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Kolumne

Immer wieder Sonntags (78)

Das war mal wieder eine Woche voller Erkenntnisse. Momentan habe ich das Gefühl, dass der nervige Scheiß drumherum notwendig ist, damit ich Lektionen fürs Leben lerne. Auch wenn ich darauf verzichten könnte, beinah täglich vor lauter Wut fast zu platzen, hilft es am Ende des Tages dann doch wieder, um etwas neues zu lernen.

Zum Beispiel, dass man sich selbst am nächsten ist. Das ist kein dummer Kackspruch, sondern eine verfluchte Tatsache, die ich nur noch nicht verinnerlicht habe. Ich bin jemand, der es immer allen Recht machen muss und es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, wenn er für sich selbst das Beste raus holt und andere dabei abhängt. Gerade im täglichen Miteinander möchte ich eigentlich für alle das Beste, selbst wenn ich dadurch auf der Strecke bleibe. Ich will, dass es allen ganz gut geht. Dass alle die gleichen Rechte und Chancen haben. Dafür stelle ich mein eigenes Wohl zurück. Auch für Fremde.

Und genau das ist das Problem. Niemand, außer meine engste Familie, steckt für mich zurück, nur damit es mir gut geht. Im Gegenteil musste ich lernen, dass ich eben oft die Einzige bin, die so handelt. Alle anderen holen das Beste für sich raus und lassen mich da gerne mal hängen. Nachdem ich diese Lektion in den letzten zwei Wochen vier Mal gelernt habe, habe ich jetzt dann doch meine Konsequenzen daraus gezogen, auch wenn mein Gewissen weiterhin laut schreit und sich dagegen wehrt. Es ist absolut gegen meine Überzeugungen aber es gibt Situationen, in denen MUSS ich an mich selbst denken, gerade wenn alle anderen um mich herum dasselbe tun und sich ihre Perlen da raus picken.

Eine weitere Erkenntnis lautet: viele Menschen kennen Dich nicht und werden Dich immer falsch einschätzen, damit musst Du klar kommen. Damit meine ich nicht mal Euch hier oder irgendwelche „Fans“, die sich regelrecht einbilden, mich auf Grund dessen, was ich von mir preisgebe, bereits zu 100% zu kennen (nur nochmal so: tut Ihr nicht, das hier sind im Gesamten seit 1998, als ich mit dem bloggen anfing, vielleicht 20% meines Lebens und meiner Persönlichkeit), sondern vor allem Menschen im „wahren“ Leben, die mich täglich begleiten. Die einen halten mich für faul, der nächste für ne Tussi, wieder andere für den absoluten Freak, für aggressiv, unausgeglichen, kindisch, asozial, total unsportlich. Was auch immer. Damit muss ich klar kommen.

Eigentlich habe ich den Drang danach, all diesen Leuten zu sagen, wie ich wirklich bin. Weil ich einfach schwer damit klar komme, wenn man mich so falsch einschätzt. Aber ich kann es eben niemals jedem Recht machen und gerade die, die so von mir denken, sind die Leute, die in meinem Leben ohnehin nichts verloren haben. Menschen, die zwar zu meinem Lebensweg gehören, aber als Komparsen, manchmal sogar nur als Statisten. Die müssen gar nicht wissen, wer ich wirklich bin. Die können in ihrer Welt weiterhin Gott weiß was von mir glauben. Es ändert nichts. Das habe ich mittlerweile begriffen, wenn auch noch nicht komplett verinnerlicht.

Freitag habe ich jedenfalls einfach mal um 13:00 Uhr Feierabend gemacht (eben frei nach den Erkenntnissen dieser Woche :-D) und mit Marius den Tag genossen. So richtig! Wir sind erst mal im Wald laufen gewesen. Das war super befreiend, auch wenn ich total abgeschissen bin, während Marius nicht mal geschwitzt hat. Danach sind wir dann zu Lexa auf den Begegungshof In der Espe gefahren und haben uns um die Tiere gekümmert. Über zwei Stunden waren wir dort, haben die Stille und die Nähe der Tiere genossen. Wir saßen bei den Pferden auf der Weide und haben deren Gelassenheit in uns aufgesogen, haben die Hühner samt Küken beim scharren in den Büschen beobachtet, der Katze beim Jagen zu gesehen und mit den Schafen auf dem Boden gekuschelt. Abends sind wir dann müde und glücklich in unser Bett gefallen. Ein Mal mehr mit der Gewissheit, dass wir für unser Seelenglück vor allem auch die Natur und die Tiere brauchen.

Samstag haben wir nach dem Einkaufen Zelda gespielt, weiter Homeland geguckt und auf der Couch gechillt. Zwischendurch habe ich Artikel geschrieben, noch mehr Fotos gemacht und später leckere Veggie Burger mit Süßkartoffeln serviert. Dank meines Mi Bands sehe ich jetzt auch endlich, wie unglaublich viel ich den Tag über sitze. Dadurch, dass ich nach der „angesehenen Büroarbeit“ ja auch hier zu Hause nicht selten noch täglich  weitere 5 – 8 Stunden Arbeit vor mir habe, sitze ich viel zu viel. Selbst mit dem Laufen, zu Fuß zur Arbeit gehen und dem Sport komme ich bisher nicht über 7000 Schritte pro Tag. Das ist deprimierend, schockierend und ne Sache, die ich in jedem Fall irgendwie anders handlen muss. An nem normalen Arbeitstag, an dem ich keinen Sport mache und nicht zu Fuß zur Arbeit gehe sind es maximal 1000 Schritte. TAUSEND! Das ist so dermaßen viel zu wenig.

Aber gut. Da werde ich mir was überlegen. Sonst war nix! Genießt Euren Sonntag!

|Gesehen|zwei Bussarde von ganz Nahem, die nicht weggeflogen sind
|Gehört| auf Empfehlung RHODES mit Close your Eyes (war ne tolle Empfehlung!) und  das Hörbuch von Elisabeth Kübler Ross Über den Tod und das Leben danach
|Getan| gearbeitet, gelaufen (endlich mal mit Marius zusammen!), ohne Ende Artikel geschrieben, Fotos gemacht, richtig lecker gekocht, endlich mal durch gesetzt
|Gegessen| siehe Was essen wir heute KW 30, lohnt sich dieses Mal irgendwie besonders weil jedes Rezept sau lecker war
|Gedacht| wenn andere sich nen Dummen angehen lassen und nur auf sich achten, dann solltest Du das so langsam auch mal anfangen, bevor Du wie immer diejenige bist, auf deren Rücken der Scheiß abgeladen wird. Wenn Du nicht handelst, wirst Du behandelt. Leider so wahr!
|Gefreut| über den Zhiyun Smooth Q Gimbal* sooo ein geiles Teil, Investition hat sich gelohnt
|Gelesen|weiter Hochsensibel – Was tun? wobei ich es ja höre und nicht lese
|Geärgert| über die Tatsache, dass ich nicht so dreist bin wie andere und mir dadurch so einiges durch die Lappen geht an Freiheiten. Gewissenhaftigkeit ist ne tolle Sache, aber nur wenn sie auch gewürdigt und geschätzt wird. Ansonsten zeigt mir meine Erfahrung, dass es nur Nachteile mit sich bringt. Das ärgert mich zusätzlich
|Gekauft| nen saucoolen Curver Pop Art Mülleimer*  und ernsthaft nen Gehörschutz fürs Büro* weil ich den Lärm im Büro von Drucker, Schneidemaschinen, der Kaffeemaschine, Mikrowelle, Postbote, diverse Paketdienste und meiner lachenden Kollegen immer weniger ertrag. Da die Rücksichtnahme und das Verständnis für alle Beteiligten aber scheinbar ein schwieriges Thema ist und ich keine Lust mehr darauf habe, dass ich ständig deswegen belächelt werde, muss ich das selbst in die Hand nehmen. Ich habs satt ständig mit Kopfschmerzen nach Hause zu gehen und mich nach der Arbeit kaum noch auf meine weitere Arbeit konzentrieren zu können.
|Geliebt| einen wunderwunderwunderschön entspannenden Freitag & Samstag & Sonntag mit Marius!
|Geklickt|den wunderbaren Selflove Sunday bei ilovespa
|Geschrieben| dieses Mal wirklich so viel, dass ich nachgucken muss, was schon online ist. Alleine gestern habe ich vier Artikel vorgeschrieben. Vom Sommerloch ist bei mir immer noch nix zu merken. Online sind die Artikel über Innere Unruhe, über Fittea Alternativen und „Was essen wir heute“ für die nächste Woche. Außerdem läuft auf Facebook noch bis heute Abend um 23:59 Uhr ein Beauty Gewinnspiel
|Geplant| heute werden wir noch ein paar Fotos machen müssen und nen weiteren Artikel muss ich fertigstellen, Morgen gehen Marius und ich Laufen, Dienstag muss ich ein Mal laut stöhnen, dass ernsthaft in vier Monaten schon wieder Dezember ist, ansonsten geht’s zum Sport, wie immer arbeiten, noch drei weitere Aufträge abarbeiten, evtl. mal endlich die Wohnung sauber machen und hoffentlich endlich nen verfluchten Hautarzt außerhalb von Wuppertal-Asozial finden, der vielleicht mit meinem Ekzem am Kopf doch nochmal anders weiter helfen kann und ne Lösung hat, die meine momentan heftigen Beschwerden zumindest lindern kann. Falls jemand von Euch einen kompetenten und eher natürlich ausgerichteten Hautarzt im Umkreis von so bis zu 50 Kilometern kennt, gebt mir gerne Bescheid! Ich gehe aber definitiv zu keinem in Wuppertal. Die angeblich Guten habe ich hier durch, die Besten haben mir geraten z.B. mit ner Bastelschere meine Stielwarzen wegzuschneiden oder  und das entspricht definitiv nicht meiner Auffassung von Kompetenz.

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