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Kolumne

Immer wieder Sonntags 183 – meine Woche im persönlichen Rückblick

|Gesehen| zig Legosteine
|Gehört| meine Playlist*
|Getan| viel gearbeitet, ein bisschen geärgert, nachgedacht, gekocht, gegangen, gebastelt, gelesen, recherchiert, kreativ gewesen
|Gegessen| siehe Was essen wir heute
|Gefreut| über weiteres Feedback zu meinen Seelenwort Aquarellen
|Gelesen|Starkes weiches Herz*“ und ein Stück von „Drachenzeit*“
|Gekauft| Motoröl*, Metallringe* für meinen Traumfänger aus Federn, ein paar Ecktoiletten* für die Ratten
|Geliebt| mein Coaching mit Jennifer Witte*, meine Kreativität
|Geklickt| viele Traumfänger Tutorials
|Geschrieben|  diese Woche wirklich viel. Es fing an mit meinem Artikel über meine Erfahrungen zum Trance Tanz Blind Dance Wochenende (mein Lieblingsartikel in diesem Jahr und auch bei Euch etwas, das ganz gut ankam :-) ), außerdem habe ich Euch den wunderschönen Wald der Wisente vorgestellt, Euch mehr von meiner Reise durch einen weiteren Lieblingsort in NRW das Kulturland Kreis Höxter berichtet, es gab natürlich einen neuen Essensplan und ein köstliches und einfaches Rezept für Schoko Brownie Bällchen


Schönes Lob

Gestartet ist meine Woche mit viel Energie und einem schönen Feedback zu meinen Seelenwort Aquarellen:

Liebe Frau Lorenz, ich habe ihr Seelenwort-Aquarell an meine gute Freundin verschenkt. Mir war etwas mulmig zumute, wusste ich doch nicht, ob sie mit diesem Geschenk etwas anfangen kann. Beim Lesen ihres Briefes hatte sie Tränen in den Augen. Sie sagte, dass es ihr beinahe Angst macht, dass Sie mit ihren Worten so ins Schwarze getroffen haben und rückversicherte sich mehrfach, ob ich Ihnen wirklich nichts über sie verraten habe. Vielen Dank für dieses kostbare Stück Seelenkunst und ihre Feinfühligkeit.

Das Wort „Seelenkunst“ hat mich sehr berührt und das Feedback kam, wie immer, zur richtigen Zeit. Ich freue mich total, wenn sich jemand die Zeit nimmt, mir nochmal eine Rückmeldung zu geben. Bei Unzufriedenheit oder Problemen hört man sofort was, aber wenn die Menschen glücklich sind, erfährt man es oft leider gar nicht.


Produktivität

Die Woche war insgesamt eine Woche der kreativen Arbeit. Ich war so produktiv und im Flow, wie schon lange nicht mehr. Das tat mir wirklich gut, weil ich gerade so viel zu tun habe, dass ich mir durch die Produktivität etwas Zeit verschaffen konnte.

Die letzten Monate war ich insgesamt recht blockiert, vielleicht ist da gerade einer der Knoten im Gehirn gelöst worden, wir werden es sehen.


Achtsamkeit durch Lego bauen

Was wir vor ein paar Jahren begonnen haben, haben wir nun weitergeführt: Marius altes Lego wird gerade zusammen gebaut, damit wir es später verkaufen können. Ich liebe diese Zeit, in der wir stundenlang gemeinsam auf dem Boden sitzen und vor uns hin bauen. Mich entspannt es ungemein und ich denke in solcher Zeit eigentlich nicht viel nach. Das ist sehr erholsam. Also: BAUT MEHR LEGO! (oder Puzzle?!)


Oma

Meine Oma stellt mich gerade wieder auf eine harte Probe. Wenn ich die eine Baustelle mit ihr bearbeitet habe, geht es ein paar Tage oder Wochen gut, danach ist die Baustelle aber wieder dieselbe. Momentan bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich mich frage, ob diese Frau überhaupt in meinem Leben sein sollte. Bei allem Verständnis, das ich immer wieder versuche für sie aufzubringen, tut sie mir nicht gut. Im Gegenteil verletzt sie mich und macht mich wütend.

Gerade wollte ich schreiben „Ich musste mir in einem Telefonat wieder so viel anhören“ aber das ist eigentlich falsch. Besser wäre: ich habe mir in einem Telefonat wieder so viel angehört.

Sie: „Ihr esst vegan? Ja, Opa und ich auch, er verträgt ja kein Fleisch mehr.“
Ich: „Vegan bedeutet, dass man gar keine tierischen Produkte mehr isst. Auch keine Milchprodukte usw. Außerdem hab ich doch vor zwei Wochen noch 2 Kilo Fleisch für euch gekauft?!“
Sie: „Achso. Naja. Aber abgenommen haste dadurch nicht oder?“
Ich: „Ne darum geht es ja auch gar nicht, wir haben nicht abgenommen.“
Sie: „Marius braucht das ja auch nicht. Ich dachte nur du nimmst vielleicht mal was ab.“

Ich würde in solchen Gesprächen manchmal gern genauso reagieren wie sie, aber bin mir zu schade, um Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Stattdessen habe ich also „nur“ gesagt, dass es meine Entscheidung ist ob und wenn ja, wann ich abnehme und dass ich nicht möchte, dass sie mir ständig was dazu sagt. Verstanden hat sie das allerdings nicht. Vielleicht sollte ich ihr mal die Körperliebe-Meditation zukommen lassen und ihr sagen, dass sie dabei an mich denken soll? :-D

Ich merke einfach, dass ich letzten Endes kaum eine tiefere Verbindung zu meiner Oma habe. Insbesondere emotional betrachtet, gibt es da nicht viel. Zu 99% stellt sie eine Belastung für mich dar. Während ich mich von den meisten meiner alten „Freunde“ und Verwandten verabschiedet habe, weil sie mir nicht gut taten, ist die Frau, die mich am krassesten abnervt, noch in meinem Leben. Wozu und warum und um welchen Preis?


Authentizität

Manchmal verfluche ich es, aufrichtig ich selbst zu sein und wäre gern wieder die Sandra, die es allen Recht macht. Die stumpf abliefert und sich auch für Unverschämtheiten lächelnd bedankt. Es fällt mir manchmal wirklich schwer, den Menschen wahlweise zu dick, zu ernst, zu öko, zu vegan, zu tiefsinnig, zu spirituell, zu selbstbewusst, zu langweilig, zu gesund, zu frech, zu laut, zu leise, zu asozial, zu erfolgreich oder zu sonst was zu sein. Ich schleuder zwischen all dem, was ich für andere zu viel bin und für mich zu wenig, hin und her. Von der einen, gegen die andere Wand. Zwischen meiner Authentizität und der glitschig-schmierigen Utopie, allen zu gefallen.

An manchen Stellen brechen Verbindungen zu Menschen, die mich auf meinem Weg teilweise Jahrzehnte lang begleiteten, einfach weg. Ein falsches Wort, eine gesetzte Grenze, irgendwas von meinem „zu viel“ und bumms – das war’s. Immer geht dabei auch ein Teil von mir und mein „Ich bin nicht richtig.“ wächst.

An manchen Tagen habe ich furchtbare Angst, am Ende dieses Weges alleine zu sein. Ich frage mich dann, ob mein positives Lebensgefühl die Verluste überwiegen kann. Ob es all das wert ist? Nur damit ich mich mit mir wohlfühle? Nur damit ich wirklich authentisch ich bin? Kommen da noch Menschen nach? Lohnt es sich zu warten?

Der Prozess, in dem ich mich gerade befinde, ist gleichermaßen schmerzhaft, unsicher,, heilend und befreiend. Es fällt mir schwer, ehrlich zu zugeben bzw. mir zu erlauben anzuerkennen, dass ich aus vielen Freundschaften/Bekanntschaften, aber auch aus der „Online-Sandra, die alle beschimpft und bespaßt“ raus gewachsen bin.

An schlechten Tagen macht es mir zu schaffen, eckig statt aalglatt zu sein. Zu wissen, dass manche Dinge nur erreichbar sind, wenn ich massenkompatibel bleibe, statt gegen den Strom zu schwimmen. Ich fühle mich dann, wie dieses eine Sandkorn im Getriebe, das alles kaputt macht.

An guten Tagen weiß ich aber: es ist nicht nur okay, sondern grandios. Meine Authentizität ist eine meiner Stärken, meiner Superkräfte. Es ist absolut okay, „Nein!“ zu sagen. Es ist absolut okay, für die eigenen Träume, Vorstellungen und Überzeugungen einzustehen und zu kämpfen. Und es ist ebenso okay, den Menschen auch im realen Leben zu entfolgen. Menschen, die nicht mehr zu mir passen, in deren Gegenwart ich mich unwohl, klein, traurig, unsicher, wertlos oder „zu irgendwas“ fühle.


Unterdrückte Gefühle

In meinem Coaching mit Jennifer Witte* ist mir bzw. uns aufgefallen, dass ich viele Dinge sehr neutral mit großem Abstand betrachte. So erzählte ich z.B. von der schweren und lebensbedrohlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung meiner Mutter und mir Mitte der 90er. Während ich erzählte, dass wir wenige Stunden später tot gewesen wären, sagte ich „Aber das war ja nicht so schlimm.“.

Jetzt, wo ich mich nochmal mit speziell dieser Situation und einigen anderen Situationen, in denen ich Angst hatte, dass ich oder jemand von uns stirbt, beschäftigt habe, spüre ich viele unterdrückte Gefühle. Traurigkeit, Angst, Verzweiflung, Panik.

An dem Morgen, als wir von meinen Großeltern aus der Wohnung gerettet wurden (mein Vater war mit meinem kleinen Bruder im Krankenhaus), erinnere ich mich kaum noch. Aber an die Nacht und die Zeit danach sehr wohl. In der Nacht war uns so schlecht und ich bin einige Male runter zur Toilette, um meine Mutter zu suchen. Ich fand sie schlafend bzw. vermutlich sogar bewusstlos über dem Wannenrand hängend. Ich hatte große Angst und gleichzeitig war ich schlapp und mir war furchtbar übel. Als ich meine Mutter fragte was los ist, reagierte sie nicht. Ich ging davon aus, dass ihr zu schlecht ist, um zu antworten und bin wieder in das Bett meiner Eltern.

Mein Glück damals war, dass ich Richtung Fenster lag und etwas Frischluft abbekam, sonst hätte ich diese Vergiftung vermutlich nicht überlebt.

Im Nachgang wurde erst meine Mutter beschuldigt, uns umgebracht haben zu wollen – mir ist erst vor ein paar Tagen, als ich darüber wirklich nachgedacht habe, klar geworden, wie unfassbar krass das alles war.

Solche und ähnliche Ängste gab es ein paar Mal, ich habe sie aber sehr schnell, sehr tief weggepackt. Und nun arbeiten sie aus dem Untergrund weiter. Das Schöne an der Sache ist: genau deshalb habe ich Jennifer an meine Seite gelassen – um in die Tiefe zu gehen. Und ich merke, dass ich mich auf den Weg begebe.


Pläne

Nächste Woche steht wieder viel auf dem Programm. Neben meinem wöchentlichen Coaching-Termin mit Jennifer, bin ich Dienstagabend bei meiner monatlichen „Frauengruppe“, nehme an einem Onlineworkshop von Jennifer zum Thema „Pleasure, Tantra & Eating“ teil, wir treffen uns erst mit meiner Familie und dann mit Marius Familie und ich hab ein paar Aufträge, die abgearbeitet werden wollen.

Wir lesen uns Sonntag wieder. Je nachdem wie schnell ich bin, vielleicht erst zum Abend hin. Bis dahin Euch eine schöne Zeit!

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