Inhalte
|Gesehen| „A short story of Moria“ und das Interview zum Buch „Ich sehe den Himmel“
|Gehört| meine Playlists
|Getan| gearbeitet, gegangen, gelacht, gelesen, gestreamt, gefreut, geredet
|Gefreut| über Marius an meiner Seite, passende Strumpfhosen, Erfolge, Familienzeit und eine Sonnenblume
|Gelesen| „Ich sehe den Himmel*“ (ich LIEBE es und gehe unten näher darauf ein), sowie Zeitungen über Readly*
|Gekauft| Schwimmticket
|Geschrieben| ein neues „Was essen wir heute„ und einige Aktualisierungen in der ausgefallene Adventskalender Liste
|Gestreamt| Dead by Daylight (Achtung, Horrorspiel FSK 18) und das heutige „Immer wieder Sonntags„.
|Geplant| schwimmen, Therapie und ein Mini-Wander-Wochenende mit meiner Familie in Hörste (Lage)
Sorgen, Ängste & Zweifel
haben diese Woche bestimmt. Zum einen in Bezug auf ein Familienmitglied, das ins Krankenhaus musste und wo die Lage bis Mitte der Woche irgendwie verwirrend unklar war, zum anderen in Bezug auf mich selbst.
Es war so viel zu regeln und gleichzeitig sorgt man sich so sehr. Das war mir zu viel. Ich habe oft und viel geweint, wollte alles hinschmeißen, habe an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt. In solchen Ausnahmesituationen fällt es mir sehr schwer, den Fokus zu behalten.
Und es fällt mir schwer, Aufgaben zu delegieren. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich sage „Ich schaffe das nicht. Mach du das bitte.“. Lieber nehme ich alle Arbeit auf mich. Das ist natürlich ein riesen Problem. Gerade in der Situation, in der ich mich gerade, auch in Bezug auf meine eigene Gesundheit, befinde.
Marius behält zum Glück einen kühlen Kopf, kocht mich runter und baut mich auf. Und er sagt mir, wenn ich mich selbst vergesse. Was in letzter Zeit leider oft passiert.
Zum Ende der Woche habe ich dann aber „die Kurve gekriegt“. Es ist ohnehin ein laufender Prozess und auch in Zukunft werden immer wieder Herausforderungen auf mich warten.
Meine Arbeit wertschätzen
ist auch etwas, das mir schwer fällt. Ich denke immer „Die anderen müssen arbeiten, die haben keine Zeit! Ich erledige das.“. Dass ich genauso arbeite und ich kein Geld erwirtschafte, wenn ich die Zeit anders verbringe, sehe ich dann nicht. Mein Gehalt kommt nicht jeden Monat in selber Höhe sicher aufs Konto, sondern eben nur, wenn ich entsprechend viel dafür tue.
In meiner Familie wurde unterbewusst ein „Nur wer richtig arbeitet, arbeitet“-Denken geprägt. „Richtig“ meint in diesem Fall wahlweise: körperlich schwere Arbeit, zeitlich aufwendige Arbeit (im Sinne von „selbst und ständig“) und „anerkannte“ Arbeit (im Sinne einer Ausbildung/eines Studiums).
Mein Beruf hat keine Bezeichnung. Ich habe keine Ausbildung oder ein Studium dafür gemacht. Ich arbeite nicht 24/7, bezeichne mich selbst als Müßiggängerin. In meinem Kopf sind Glaubenssätze, die das alles, trotz ebenso anderer Überzeugungen, voraussetzen und negativ bewerten.
Entsprechend häufig erwische ich mich selbst dabei, wie ich Dinge sage wie „Als ich damals als Angestellte noch richtig gearbeitet habe“ oder eben wie oben schon beschrieben „Die anderen müsse arbeiten, die haben keine Zeit. Ich schon.“.
Ich fühle mich schlecht dabei, wenn ich sage: „Ich habe keine Zeit.“, weil ich mir meine Zeit in der Theorie frei einteilen kann. Immerhin muss ich niemanden um Erlaubnis bitten. Als Angestellte stand es außer Frage, dass ich unter der Woche während der Arbeitszeit keine Zeit hatte. Jetzt ist das anders.
Es ist aber eben nur anders, weil ich selbst meine Arbeit nicht in ausreichendem Maße ernst nehme und wertschätze bzw. die Arbeit anderer als „schwerer“ erachte. „Ich sitze ja schließlich nur vor dem Pc.“ Würde ich es im Innen anders wahrnehmen, würde es automatisch auch im Außen anders rüber kommen.
Eine echt schwere Aufgabe für mich. Vor allem weil es mich gleichzeitig so sehr ankotzt, dass meine Arbeit im Außen nicht so richtig gesehen/ernst genommen wird, nur weil ich es nicht „fühle“.
Ich möchte und muss an dieser Denkweise arbeiten.
Herzrasen & Selbstverständlichkeit
Anfang der Woche hatte ich Herzrasen und niedrigen Blutdruck. Mein Ruhepuls lag teilweise bei 110. Wer das schon mal erlebt hat (und vielleicht noch ne Angststörung hat), der weiß wie unangenehm das ist und dass es Angst macht.
Ich vermute, dass viele Faktoren zusammen gespielt haben. Zum einen sind es anfängliche Nebenwirkungen bzw. Anzeichen einer kurzfristigen Überdosierung meines ADHS-Medikaments gewesen, zum anderen spielte da natürlich die Sorge um das Familienmitglied mit und ich habe mir zusätzlich nen Kopf gemacht.
Zum Glück hat sich die Situation zum Mittwoch hin entspannt, so dass auch mein Puls wieder niedriger wurde.
Gleichzeitig habe ich in dieser Woche, trotz der unangenehmen Nebenwirkung, echt Fortschritte gemacht. Sachen, die mir sonst sehr schwer fallen, gingen mir deutlich leichter von der Hand.
Es ist ganz verrückt das zu spüren. Ich dachte, bevor ich mit dem Medikament anfing, dass die Wirkung irgendwie viel stärker und bewusster abläuft. Dass ich plötzlich richtig Bock auf das habe, was mir sonst schwer fällt.
So ist es aber nicht. Es ist eher eine seltsame Selbstverständlichkeit, die ich so nicht von mir kenne, die aber plötzlich da ist. Ich mache es einfach.
Schon morgens fange ich damit an, hier ein bisschen aufzuräumen und sauber zu machen. Ich räume die Spülmaschine aus, denke daran, meine Sachen wegzuräumen – das war vorher alles, wenn überhaupt, nur mit Marius Hilfe & Erinnerung möglich. Wenn ich Arbeit im Haushalt sehe, dann erledige ich es plötzlich sofort, statt sie so lange wie möglich vor mir her zu schieben.
Und auch beim Arbeiten hat sich viel getan. Diesen Text hier habe ich bis hierher in einem durch geschrieben. Normalerweise bin ich schon oben nach der Überschrift damit beschäftigt, irgendwo anders rumzuklicken und mich in anderen Themen zu verlieren (hier in diesem Text wird das MEGA gut beschrieben).
Jetzt also kann ich viel länger an einer Sache arbeiten. Vorher lag meine Aufmerksamkeitsspanne bei maximal fünf Minuten, eher sogar noch weniger. Egal ob bei der Arbeit oder in Gesprächen. Jetzt schaffe ich deutlich mehr. Es ist gerade kaum noch ein Problem, mich eine Stunde am Stück zu konzentrieren. Und es fühlt sich sooo selbstverständlich. Zwar wundere ich mich selbst oft noch über mich, war ja schließlich 34 Jahre anders, aber ich finde es insgesamt wirklich gut.
Auch wenn ich etwas enttäuscht darüber bin, dass mir das alles trotzdem noch keinen Spaß macht und ich mich hier und da überwinden muss ;-)
Zum Abend hin, so ab ca. 17:30 Uhr, merke ich dann interessanterweise deutlich stärker, wie die Wirkung immer mehr nachlässt. Denn relativ schnell kann ich mich kaum noch konzentrieren und bin „verwirrt“ (im Sinne von „schusselig-vergesslich-unorganisiert).
„Ich sehe den Himmel“ & was die Entscheidung gegen eine Chemo auslöst
Eigentlich stelle ich Bücher ja in der „Buchinspiration“ vor (früher auf Frau-Achtsamkeit.de und mittlerweile hier). Aber dieses hier gefällt mir gerade so gut und ich finde die Thematik so spannend, dass ich hier darüber schreiben möchte.
Seit Papas Tod lese ich ganz generell viel über das Sterben, den Tod und den Abschied. Ich möchte für mich einfach weg von dieser fürchterlichen Angst und hin zu einem Bewusstsein darüber, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Durch die Beschäftigung mit der Thematik im Gesamten wird die Angst weniger.
Das Buch „Ich sehe den Himmel*“ ist gerade eines dieser Bücher, das ich in diesem Zusammenhang ganz besonders toll finde. Denn es beleuchtet alle Seiten und Gefühle so nachvollziehbar und echt. Sowohl die der erkrankten Esther, als auch ihres Mannes und ihres Sohnes, deren Gedanken und Gefühle ebenfalls von ihnen selbst verfasst wieder gegeben werden.
Esther entschied sich, nach der Diagnose Krebs, ganz bewusst gegen eine Chemotherapie. Ihren Weg von der Diagnose bis zu ihrem Tod beschreibt sie in diesem Buch. Wie ihr Umfeld ihre Entscheidung akzeptierte (oder eben nicht), wie fürchterlich ihr viele Ärzte entgegen traten („Entweder sie machen die Chemo, oder ich behandle sie nicht„), wie sie Freunde verlor und neue dazu gewann, wie sie mit dem Tod umgeht und was das Loslassen für sie bedeutet.
Ich habe das Buch von der ersten Seite an kaum mehr aus der Hand gelegt und finde den Weg und die Klarheit von Esther sehr bewundernswert. Wie sie über ihr eigenes Sterben schreibt, eben vor allem auch über die schmerzvollen Situationen und dass all das dazu gehört, das hilft mir sehr.
Das Buch hat eine seltsame Leichtigkeit. Und obwohl Esther und ihre Familie sehr gläubig waren, so spielen auch Gott und die Kirche in diesem Buch bisher (mir fehlt noch rund ein Viertel des Buchs) maximal eine Nebenrolle – das finde ich persönlich sehr angenehm.
Das riesen Thema, das sich neben ihrem Abschied, durch das Buch zieht, ist aber eben auch ihre Entscheidung gegen eine Chemotherapie. Alleine die Bewertungen auf Amazon zeigen klar und deutlich, wie eine solche Entscheidung gesellschaftlich bewertet oder sogar geächtet wird. Viele verachten und verurteilen sie dafür. Genau das hat sie auch oft zu spüren bekommen.
Ich verstehe bis heute nicht, warum die Entscheidung gegen eine Chemo gesellschaftlich kaum akzeptiert werden kann. Besonders wenn die Leute in irgendeiner Form öffentlich über ihren Weg schreiben, werden sie mit Verachtung und teilweise Hass gestraft, weil das verantwortungslos sei. Jemand anderes könne schließlich auf die Idee kommen, das sei ein guter Weg! (Wer bestimmt das?).
Für Esther Schulz war, wie für viele andere, von Anfang an klar, dass eine Chemo für sie nicht in Frage kommt. Sie hat ihre Erfahrungen gemacht und wollte den Rest ihres Lebens nicht in ständiger Angst oder mit anderen, möglicherweise massiven Nebenwirkungen verbringen. Selbst wenn es Hoffnung auf Heilung gegeben hätte.
Ich finde solche Entscheidungen nicht töricht und verantwortungslos, sondern mutig. Genauso mutig wie die Entscheidung, sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Wichtig ist doch nur, dass man selbst mit seiner Entscheidung im Reinen ist. Wer sich inspirieren lassen mag, egal ob von einer Krebsbehandlung mit oder ohne Chemo, der darf das und wer nicht, eben nicht.
Ich kenne einige Menschen, bei denen im Vorfeld klar war, dass ihnen nur wenig Zeit bleibt und denen die Chemo die letzte Lebensqualität genommen hat. Allen voran mein Opa. Für den die Auswirkungen des gesamten Krankenhausaufenthaltes eine Folter waren. Hätte er sich nach dem ersten Krankenhausbesuch gegen eine Behandlung entschieden, wären die letzten Monate insgesamt mit hoher Wahrscheinlichkeit anders und zumindest zu Beginn auch milder verlaufen. Alleine schon, weil er, wegen einer Lumbalpunktion, nicht halbseitig gelähmt gewesen wäre.
Man kann im Vorfeld aber NIE wissen, wie sich eine Entscheidung auswirkt. Ob die Chemo das Leben nun deutlich und angenehm verlängert, oder schief geht. Und umgekehrt weiß niemand, ob man eventuell mit einer Chemo noch 10 Jahre weiter gelebt hätte. Die individuellen Entscheidungen von Menschen sollten akzeptiert werden und nicht, insbesondere wenn sie nicht dem „gesellschaftlich anerkannten Weg“ entsprechen, so dermaßen durch den Dreck gezogen werden.
Fake par excellence
Marius hat mich in dieser Woche auf ein neues Social Media Phänomen aufmerksam gemacht und es hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Fake gibt es in den sozialen Medien ja bereits zu Hauf, aber Miquela setzt dem Ganzen die Krone auf.
Sie sieht aus wie ein Top-Model, hat auf Instagram Millionen Follower, bringt eigene Songs und Musikvideos raus. Aber: Miquela ist kein Mensch, sondern eine Illusion. Erschaffen mit künstlicher Intelligenz von einem amerikanischen Start Up Namens „Brud„. Das US-amerikanische „Time“-Magazin hat Miquela letztes Jahr zu einer der 25 einflussreichsten Personen im Internet gekürt.
Sieht man sich in den Kommentaren unter ihren Fotos um, so findet man zahlreiche (insbesondere von Jugendlichen) Kommentare, die sowas schreiben wie „Ich liebe deinen Style“ „Du bist so wunderschön“.
Ich finde das erschreckend. Klar, der technische Fortschritt ist beeindruckend, aber da wird ein Ideal erschaffen, dass zudem noch für alle möglichen Produkte Werbung macht, das völlig frei erfunden ist und dennoch für andere als Vorbild dient. Eine Erfindung, die den Machern einiges an Geld einbringt und auf der anderen Seite zu den 25 einflussreichsten Personen des Internets zählt. Unfassbar krass. Neben Miquela gibt es noch zahlreiche andere Robo-Influencer wie imma.gram, Blawko22 oder shudu.gram.
Und sonst so?
Vor einigen Tagen kamen meine bestellten Strumpfhosen von Snag Tights an. Seit ich übergewichtig bin (also seit über 10 Jahren) habe ich keine Strumpfhose mehr getragen, die mir wirklich passt. Ich habe alles mögliche versucht. Sogar Strumpfhosen die vier Nummern größer sind, als meine eigentliche Größe. Strumpfhosen variieren für gewöhnlich nur in der Länge, nicht aber in der Breite. Also kein Wunder, dass nie was passt.
Entsprechend kritisch war ich in Bezug auf die neuen Strumpfhosen. Ich habe fest damit gerechnet wie immer enttäuscht zu werden. ABER! Sie passen. Wie angegossen! Selbst mit Größe 38 haben die Strumpfhosen damals nicht so gut gesessen. Eine große Empfehlung meinerseits für ALLE. Denn dort werden Strumpfhosen in sämtlichen Größen angeboten. Kosten ein bisschen mehr und da die Lieferung aus England erfolgt, dauert die Lieferung etwas länger. Aber für mich steht fest, dass ich künftig meine Strumpfhosen nur noch da kaufe, wenn ich mal welche brauche.
Fernab dessen was ich sonst so hier geschrieben habe, war nicht „viel los“. Ich habe viel gearbeitet, ein bisschen Dead by Daylight gezockt, gelesen und wir waren gestern ein paar Stunden mit meiner Familie spazieren. Das war toll!
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.