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Unterwegs / auswärts vegan essen

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HinweisDisclaimer
Dieser Artikel ist (wie alle Inhalte auf dieser Plattform) aus meiner persönlichen Sicht geschrieben und basiert auf meinem aktuellen Erfahrungsschatz und Wissensstand. Ich kann und will nicht für die Allgemeinheit sprechen.
Gesellschaftlich auferlegte, gezwungene oder fanatische Werte, Normen und Dogmen waren noch nie mein Ding. Ich lebe MEIN Leben und gebe jeden Tag das Beste von dem, was mir möglich ist. Ohne dabei perfekt zu sein oder sein zu wollen.
Was ich hier anbiete, ist eine von Millionen Perspektiven – eben meine ganz persönliche. Ich biete sie Euch an, in der Hoffnung, jemanden da draußen inspirieren und zum nachdenken anregen zu können. Ich möchte niemanden bekehren, niemanden verurteilen und erwarte umgekehrt dasselbe von Euch.

Viele scheuen den Umstieg auf eine vegane Ernährung, weil sie glauben, dass eine solche Ernährungsweise fürchterlich komplizierte Hürden mit sich bringt, was das Essen unterwegs/auswärts anbelangt. Einige essen zu Hause „streng vegan“, verzichten auswärts allerdings auf veganes Essen, um nicht aufzufallen, Diskussionen aus dem Weg zu gehen, niemanden zu enttäuschen oder weil es ihnen zu kompliziert ist.

Ich habe auch gedacht, dass vegan essen unterwegs nicht umsetzbar ist. Gerade Geburtstage, Partys, Restaurantbesuche und Urlaube sind auf den ersten Blick für Veganer fies. ABER! Auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so schlimm. Mit einer gewissen Vorbereitung/Planung ist vegan essen auswärts/unterwegs keine besondere Herausforderung und alles andere als kompliziert (wenn auch etwas aufwendiger). Ich zeige Euch meine Lösungen für fünf typische Szenarien:

  1. Vegan bei den (Groß-)Eltern

    Gerade ältere Generation haben manchmal Probleme zu verstehen, warum man sich vegan ernährt. Das Ablehnen von Fleisch geht gerade noch in die Köpfe, aber alles was darüber hinaus geht ist schwer. Wir haben das selbst oft erlebt. Paradebeispiel ist die 93 Jährige Oma meines Freundes, die ihren 92. Geburtstag aus Versehen und unwissentlich dennoch komplett vegan verbrachte, weil sie unser mitgebrachtes Essen aß. Echt meine LIEBLINGSSTORY. Damit sind wir auch direkt bei meiner Lösung: Wir bringen unser Essen am liebsten selbst mit. Meist so viel, dass es für alle zum Probieren reicht (Unserer Erfahrung nach ist der Großteil sehr interessiert daran, wie veganes Essen schmeckt – sorgt also für genügend Probier-Möglichkeiten, wenn ihr selbst auch noch satt werden möchtet :o) ), so fühlt sich dann auch niemand auf den Schlips getreten, weil man das eigene Essen mitbringt. Super easy sind Sachen wie Wraps oder Salate, aber auch veganes Grillgut, Eintöpfe oder Überbackenes gehen problemlos und kosten nicht viel. Gleiche Lösung gilt natürlich auch für einen Besuch bei Freunden oder Bekannten. Bringt Euch einfach was mit oder schlagt vor, etwas vorzubereiten. Ich liebe es auch gemeinsam zu kochen – viele sind ganz überrascht, dass man vegan ohne Chemiebaukasten kochen kann und es dann auch noch schmeckt.

  2. Vegan im Restaurant

    Am aller besten wählt ihr das Restaurant aus. Wenn das nicht möglich ist, setzt Euch (am besten im Vorfeld) mit dem Restaurant in Verbindung und fragt nach, ob es vegane Speisen auf der Karte gibt bzw. ob sie etwas anbieten können (meist von Haus aus vegan sind z.B. Gerichte wie Spaghetti Pomodoro, Pasta aglio e olio, Gemüse Currys usw.)  Ich habe bisher kein Restaurant erlebt, dass sich nicht bemüht hätte, uns etwas Veganes zuzubereiten (auch nicht die in irgendeinem Dorf). Zur Not gehen Pommes (wobei Ihr ggf. nachfragen müsstet, ob sie wirklich vegan sind und auch vegan frittiert werden) oder ein Salat. Manche Restaurants freuen sich auch sehr über Rezeptempfehlungen und setzen das um. Von Restaurants die komplett gegen vegane Gerichte sind, habe ich ein einziges Mal gehört – ist also eher unwahrscheinlich (die wollen ja auch, dass die Gäste zufrieden sind). Bei der Suche nach einem passenden Restaurant helfen Euch vielleicht Smartphone-Apps wie Happy Cow oder Vanilla Bean. Und wenn der Koch nicht weiß, ob die Inhaltsstoffe des Gerichts wirklich alle vegan sind, hilft die App „Keiner Fliege“ sehr gut. Eine Übersicht über vegane Gerichte bei verschiedenen Restaurant-/FastFood Ketten findet ihr HIER.

  3. Vegan auf Partys

    Auf Partys ist es am einfachsten, den/die GastgeberIn zu fragen, ob ihr Essen für Euch mitbringen müsst oder bei der Auswahl/Zusammenstellung Eure Unterstützung anbieten könnt. Sehr gut für Partys eignen sich Kartoffelsalat, Nudelsalat mit veganer Mayo oder Salate, die von Haus aus vegan sind (z.B. CousCous-Gemüse-Salate). Lecker & massentauglich sind auch „Kidneybohnen-Buletten“, diese Blätterteig-Schnecken, Chili sin Carne, Falafel mit toller Sauce usw.

  4. Vegan im Urlaub

    Im Urlaub kann es komplizierter werden, wenn man anders Urlaub macht als wir. Da wir Urlaub in Ferienhäusern machen und uns selbst versorgen, haben wir kein Problem. In vielen Hotels ist es aktuell noch schwieriger, sich über einen längeren Zeitraum gut und ausgewogen vegan verpflegen zu lassen. Denkbar wäre z.B. ein Hotel zu wählen, das zumindest etwas Veganes zum Frühstück anbietet, so dass Mittag- und Abendessen selbst organisiert werden. Oder Ihr schaut Euch auf Portalen wie veggie-hotels.de oder vegan-welcome.com um und sucht Euch direkt ein Hotel, das vegane Gerichte anbietet.

  5. Vegan zwischendurch

    Einer der Gründe, warum ich es sehr begrüße, dass auch Konzerne wie Mc Donald’s vegane Produkte in ihr Sortiment aufnehmen: unterwegs mal eben eine „Kleinigkeit“ essen, ist nicht mehr so kompliziert. Es gibt mittlerweile viele Ketten, die vegane Speisen anbieten. Hier findet ihr eine kleine Auflistung. Aber auch dm und Rossmann oder normale Supermärkte bieten viel, um zwischendurch mal eben was veganes zu essen. Hier gibt es wirklich keinerlei Probleme. Und wer nichts kaufen will, der muss sich halt selbst etwas mitnehmen :-) Auch hier empfehle ich Wraps – die sind super unkompliziert und lassen sich vielseitig und spannend füllen. Wenn ich z.B. auf Workshops oder anderen Veranstaltungen bin, habe ich für den Fall der Fälle immer was zu essen dabei (Brötchen, Wraps, rohes Gemüse, einen Salat o.ä.).


Kein Problem! Oder doch?

Ich persönlich habe bisher nie das Gefühl gehabt, dass es unterwegs besonders kompliziert ist, vegan zu essen. Es ist manchmal aufwendiger, weil man planen / vorbereiten / sich informieren / erklären muss, der Aufwand ist es mir allerdings wert. Mittlerweile ist es für mich auch normal geworden, so dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke. Die Vorbereitungen laufen automatisch – geht also ganz Zacki :-)

Womit ich persönlich viel größere Probleme habe, sind die Kommentare von „Normalessern“. Dass ich mich ständig über mein Essen unterhalten, blöde Witze ertragen oder zum 100. Mal erklären muss, warum ich keine tierischen Produkte (mehr) essen möchte. Das ist für mich mit der einzige Grund der dagegen spricht, außerhalb meiner vier Wände zu essen. Ich find es absurd, dass man als „Veganer“ erklären soll, warum Ethik, Umwelt & Empathie wichtig sind. Es sollte für mein Empfinden eher andersrum sein.


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3 Antworten auf „Unterwegs / auswärts vegan essen“

Spannendes Thema!
Ja, ich find’s definitiv schwieriger, außerhalb vegan zu essen. Ich hab weder Lust auf Augenrollen, genervte Blicke, Seitenhiebe oder ständiges Erklären meiner Essgewohnheiten..ich bin’s so leid zu diskutieren. Als ich angefangen hab, mich vegetarisch zu ernähren waren die Reaktionen aus meinem Umfeld schon eher genervt, ich wurde viel belächelt und alle meinten „Mal sehen wie lang“ und „dann kannst du kaum noch was essen, wetten du nimmst zu“ (an dieser Stelle: wtf?). Die Restaurants hier in der Umgebung, in die meine Familie geht, sind teilweise nicht Mal vegetarisch. Da ess ich dann nen grünen Beilagensalat und fahr danach heim essen. Und jetzt versuch ich langsam aber sicher zu vermitteln, dass ich gar nix tierisches mehr essen möchte. Zuhause mache ich das seit etwa Anfang des Jahres, Milch im Kaffee trink ich schon länger nicht mehr. Aber wenn ich jetzt bei meiner Familie bin und sag ich mag keine Butter/Käse/Käsekuchen usw., Kommt gleich „wie,das isst du jetzt auch nicht mehr?! Du kannst ja bald garnichts mehr essen!“ Und dann erklär ich zwar dass das nicht stimmt, aber stoße am Ende doch auf taube Ohren. Ich studiere noch und hab grade so genug Geld, um für mich selbst möglichst vegan, Bio, saisonal, regional und so weit es geht verpackungsfrei zu kaufen. Ich kann es mir nicht leisten, große Portionen zu jedem Essen mitzubringen, um andere probieren zu lassen.. ich bin froh wenn ich Mal bei meinen Eltern mitessen kann und für einen Tag weniger einkaufen muss. Und die Zeit ist neben Studium und Vollzeitjob auch oft zu knapp um mir immer was vorzubereiten.. dann muss ich unterwegs irgendwas blödes kaufen, weil es das einzig vegane ist, denn hier aufm Land sind wir auch noch nicht sooo weit. Als ich das letzte Mal Pizza machen wollte, war ich in 4 Läden für veganen Käse. Und hatte am Ende doch keinen, weil er überall ausverkauft war. Das nervt dann schon…und dann fragen Familie oder Bekannte wieder „ich dachte du sagst immer vegan sein kann jeder und es ist so einfach? Scheinbar ja doch nicht, wenn es die Sachen dann nirgends gibt“
Ich nuschel mir also weiterhin irgendwelche Erklärungen in den nichtvorhandenen Bart, wieso ich „heute“ keinen Käse essen kann..oder Butter. Oder ein Ei (auch noch aus Bodenhaltung!!). Weil ich angeblich Bauchweh bekomme. Oder schon zu satt bin. Oder es auf dem Frühstückstisch „übersehen“ hab. Aber wie bescheuert, dass sowas sein muss. Ich hab auch Mal gesagt, dass ich meinem Kind, sollte ich Mal eines bekommen, kein Fleisch geben werde. Da kam dann wüste Kritik, wie gefährlich das wär und dass ich meinem Kind dann meine Ernährung aufzwinge. Äh excuse me, aber tun Fleischesser nicht genau das auch?? Wenn mein Kind irgendwann entscheiden sollte, dass es Fleisch essen mag, ist das so. Aber ich zwinge es ja nicht, totes Tier zu essen, bevor es überhaupt eine Ahnung hat, was das ist und woher es kommt.

Vor zwei Jahren hab ich in ner Gruppe von einem Veganer gelesen, der sich von allen Freunden, Bekannten und Verwandten verabschiedet hat, weil er den Scheiß nicht mehr ertragen wollte/konnte. Ich fand das damals TOTAL überzogen, missionarisch, freakig usw. Heut kann ich es SO gut nachvollziehen. Das Zwischenmenschliche ist wirklich schwierig, empfinde ich auch total so.
Ich hab Erklärungen mittlerweile (bei den typischen Leuten, die es halt immer und immer wieder hinterfragen) eingestellt. Wir sind sogar so weit, dass wir gesagt haben: wenn nochmal was Blödes kommt, gehen wir halt nicht mehr hin. Allerdings betrifft es bei uns auch nicht den engsten Familienkreis, da ist es natürlich leichter „Leckt mich!“ zu sagen :-D

Die Diskussion so ganz generell (auch in Bezug auf die Ernährung von Kindern) basiert leider auch auf sooo viel Halbwissen, das macht mich auch irre.

Was Du in Bezug auf die Restaurants schreibst: hast Du wirklich in der Küche nachgehakt, ob sie was Veganes anbieten können oder bist Du nur nach der Karte gegangen? Viele bieten mittlerweile immerhin gedünstetes Gemüse oder so an. Sind meist keine Offenbarungen aber für so’n Notfall zumindest akzeptabel.

Toller Beitrag!

Nach meiner Umstellung auf Vegan musst ich mich schon etwas daran gewöhnen nicht mehr überall Essen gehen zu können. Das war 2012. Heute sieht es zum Glück etwas anders aus. Gerad in Berlin und Umgebung wimmelt es nur so von tollen Vegan-Restaurants. Hier ist wirklich immer was dabei. Eine positive Entwicklung die sich hoffentlich in der kommenden Zeit auch auf andere Städte überträgt.

Danke für den Artikel :-)

Liebe Grüße

Silvia

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