|Gesehen| mir fällt spontan nix ein :-)
|Gehört| meine Playlist*
|Getan| gearbeitet, gekocht, gegangen, gebastelt, geredet, gekauft, gefreut, gespielt
|Gegessen| siehe Was essen wir heute
|Gefreut| über Fortschritte mit unseren neuen Ratten-Bewohnern „Pipp“ und „Tilly“ und etwas ernten zu können, dass ich die letzten Jahre gesät habe
|Gelesen| „Starkes weiches Herz*“ und ein weiteres Stück von „Drachenzeit*“
|Gekauft| ich habe mir spontan erlaubt, mir ein paar meiner „Herzenswünsche“ zu gönnen. Darunter eine Positive Flow – Sodalith Mala* von Spirit of Eden, den 3-tägigen Workshop „Im Tempel der Venus“*vom Rising Women Tribe und QUINTIC -Winter-Barfußschuhe* von ZAQQ.
|Geliebt| meine fertigen Traumfänger
|Geklickt| nichts Besonderes außerhalb der Arbeit
|Geschrieben| ein Rezept für eine leckere, vegane Kürbissuppe, einen Vergleich zwischen PVC & Öko Wärmflasche, wie man die Natur in die Morgenroutine einbinden kann und den neuen Essensplan
Einige von euch wissen ja, dass ich selbst gefundene Federn sammel. Besonders solche, die schöne Muster haben oder bunt sind. Das letzte Foto meiner Sammlung habe ich im Sommer gemacht, mittlerweile hat sie sich verdoppelt.

Einerseits faszinieren Federn mich mit ihren Mustern & Farben, andererseits mag ich vor allem auch die spirituellen Botschaften der Vögel, die schöne Wegweiser sein können (vielleicht auch von Verstorbenen?!). Hier ein Beispiel für den Eichelhäher.*
Aus den Eichelhäherfedern ist der obere Traumfänger entstanden. Mit meinen weiteren Federn möchte ich zwei etwas andere Traumfänger aus Naturmaterialien basteln. Ich freue mich schon darauf, wenn sie fertig sind und zeige sie euch dann natürlich. Das Basteln der Traumfänger ist gerade total entspannend für mich, das genieße ich sehr.
Mit dem Herbst rückt das Thema „Loslassen“ wieder mehr in den Fokus. Bei mir ist das Loslassen seit 10 Jahren konstant präsent. Es fing mit meiner Schwiegermutter an, die bis heute ein Pflegefall ist. Es ging weiter mit der Oma von Marius, später starben mein Opa, mein Vater, Marius Onkel und Marius Oma. Im Anschluss wurde seine andere Oma und meine Oma zum Pflegefall. Aktuell ist zusätzlich mein anderer Opa schwer krank und wird sterben.

Ich weiß nicht, wie oft ich mich gefragt habe, ob Marius und ich jemals unser Leben ganz für uns genießen dürfen. Ob wir irgendwann mal eine unbeschwerte Zeit erleben dürfen. Ob es für uns jemals möglich ist, ohne ein schweres Herz in den Urlaub zu fahren oder auch einfach nur losgelöst ins Bett zu gehen. Formulare, Anträge, Gerichtstermine, Arzttermine, einfach nur jemandem beistehen, zu hören, da sein. Das gehört zu unserem Alltag. Unsere gesamte Beziehung ist geprägt davon, dass wir uns mehr um andere kümmern.
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr merke ich einerseits, wie wir neue Verantwortlichkeiten einfach nicht mehr (er)tragen können, aber gleichzeitig wird mir auch klar: das gehört zu (unserem) Leben offenbar dazu. Der Tod. Das Loslassen. Es ist ein Kreislauf. Dass wir sterben und loslassen müssen – so sicher wie das Amen in der Kirche. Je mehr wir uns dagegen sträuben und wehren, desto schwieriger wird es.
Wenn ich mich stattdessen in Annahme übe, wird es irgendwie weniger krampfhaft-kämpfend. Nicht unbedingt leichter, aber zumindest weniger schmerzhaft. Und der Herbst erinnert mich daran, dass mit jedem Abschied eben auch etwas Neues kommt. Erst ein eisig kalter, dunkler Winter, aber dann irgendwann sprießen neue Knospen und ein neues Leben beginnt. Immer und immer wieder. Auch das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Letzten Endes geht das Leben für die Hinterbliebenen weiter und DAS ist der Fokus, den ich setzen muss. Ich kann will nicht mein gesamtes Leben dafür hergeben, immer und immer und immer wieder für alle da zu sein. Man hat aber immer ein Verantwortungsgefühl und diese gesamte Thematik ist mit einem schlechte Gewissen behaftet.

Früher hat sich die Familie bis zum Tod um Angehörige gekümmert und sie Zuhause gepflegt. Die Frau hat aber auch fast nie gearbeitet. Manche Generationen kennen das noch so und haben entsprechende Erwartungen. Die Zeiten haben sich aber geändert. Angehörige zu begleiten ist bereits eine unfassbar schwere, seelische Aufgabe. Zu sehen, wie das Leben langsam aus ihnen schwindet und wie sie auf diesem Weg leiden.
Irgendwann hat man schlichtweg keine Kraft mehr, sowas immer wieder mit zu erleben und zu begleiten. Zum seelischen Stress kommen all die Aufgaben rund um die Betreuung dazu. Einkaufen, Pflegen, Reden, Beistehen, Papierkram, Ämterkram, Gerichtskram, Krankenkassenkram usw. erledigen und auch eine finanzielle Belastung.
Ich zumindest bin an einem Punkt angelangt, an dem ich versuche zwar mitfühlend mit meinem Gegenüber zu sein, aber dennoch mir selbst am nächsten zu bleiben. Weil ich für mich erlebt habe, dass das aufopfern zu nichts führt und beiden Seiten gar nicht hilft.
Es gibt so viele Hilfen, die einem heute einen Teil der Last abnehmen können, wenngleich wir auch dahingehende schon furchtbare Erfahrungen machen mussten (siehe mein Artikel „Kranke Pflege – Unsere Geschichte„) – wir wissen und erleben zum Glück dennoch, dass es gute Hilfen gibt.
Auch dahingehend hat sich meine Ansicht in den letzten 10 Jahren sehr verändert. Früher war ich absolut dagegen, heute weiß ich, dass es oft die einzig richtige und realistische Entscheidung ist, Hilfe anzunehmen. Man kann vieles nur kurzfristig alleine stemmen. Diese kurzen Zeiten kosten aber schon soooo viel Kraft und nehmen einem jegliche Chance, die verbleibende Zeit mit dem Angehörigen noch zu genießen.
Viele von uns kennen das Dilemma sicher selbst aus der Familie. Irgendwer ist aus der ursprünglichen Rolle heraus in die Rolle der/des Pflegerin/Pflegers geschlüpft und leidet seelisch wie körperlich. An einen wertvollen Abschied und eine bewusst gelebte, verbleibende Zeit ist nicht zu denken. Sie wollen das alleine schaffen, ein Stück weit auch, weil sie glauben es jemandem schuldig zu sein.
Was das angeht bin ich fast ein bisschen froh, dass wir so unglaublich viele Erfahrungen sammeln mussten, weil es dafür gesorgt hat, dass ich gelernt habe, mich besser zu schützen und auf mich zu achten.

Ein weiteres Thema, dass mich in letzter Zeit beschäftigt hat:
„Schreibst du nochmal was? Gibt es Frau-Achtsamkeit noch? Geht es dir gut? Lebst du noch? Kommt da noch was? Hier passiert ja nix mehr!“
Wenn ein Blog/ein Profil still sind, kommt der Druck von Außen meist sehr schnell. Stille können nur Wenige ertragen. Vor allem in unserer momentan oft so schnelllebigen Welt, muss irgendwie ständig was passieren.
Einfach mal Nichts zu tun, ist oft sogar verpönt. Das merke ich an den Reaktionen auf meinen Arbeitsstil.
Ich bin eine Müßiggängerin. Von Herzen. Ich liebe es, in den Tag hinein zu leben und intuitiv zu schauen, worauf ich Lust habe und was JETZT ansteht. Wenn ich mehr Bock habe, wandern zu gehen, statt zu arbeiten, dann mache ich das (sofern ich eben die Möglichkeit dazu habe).
Gleiches gilt für meine Blogs. Ich gehöre nicht zu den Bloggern, die auf Teufel komm raus Content produzieren, nur um den gängigen Empfehlungen für mehr Erfolg nachzukommen.
Ich war und bin ein sehr intuitiver Mensch. Genau so schreibe und arbeite ich. (Meist) ganz ohne schlechtes Gewissen. Nahezu alles, was ich auf meinen Blogs und im Internet von mir teile, entsteht spontan, aus einem inneren Impuls / einer Idee heraus. Gibt es da nichts, wird auch nichts geteilt.
Dabei hätte ich wahnsinnig viel zu schreiben oder erzählen gehabt, aber es gab für meinen zweite Blog Frau-Achtsamkeit.de keinen richtigen Impuls. Eine sehr heilsame Stille. Für mich zumindest.
Denn das eigentlich Interessante waren in diesem Fall die Reaktionen anderer. Manch ein Kommentar forderte regelrecht, dass ich endlich mal was schreibe. Vermutlich wäre nicht mal groß aufgefallen, dass der Blog fast still steht, wenn ich doch nur jeden Tag ein Foto mit nem schlauen Spruch gepostet hätte.
Ich finde, wir sollten uns frei machen von all dem Druck, der von Außen auf uns lastet. In diesem Fall gerade bezogen auf Blogger/Instagrammer, denen oft suggeriert wird, dass sie täglich was posten & liken & kommentieren müssen, um in der Onlinewelt überhaupt was wert zu sein. Von Followerzahlen mal ganz abgesehen.
Man muss seine Seele, seine Werte & Normen aber nicht verkaufen, um in dieser Welt etwas „wert“ zu sein oder gar um erfolgreich zu sein. Muss man wirklich nicht. Ich hab’s (mir selbst) mehrfach bewiesen ❤️
Zu guter Letzt möchte ich meine Gedanken zur Frage „Wie geht es dir WIRKLICH“ teilen. Die Frage „Wie geht es dir“ ist mittlerweile in den meisten Fällen irgendwie zu einer Floskel geworden. Auch ich hab früher oft einfach nur so gefragt, um irgendwas zu fragen und außer einem „gut“ selten etwas anderes gehört (das hat sich seit ich aufrichtig frage übrigens sehr geändert!). Umgekehrt antwortete ich, wie aus der Pistole geschossen, immer „Gut!“.
Als gäbe es nur diese eine Emotion zu fühlen. Als wäre man IMMER glücklich. Als wüsste man sofort, ohne hinein zu fühlen, was gerade präsent ist. Ich möchte das für mich nicht mehr und übe deshalb gerade, auf die Frage „Wie geht es dir?“ für mich innerlich ein „Wie geht es mir WIRKLICH“ hinzu zu fügen und kurz inne zu halten, um mich und meine Gefühle zu fühlen.
Wir Menschen sind Meister darin, unsere Gefühle wegzudrücken. Gestern beispielsweise gab es ein sehr bewegendes, trauriges Gespräch, bei dem es auch bzw. rein von den Gefühlen her sogar vorrangig um den Abschied eines Menschen ging.
Jeder hat es gefühlt, aber niemand sprach darüber. Stattdessen lacht man verhalten, macht Witze und sagt zur gesunden Person sowas wie „Also, wenn du dann irgendwann vielleicht mal alleine bist…“, um es bloß nicht auszusprechen und auf den Tisch zu bringen, was eindeutig ist. Es könnte ja weh tun und sich unerträglich anfühlen. Erst im Auto oder Zuhause atmen dann alle ihre wirklichen Gefühle aus. Jeder für sich.
Ich möchte das nicht mehr und doch ist es so schwer, es auch wirklich umzusetzen. Ich habe richtig Angst davor und ganz oft meinen Vater vor Augen, der weinend auf die Toilette lief, als wir erfuhren, dass mein Opa sterben wird. Für mich war das in diesem Moment fast der größere Schock. „Papa weint, oh mein Gott.“. Ich erinnere mich daran, dass ich sogar dachte, dass es besonders schlimm sein muss, wenn er traurig ist. Ich habe meinen Vater bis zu diesem Tag nämlich NIE bewusst traurig erlebt.
Meine Gefühle raus zu lassen und auszusprechen gelingt mir bisher eher selten. Aber ich bin auf einem guten Weg, gerade weil es immerhin sehr gut klappt, mir meiner Gefühle bewusst zu werden und auf die Frage „Wie geht es dir“ ehrlich zu antworten. Ist ja quasi die halbe Miete.
Von Jennifer* habe ich im Coaching eine Liste mit Gefühlen bekommen, um eine Hilfe beim einordnen und bewusst werden zu haben. Eine gute Hilfe, vor allem um sich auch der vielen Facetten an Gefühlen bewusst zu werden.
Heute sind wir auf den Tag genau seit zwei Jahren als Veganer unterwegs. Zum Abschluss des Artikels eine gute Gelegenheit um meine „Jubiläums-Videos“ aus dem letzten Jahr nochmal mit Euch zu teilen. Vielleicht kennt jemand die Videos ja noch nicht und/oder hat Lust sie sich (nochmal) anzusehen.
Ich bereue weiterhin nichts. Gerade in Bezug auf meine Einstellung hat sich nochmal vieles verändert. Wenn ihr dazu ein Update haben möchtet, lasst es mich gern in den Kommentaren hier oder auf den sozialen Medien wissen.
Ich wünsche euch eine wunderschönen, herbstlichen Sonntag!