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Kolumne

Immer wieder Sonntags 253

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|Gesehen| den Film „Parasite*“ (skurril und unterhaltsam), den Handpan Livestream von Yatao, „Versöhnung“ von maiLab, „Wildkräuter und Frühlingserwachen – Pilze und Wildpflanzen zum Frühlingsanfang 2021„, sowie das neue Video von Earthling Ed „Is this man the world’s first ethical butcher?
|Gehört| den neuen Song von Lumpenpack „Magst oder stirbst„, Fettlogik überwinden*“ und meine Playlists
|Getan| gearbeitet, gekocht, gegangen, geschrieben, gelernt, gelesen, gemalt, getanzt
|Gefreut| über meinen Kitchenaid Stabmixer*, auf den ich anderthalb Monate gewartet habe (hat sich aber gelohnt!), außerdem über gute Gespräche, geschenkte Federn, bemalte Steine, kühlere Luft und Vogelgezwitscher
|Gelesen| nada
|Gekauft| Hefeflocken*
|Geschrieben| nichts Veröffentlichtes
|Geplant| ein „bisschen“ für den Sperrmüll übernächste Woche ausmisten – u.a. den Kratzbaum (unser alter Kratzbaum ist fünf Jahre alt und war großartig, leider sind die Ersatzteile nicht mehr erhältlich, so dass wir einen neuen brauchen – es wird dieser* werden), einige Klamotten, alte Elektrogeräte, sämtliches Geschirr (damit das Service von Ritzenhoff & Breker* hier einziehen kann) und alte Plastikschüsseln (die möchten wir durch Edelstahl Schüsseln ersetzen)


Irrglaube & fahrlässiger Bullshit

Unter anderem diese Nachricht erreichte mich Montag, nachdem ich das (in meinen Augen treffend-witziges) Meme zum Thema „Maßnahmen lockern“ teilte (siehe unten). Ich hatte auf Instagram bereits etwas dazu geschrieben, möchte den Raum aber auch hier nochmal dafür öffnen. Die Corona-Thematik und mich dahingehend klar zu positionieren, ist mir wichtig.

Das Thema „Corona“ ist mittlerweile ja ein Garant für eine „Bombenstimmung“. Insbesondere wenn man, wie ich, einige der zwischenmenschlichen Auswirkungen des Lockdowns sehr angenehm findet..

Ich höre s-t-ä-n-d-i-g: „Ja, für dich/euch ist das ja alles nicht so schlimm. Ihr unternehmt ja auch nicht so gerne was/ ihr habt da ja nicht so die Probleme / …“ und muss unweigerlich Schmunzeln.

Wenn ich sage, dass der Lockdown für mich persönlich in großen Teilen keine starke Belastung ist, glauben viele direkt, ich sei ein Einsiedlerkrebs, der von morgens bis abends in einem abgedunkelten Zimmer hockt. Ohne Familie, ohne Freunde, ohne Hobbys, ohne Interessen außerhalb der eigenen vier Wände.

Jemand, der keine Freude an den typischen Top Unternehmungen (Friseur, Café, Shopping in der Stadt, in den Urlaub fliegen, Konzerte, Discotheken, Kino, Hochzeiten & Geburtstage feiern, Fitnessstudio …) der Deutschen hat, passt nicht in dieses Weltbild. 

Das bedeutet aber eben nicht, dass ich nichts unternehme oder keine Einschränkungen spüre. Im Gegenteil. Alles was ich gerne außerhalb meiner eigenen vier Wände mache, ist gerade nicht möglich oder so überlaufen, dass es mir keinen Spaß macht. Es ist aber nun mal so und ich habe & nutze genügend Möglichkeiten, mich selbst zu beschäftigen und Zeit mit den Menschen, die mir wichtig sind, online zu verbringen. Dass andere das nicht können, ist nicht mein Problem.

Ich stelle andere nicht als doof dar, nur weil sie anders denken. Ich halte gewisse Verhaltensweisen (NICHT Denkweisen) für absolut fahrlässig und problematisch und ja, die finde ich „doof“ und spreche sie auf meinen Kanälen auch an, weil es um MEINE Sicht der Dinge geht.

Wer sich nicht an die Maßnahmen hält, ist (in meinen Augen) kein Vollidiot, sondern ein ziemlich egoistischer, fahrlässiger Mensch, weil er oder sie wissentlich (!) andere Menschen gefährdet. Diese Entscheidung ist schon lange nicht mehr „rein persönlich“ im Sinne von „Jeder sollte selbst entscheiden, was er tut und ob er unter Menschen geht. Und wer nicht, der bleibt Zuhause.„. Ganz im Gegenteil.

Aus meiner Sicht sind wir alle in der Verantwortung, etwas an dieser Situation zu tun, aufeinander Acht zu geben und unser Möglichstes zu tun, das Virus zu bekämpfen bzw. dafür zu sorgen, dass es sich nicht weiter ausbreitet.

Das gelingt aber nicht, wenn Menschen weiterhin Party feiern, sich in großen Gruppen treffen (auch nicht mehrmals täglich mit je „nur“ einer anderen Person ohne Abstand und mit ‚Bussi Bussi‘), fröhlich (gerne auch mehrmals) in den Urlaub fahren, die Maskenpflicht ignorieren, heimlich zum Friseur /Tätowierer / ins Fitnessstudio / … gehen usw.

Ich kriege die Krise bei sowas. Besonders wenn man dann noch mit „Traditionen“ argumentiert. Tolle Tradition,  insbesondere die Hochrisikogruppe wissentlich zu gefährden. Da kann man richtig stolz drauf sein.

Genau diese ganzen Nachlässigkeiten, dieses ewige „nur an den eigenen Vorteil“ denken, haben uns überhaupt diese Scheiße beschert und sorgen dafür, dass wir weiterhin damit zu tun haben.

Mir ist, wie schon tausendmal erwähnt, absolut bewusst, dass das Thema viele Facetten und Geschichten hat. So gibt es beispielsweise Kinder und Jugendliche, für die das Leben gerade durch den Wegfall der Schule erstmals erträglich geworden ist, während es für andere (z.B. durch Umstände Zuhause) genau jetzt zur Hölle wird. Es gibt Menschen, die ihre gesamte Existenz verloren haben, während andere sie genau jetzt ausbauen/aufbauen konnten. Depressionen, Arbeitslosigkeit und die Bedingungen mit Hartz IV usw. – all das (und vieles mehr) sind reale Probleme.

Aber ein Großteil dessen ist nicht durch Corona entstanden, sondern die Quintessenz jahrzehntelanger Ignoranz. Der Mangel an Fachkräften/ fairen Löhnen / Geldern für das Gesundheitssystem/ die Digitalisierung / den Ausbau an Schulen o.ä., der Umgang mit Depressionen / häuslicher Gewalt / Armut, die Probleme und Konsequenzen der Massentierhaltung, der Umgang mit (Solo-)Selbstständigen / der Kulturbranche/ Alleinerziehenden, das „Pampern“ von Großkonzernen usw. Letzten Endes eine Frage der Zeit, wann einem das auf die Füße fällt – sicherlich hätte es nicht alles auf einmal fallen müssen.

Ebenso oft erwähnt habe ich, dass Kritik am Vorgehen und der Umsetzung im Gesamten absolut berechtigt und wichtig ist und dass auch ich vieles kritisiere. Man sieht gerade ganz deutlich, wer/was laut der Politik zählt und wer/was nicht. Auch was „ein Menschenleben“ wert ist, wird gerade mehr als deutlich.

Maßnahmen zu kritisieren bedeutet nicht, „Coronaleugner“ zu sein. Maßnahmen gut zu finden, bedeutet nicht ein „Schlafschaf“ zu sein. Kritiker und Befürworter zu sein, schließt sich nicht aus. Wie wäre es mit Versöhnung?


Follower vergraulen

Das Thema wurde in der Nachricht oben ebenfalls angesprochen. Es gehört zu den Themen, die mich viele Jahre beschäftigt haben und über das ich in letzter Zeit schon häufiger schreiben wollte. 

Als ich Anfang 2018 allen Profilen auf Instagram entfolgte (und kurze Zeit später auch mein Facebook Profil ähnlich bearbeitete), löste das eine Welle der „Empörung“ aus. Hunderte fühlten sich persönlich angegriffen und vor den Kopf gestoßen. „Wie kann man nur so sein? Jetzt drehst du völlig ab. Dann entfolge ich dir jetzt auch!“ schrieben sie mir. Man machte sich über mich lustig und nannte mich „Die, die sogar ihrer Mutter entfolgt.“ (tatsächlich folge ich mit meinem Instagram-Profil weder Freunden noch meiner Familie oder Bekannten).

Im Internet herrscht der (meiner Meinung nach) Irrglaube ein Like sei = Ich mag dich, bis das der Tod uns scheidet. Ein klares „Nein.“ zu einer Verbindung gilt (online wie offline) häufig als persönlicher Angriff und als Zeichen krasser Ablehnung. Etwas, dass man nicht machen „kann“, im Sinne von: Das gehört sich nicht. Online wird eine solche Trennung sogar noch negativer bewertet, weil es „nur ein Klick“ ist.

Ich sehe das völlig anders. Ich begrüße es, wenn Menschen den Arsch in der Hose haben, um selbst bestimmt zu entscheiden, was ihnen gut tut und was nicht und mit wem/was sie ihre Zeit verbringen. „Die Themen tun mir nicht gut /geben mir (gerade) nichts (mehr) / passen nicht (mehr) zu mir, ich verlasse das Profil/trenne mich von dieser Person.“ Das ist keine Drohung, Bestrafung oder Beleidigung, sondern eine zu beglückwünschende Form der Selbstfürsorge und Selbstbestimmung.

Wir dürfen uns von Verbindungen trennen, die uns nicht entsprechen, nicht gut tun oder auf die wir aus anderen Gründen keine Lust mehr haben. Wir dürfen Ehen scheiden, Beziehungen & Freundschaften beenden (ja, auch Langjährige!) und Menschen im Internet entfolgen / blockieren / aus Listen raus schmeißen. 

Unsere Lebenszeit ist viel zu kostbar, als dass wir sie mit Menschen oder Sachen, die uns nicht gut tun, verschwenden sollten. Mir ist es online wie offline auch viel lieber, wenn Menschen ehrliche Entscheidungen für sich treffen, als dass sie sich in die Verbindung mit mir zwängen, aus deren Unzufriedenheit ggf. echte Ablehnung erwächst, die ich ständig (zu) spüre(n bekomme). In den letzten zwei Jahren sind mir, ohne großes Tam-Tam, über 5000 Menschen entfolgt. Das ist insofern großartig, als dass diese Menschen nicht nur für sich eine Entscheidung getroffen haben, sondern auch für mich „sorgen“, indem sie nicht sagen „Ich fühle mich schlecht, du bist schuld!„.

Was ich auch wichtig finde zu erwähnen: ich bin nicht für andere hier. Weder, um Inhalte zu liefern, die allen anderen gefallen, noch um möglichst viele zu vergraulen. Ich bin und schreibe im Internet für mich. Um meinen Gedanken ein Ventil zu geben, meine Kreativität, mein Hobby und meinen Beruf zu leben, Neues zu lernen und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. 

Ich würde es jedenfalls großartig finden, wenn sich mehr Menschen trauen würden, Profilen zu entfolgen, die ihnen nichts mehr zu geben haben. Das macht es für alle Seiten leichter.


Und sonst so?

Dienstag haben Marius und ich eine kleine 11 Kilometer-Wanderung gemacht. Es war ziemlich wenig los, was zusätzlich dazu beigetragen hat, dass der Tag sehr erholsam für uns war. Am Nachmittag gab es dann noch ein schönes „vor-der-Tür-Gespräch“ samt geschenkter Hühnerfedern.

Ansonsten war in dieser Woche nichts Weltbewegendes los. Ich habe ein bisschen getanzt, Steine gesammelt und in Regenbogenfarben bemalt, mich über zart wachsende Frühlingsboten gefreut und gleichzeitig aber auch über viel zu krass warme Temperaturen gesorgt.

Außerdem bin ich in meiner Wohnung gewandert ?  Vor ein paar Tagen erzählte meine Mama was von einem „Wohnzimmer-Walk“, woraufhin ich googelte und das „Indoor-Walking“ fand. An Tagen wie heute, wo draußen die Hölle los ist und ich deshalb keinen Bock habe, raus zu gehen, ist das mit der richtigen Musik (oder einer VR-Brille mit Waldatmosphäre? ?) eine anzunehmende Alternative.

Euch einen schöne Rest-Sonntag und wie immer, einen guten Start in die neue Woche.

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