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Kolumne

Immer wieder Sonntags 135

Die Woche startete mit zwei arbeitsreichen Tagen, an denen wir von morgens bis abends vor den PCs saßen, um Pläne auszuarbeiten, zu recherchieren, zu kalkulieren und dann eigentlich nur noch ins Bett gefallen sind. Den Rest der Woche haben wir es dann ruhiger angehen lassen und uns Freitag frei genommen, um was wandern zu gehen. Letzten Endes waren uns fast 30 Grad für’s wandern aber zu krass, so dass wir stattdessen „nur“ außerhalb was shoppen waren.


Das Wetter zeigt in diesem Jahr eindrucksvoll, die möglichen Auswirkungen des Klimawandels. Vor allem nämlich jammernde Menschen, die stöhnen, aber trotzdem nichts ändern, weil ein Einzelner ja nichts ändern kann. Ich staune jeden Tag darüber, wie schnell sich das Wetter alleine in den letzten fast 33 Jahren meines Lebens verändert hat. Mir macht das irgendwie auch Angst.

Je mehr man sich mit all diesen Thematiken auseinandersetzt, desto mehr hinterfragt man auch das eigene Handeln. Mir ist z.B. aufgefallen (an dieser Stelle übrigens der Hinweis, dass Plastikmüll den Klimawandel verschlimmert), dass unser Badezimmer, obwohl ich schon so viel auf plastikfreie Produkte umgestellt habe, immer noch voll davon ist. Unsere Zahnbürsten (und das eigentlich nur, weil ich zu kniepig bin, 3 – 5€ für meine Zahnbürste zu zahlen), die Nagelbürste, die Klobürste, die Haarbürste, die Zahnpasta (wobei ich da mittlerweile diesen Zahnpasta-Stick von Lamazuna* nutze, den find ich aber halt leider sehr unpraktisch ). Und klar, die gesamte Wohnung ist sowieso voll. Alle elektronischen Geräte, sooo viel Verpackungen der Lebensmittel und ach.

Es sind einfach Berge, die wir alle produzieren und ein bisschen ärgere ich mich (über mich selbst). Denn es ist ja durchaus möglich, den Plastikkonsum noch weiter runter zu schrauben, aber man ist zu bequem. Es ist leichter, auf die typischen Produkte zurück zu greifen. Denn echt Plastikfrei zu kaufen geht hier direkt vor Ort im Grunde nur im Biomarkt und da auch nur begrenzt. Viele plastikfreie Produkte (wie eben z.B. Bürsten jeder Art) sind auch gleich 5 x so teuer. Weil sie aus nachhaltigeren Materialien bestehen, aber auch weil sie oft Bio-zertifiziert sind. Ein Dilemma, das mir momentan verstärkt durch den Kopf schwirrt. Mal schauen was daraus wird, wenn es zu Ende gedacht wurde :-)


Dienstag habe ich Marius dazu eingeladen, abends mit mir zusammen ein Neumond-Ritual zu machen. Die Vorurteile gegenüber solchen „Zeremonien“ habe ich ja schon letzte Woche ein Stück weit angesprochen (Räuchern in der katholischen Kirche ist z.B. ja total normal, da glaubt niemand, dass der Priester und die Ministranten Freaks sind). Ihr dürft Eure Vorurteile also auch gern wegpacken, beim weiterlesen.

Sonne und Mond waren und sind Zeitmesser. Von dem Zusammenhang zwischen Ebbe und Flut und dem Mond, muss ich Euch ja vermutlich gar nichts erzählen aber wusstet Ihr z.B., dass der Mond der Grund dafür ist, dass Ostern nie am selben Datum statt findet? Dass er alleine bestimmt, wann wir Ostern feiern? Der Sonntag, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt, ist Ostern. Da steht man nun, mit seinen Vorurteilen :-)

Sonne und Mond haben auf unser Leben einen großen Einfluss. Der Mond folgt einem bestimmten Zyklus (nämlich etwa 29,5 Tage – „zufällig“ wie der durchschnittliche, weibliche Zyklus! ) und man kann sein Leben durchaus darauf ausrichten. Es gibt ja richtige Mondkalender, denen man entnehmen kann, zu welcher Zeit, welche Aktivitäten (z.B. Haare schneiden oder Gärtnern) empfehlenswert sind. Und man kann die Kraft von Neumond und Vollmond für Rituale nutzen, die unseren Alltag in eine bestimmte Richtung ausrichten.

Der Neumond steht für einen Neuanfang und genau deshalb haben wir Altes gehen lassen a.k.a. verbrannt (keine Sorge, nur auf Papier ;-) ) und Neues gedanklich manifestiert (Marius in Form von Baumperlen, ich hab meine Ziele/Wünsche aufgeschrieben). Und obwohl wir beide ein bisschen kichern mussten, als ich anfing zu räuchern, war es letzten Endes nicht nur befreiend und wegweisend, sondern auch ein wirklich schöner, gemeinsamer Abend. Es lohnt sich SO sehr, die Komfort- und Vorurteilzone zu verlassen, über den Tellerrand hinaus zu blicken und was anderes auszuprobieren.


Donnerstag war wieder ein Gefährtinnen-Workshop der anstand. Der vorvorletzte für die Seminarreihe 2018. Für mich war dieser Abend einer der schönsten der gesamten Reihe. Ich spüre die Veränderungen ja mittlerweile täglich, aber erlaube mir oft nicht, meinem Gefühl zu glauben. Mir wurde die Richtigkeit meiner Gefühle in der Vergangenheit oft abgesprochen und insgesamt war es ganz oft so, dass mir Dinge grundlos nicht geglaubt wurden (die Ärzte, die mir vorwarfen, dass ich mir Sachen einbilde oder gar simuliere sind die Spitze des Eisbergs), so dass ich da ein „Defizit“ habe.

An diesem Abend aber konnte ich mir selbst vertrauen und annehmen, was ich spüre. Wir haben u.a. eine Chakra-Breathing Meditation nach Osho gemacht. Ich hatte davon schon viel gehört, es aber bisher nie selber ausprobiert. Die Meditation ist unsagbar anstrengend (ursprünglich insgesamt 3 x 16 Minuten, wobei wir nur zwei Durchgänge gemacht haben) in denen man die ganze Zeit in Bewegung ist), aber hier war es ähnlich wie schon einige Male zuvor: sobald ich meine limitierenden Gedanken („Das ist zu schwer“ „Du schaffst das nicht“ „Du bist dafür viel zu fett“ „Die anderen können das alle viel besser“) ablegte, wuchs ich über mich hinaus, konnte die Energie spüren und meine Kraft und meinen Atem nutzen, um diese Meditation durch zu halten, aber vor allem: um sie zu genießen! Denn das war es für mich: ein Genuss. Ich war SO glücklich und stolz und euphorisiert! 

Die eigentliche Erkenntnis kam für mich dann aber in der stillen Phase, nach den zwei Durchgängen. Die geführte Meditation hatte u.a. das Thema „Innere Wahrheit“. Wer bin ich? Ohne Maske? Und ich konnte sehen bzw. besser noch: mir selber glauben/vertrauen und annehmen, dass ICH endlich ICH bin. So wie ich bin. Dass es in diesem Moment gar keine Maske mehr gab, die ich ablegen musste. Dass ich meine Wahrheit gerade anfange zu leben. Losgelöst von den Erwartungen, Wünschen, Vorurteilen, Meinungen anderer. Man selbst zu sein, ist natürlich eine Lebensaufgabe, schließlich verändert man sich auch, aber insgesamt, für den Moment, für diese Zeit ist es genau richtig.

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr mein Leben genau davon gelenkt wurde. Mir selbst war das Ausmaß nicht mal bewusst. Beinah alles was ich tat, war vor allem für oder wegen anderer. Meinen eigenen, echten Willen habe ich vor anderen, aber vor allem vor mir selbst versteckt. Ich habe wahnsinnig lange gar nicht bewusst gemerkt, dass vieles nicht aus meinem eigenen Willen entspringt, sondern z.B. aus gesellschaftlichen Werten & Normen.

Ein ganz simples Beispiel: ich habe Discotheken gehasst. Mir ist ganz oft schlecht geworden. In meiner frühen Jugend sind wir deshalb so manches Mal früher nach Hause gefahren oder raus gegangen. Ich mochte den Geruch nicht, die vielen Menschen und Lichter. Die laute Musik, die Atmosphäre. Ich fand es immer viel schöner draußen zu sein oder bei jemandem zu Hause zu sitzen. Und doch war ich ständig in Discos, weil man das halt so macht. Damit ich das ertrage, hab ich mich voll laufen lassen. Dann hatte ich auch Spaß, konnte mich am nächsten Tag nur gar nicht mehr erinnern. Mein Gehirn hat „Disco“ dann nicht mehr mit „OMG. NEIN!“ verbunden, sondern mit „Yeah, lustig.“.

Und wisst Ihr, was passierte, als ich nicht mehr in Discos ging? Anfänglich hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ernsthaft! Weil Leute gesagt haben: „Du Langweilerin, Du verpasst was!“ und genau das hat sich in mein Gehirn gebrannt. „Sandra, Du alte Langweilerin. Jetzt wo Du erwachsen wirst, gehste nicht mehr in Discos, ne? Soooo langweilig bist Du. Du verpasst dein Leben“. Bis ich in den letzten Jahre gecheckt habe: NEIN! Ich verpasse nichts, wenn ich nicht mit in die Disco gehe. Außer einem unangenehmen Gefühl und dem Wunsch, schnell wieder nach Hause zu können. Genau das lässt sich auf alles in meinem Leben übertragen: Ich verpasse nichts, wenn ich das mache, was ICH will und für richtig halte.

Am Abend des Seminars folgte später jedenfalls noch eine wunderschöne, loslösende Massage, die für mich der perfekte „Seelenstreichel-Abschluss“ war. Nächste Woche geht es mit dem Thema „Wahrheit“ weiter und noch steht aus, ob wir das Chakra Breathing mit zwei oder drei Durchgängen machen. Liebe Magdalena, ich wünsche mir hiermit offiziell drei Durchgänge :-D


Aufgefallen ist mir in dieser Woche noch, dass ich mittlerweile ganz anders aufwache, als noch zu Beginn des Jahres. Ich freue mich auf jeden Tag. Wie unglaublich wertvoll ist das bitte? Heute Nachmittag fahren Marius und ich zu Lexa und Markus (und damit automatisch auch zu einem meiner Lieblingsorte in NRW ;-) ), um zusammen zu sitzen, zu quatschen, leckere Sachen zu futtern und ein bisschen raus zu gehen. Darauf freuen wir uns schon total.

Achja, Mittwoch waren wir an meinem zweiten Lieblingsort in NRW: die Wuppertalsperre. Da sind wir wunderschön ein Stück gegangen und haben das schöne Wetter genossen. Gleichzeitig zeigten sich übrigens auch da wieder die Auswirkungen des sehr trockenen Wetters. Denn die Talsperre hatte unglaublich wenig Wasser und das Grün drumherum war an vielen Stellen echt vertrocknet. Ich weiß gar nicht, wie oft wir „kraaass“ gesagt haben. Das war es wirklich!

Ansonsten werd ich heute noch nen Kuchen backen, weil wir Morgen mit meiner Oma und meinem Opa verabredet sind UND ich werde wieder Tofu zu „Feta“ verarbeiten. Das hab ich letzte Woche ausprobiert und der fermentierte Tofu schmeckt so super lecker und ähnlich wie Feta, dass man sich das nicht entgehen lassen darf. Wahrscheinlich wird es jetzt jede Woche Feta bei uns geben ;-)

|Gesehen| puschelige Raupen, Neumond-Energie, MICH!
|Gelesen| Hier geht’s um Dich! (bisher ist das Buch „geht so“)
|Gehört| unseren viel zu lauten Wecker von Alexa*. Und dann reagiert die doofe Kuh nicht mal, wenn man sie ruft und „STOPP!“ sagt :-D
|Getan| gearbeitet, gebacken, gekocht, geredet, gegangen, gelesen, geguckt, gedacht, gewachsen, gelacht
|Gegessen| siehe „Was essen wir heute
|Gedacht| siehe oben :-)
|Gefreut| über mich, eine schöne Whole Food Box, so schönes Feedback von Euch, über vorbei ziehende Kraniche und den wunderschönen „Kleiner Prinz Adventskalender*“ 
|Geärgert| über uns Menschen
|Gewünscht| kühles Herbstwetter, damit wir schön wandern können
|Gekauft| Nichts! :-)
|Geliebt| das Leben
|Geschrieben| darüber, wie wir unsereTräume erfüllen und leben, über Vegan Einkaufen in Holland und ganz viele neue ausgefallene Adventskalender und „Was essen wir heute
|Geplant| ein Besuch auf der Veggie World in Düsseldorf, ein Spieleabend, einige berufliche Termine und die Premiere des „Selbstwert-Workshops“ bei Magdalena

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