Als mein Freund mir das erste Mal davon erzählte, dass man aus Kichererbsenwasser (Aquafaba) sowas wie “Einschnee” schlagen kann, aus dem sich wiederum z.B. veganes Mousse au chocolat, veganes Baiser oder vegane Schaumküsse machen lassen, war ich ungefähr so begeistert, wie Hundebesitzer, deren Hund gerade mit schokobraunem Mund aus dem Wald zurück kommt. Der Gedanke daran, mit Kichererbsenwasser überhaupt irgendwas zu machen, außer es in den Abfluss zu schütten, war mir zuwider. Ich gehöre eher zum Team “Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.”.
Nachdem ich mich ein paar Wochen mit dem Thema gedanklich auseinander gesetzt hatte und Fotos von Schokomousse aus Aquafaba sah, wagte ich kurz vor Weihnachten einen Kichererbsenwasser-Testlauf. Während der Zubereitung war mir, vor lauter nachdenken und schlecht reden, kotzübel . Mir war klar, dass ich das Mousse nicht essen werde und Marius alles für sich haben kann. Wie zur Hölle soll Mousse au chocolat aus Kichererbsenwasser jemals an die einzig wahre und “echte” Mousse au chocolat heran kommen? Schier UNMÖGLICH!
Dann stand da dieser Pott mit braunem Mousse in meinem Kühlschrank. Ich tippte mit meiner Fingerspitze drauf, eigentlich nur um mich zu vergewissern, dass es wirklich richtig scheiße geworden ist. Mit meinem Fingertip erklang das typische, schaumig-luftige Knistern, das man von “normaler” Mousse au chocolat kennt. Nach kurzem überlegen siegte meine Neugierde und ich leckte meinen Finger vorsichtig ab. Von diesem Tag an wünschte ich mir, mich künftig ausschließlich von Mousse au chocolat mit fuckin’ Kichererbsenwasser ernähren zu können.
Veganes Mousse au chocolat Rezept
Zutaten (2 mittlere Portionen):
- 1 Tafel (vegane) Schokolade (ich nutze am liebsten Zartbitterschokolade)
- Wasser aus eingelegten Kichererbsen (z.B. von Alnatura* WICHTIG! Bitte Hinweise unten beachten)
- Sahnesteif (z.B. von Biovegan*)
- optional: Zucker nach Bedarf
Zubereitung:
- die Schokolade in Stücke bröseln und langsam im Wasserbad erhitzen. Achtet darauf, dass die Schokolade nicht zu heiß wird und nehmt Euch die Zeit, sie wirklich auf kleinster Stufe zu schmelzen, weil sie für das Vermischen mit dem Aquafaba gerad eben so noch zerlaufen soll, aber auf keinen Fall mehr heiß sein darf (sondern nur lauwarm). Sonst kann es sein, dass der Schnee zusammen fällt und das Mousse nix wird.
- Während die Schokolade schmilzt könnt Ihr das Kichererbsenwasser mit einem Handrührgerät schaumig schlagen (dauert ca. 2 -3 Minuten). Danach gebt Ihr eine Packung Sahnesteif hinzu und schlagt die Masse so lange, bis sie die Konsistenz von typischem “Eischnee” hat. Wenn Ihr die Rührschüssel auf den Kopf stellen könnt, ohne das was herunter läuft, ist es genau richtig.
- Wenn die Schokolade geschmolzen ist, gebt Ihr bei Bedarf etwas Zucker hinzu (wir mögen es aber am liebsten ohne Zucker und fanden es mit deutlich zu süß – ist aber Geschmackssache). Fühlt am besten mit dem Finger, ob die Schokolade wirklich nur noch lauwarm und fast schon ein wenig stückig ist. Wenn dem so ist: unter den Schnee heben, bis keine weißen Schlieren mehr zu sehen sind.
- Nun könnt Ihr das Mousse auf zwei kleine Schälchen verteilen und dann für 2 – 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Geheimtipp: bloß niemandem verraten, woraus Euer Mousse gemacht ist. Der Gedanke an Kichererbsenwasser kann es dem ein oder anderen nämlich versauen, ohne das er probiert hat (und ich spreche da aus Erfahrung :-D )
Habt Ihr diese Art von Mousse au chocolat schon ausprobiert? Erzählt uns allen, wie es geschmeckt hat!
Das mit dem veganen Eisschnee klingt wirklich interessant! Hast du das auch schon für andere Rezepte ausprobiert, zum Beispiel für die “Luftigkeit” bei Pancakes?
Liebe Grüße
Karen
Hey Karen,
also bei Pancakes gelingt mir die Luftigkeit eher durch Mineralwasser (auch schon vorher). Das sollte mit Aquafaba aber dennoch gut funktionieren. Ausprobiert hab ich das allerdings nicht.
Ich träume übrigens nachts von diesem Mousse und muss es UNBEDINGT nachmachen! Ich bin so gespannt. Und werde Andy natürlich kein Wort verraten ?