilzt, könnt Ihr es im Kühlschrank lagern oder eben, durch z.B. weniger Kokosöl, fester machen.
Nutzt nach Möglichkeit nur hochwertige ätherische Öle. Man merkt sofort den Unterschied zwischen den Billig-Ölen aus dem 1€ Shop und hochwertigen ätherischen Ölen ggf. sogar in Bioqualität. Nicht nur vom generellen Geruch her ist es angenehmer, oft verursachen billige Öle auch Kopfschmerzen. Erspart Euch das also lieber direkt.
Was die Haltbarkeit angeht: die selbstgemachte Deocreme ist so lange haltbar, wie der Inhaltsstoff mit der geringsten Haltbarkeit oder alternativ wenn es ranzig riecht. Vertraut da auf Euer Gefühl und Eure Nase.
Achtet, gerade wenn Ihr das Deo verschenken wollt, bei der Zubereitung darauf, dass Ihr möglichst Handschuhe tragt und die Inhaltsstoffe mit so wenig “kontaminierten Gegenständen” wie möglich in Verbindung bringt. So könnt Ihr das Risiko, die Deocreme mit unerwünschten Bakterien zu kontaminieren, auf jeden Fall sehr gering halten. Hilfreich ist auch, wenn Ihr irgendwo auf dem Tiegel vermerkt, wann Ihr die Deocreme selber gemacht habt und seit wann sie geöffnet ist.
Hey, das Rezept für die Deocreme ist super, habe es schon nachgemixt. Du hast geschrieben das dein Erster Versuch in die Hose ging und dann der zweite ein Volltreffer war. Verrätst du was du für Öle für den Duft genommen hast.?
Vielen Dank :)
Liebe Doreen,
wie schön, dass die Deocreme für Dich funktioniert hat. Du findest die verwendeten ätherischen Öle und Parfumöle im Rezept bei den Zutaten verlinkt :-) Ich hab bei meinem ersten Versuch einen einzigen Tiegel mit der falschen Mengenangabe (mit Zitronenöl) gemacht, danach habe ich immer gleich 15 – 30 Tiegel hergestellt, mit ganz unterschiedlichen Ölen, die ich miteinander zu einem Duft vermischt habe. Ich hab da keinen Favoriten.
sehr hilfreiche Tipps dabei! Danke, dasss du die uns mitteilst
Hallo Checkerin,
danke für das tolle Rezept und die vielen Infos über die “bösen” Inhaltsstoffe.
Was würdest du jemanden an Deo empfehlen, der kein Aluminium und kein NATRON im Deo haben möchte? Gibt es auch Geruchsbekämpfer ohne Natron. Bei vielen führt das Natron zu Hautreizungen. Bitte mache weiter so und bleib gesund und munter.
Sabine
Hallo liebe Sabine,
wie schön, dass Du hier vorbei schaust! :-)
Geruchsbindend wirkt als einfacher Inhaltsstoff Kokosöl (das kannst du auch als reines Deo nutzen) oder Kieselgur ( auch Diatomeenerde/Kieselmehl). Ich selbst habe das Rezept oben noch nicht mit Kieselgur statt Natron versucht, eigentlich sollte das aber klappen.
Geb mir gern mal Bescheid, wenn du es ausprobiert hast!
Hi, ich hab eine Frage :)
Habe mich auch an einem Deo versucht:
Natron, Stärke, Kokoöl und ätherisches Öl (Lavendelöl)
Es funktioniert wirklich ausgezeichnet und ich bin total begeistert, nur eine Sache funktioniert nicht so gut, vielleicht liegt es an der Konsistenz (mags lieber fest) wenn ich es auftrag entstehen dickere „Klumpen“ die sich kauf mehr verschmieren lassen. Also es klebt direkt an der Haut und lässt sich nicht wie eine Creme verteilen.
Weißt du woran das liegt?
Hey :-)
Wie schön, dass Du es auch versuchst!
Mit dem obigen Rezept hab ich keine Klumpen, es ist wirklich eine Creme (die im Sommer außerhalb des Kühlschranks ggf. auch etwas flüssiger sein kann). Ich weiß aber von gekauften Deocremes (z.B. bei We love the Planet Deocreme), dass sie manchmal klumpen.
Die Klumpenbildung kann mehrere Ursachen haben:
1. die festen Bestandtteile wurden nicht gesiebt/gemörsert und sind nicht fein genug (am besten Deo nochmal im Wasserbad weich machen und mit einem Mörser bearbeiten)
2. das Deo ist schon etwas älter und die Bestandtteile sind nicht mehr richtig miteinander verbunden (auch erwärmen und nochmal richtig durchrühren)
3. Kokosöl in Kombination mit Natron/Stärke reagiert mit der Umgebungstemperatur: beim Auftragen verändert sich die Temperatur des Kokosöls und ggf. bilden sich dadurch die Klumpen (dann Deo ggf. vor dem Auftragen etwas aufweichen oder in den Kühlschrank stellen, damit es fester/weicher wird)
So wie Du es beschreibst, klingt es danach, als würde es am Kokosöl liegen.
Viele Grüße,
Sandra