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Immer wieder Sonntags 245

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|Gesehen| Ich glaube nichts „Spezielles“
|Gehört| meine Weihnachtsplaylist (wobei die tollen Lieder vom Ölberger Kinderchor und mein Lieblings-Weihnachtslied „Diese Nacht“ von André Dietz fehlen), The HU „Sad But True“ und das großartige Schlaflied für Aufgewachte
|Getan| gearbeitet, gelesen, geschrieben, geärgert, geweint, gefragt, gemalt
|Gefreut| über Gespräche & Zeit mit Marius
|Gelesen| „Wer die Furcht kennt* (die Fortsetzung von „Die Angst schläft nie*“ – Ist gerade auch über eine kostenlose Kindle Unlimited Probemitgliedschaft* kostenlos lesbar)
|Gekauft| einen Kalender für 2021*, entgegen meiner „Überzeugung“ in Bezug auf Kerzen dann doch Pyramidenkerzen* (damit ich die uralte Weihnachtspyramide meiner Großeltern in Aktion sehen kann), eine Frühstücksbox* im Café Medusa, sowie alkoholfreien veganen Wein* zum Ausprobieren (schmeckt UNFASSBAR lecker)
|Geschrieben| Nix
|Geplant| wenn möglich Marius Mama im Heim besuchen (bisher ging das mit Schutzkleidung + Coronatest, wie die Regelungen aber ab Montag sind bleibt abzuwarten)


Winterpausen-Ankündigung

Heute lest ihr den vorletzten Artikel in diesem Jahr. Ab nächster Woche Sonntag gehe ich zu „Immer wieder Sonntags“ über die Rauhnächte in meine wohlverdiente Auszeit :-) Wir werden uns dann erst im neuen Jahr zu „Immer wieder Sonntags“ am 10.01. lesen bzw. davor kurz für meinen „Entzückblick 2020“.

Konsumverhalten

Auf Instagram habe ich aus einer spontanen Laune heraus eine Umfrage rund um das Thema Konsum gemacht. Es ging um das Verhältnis zu tierischen Produkten, das Töten von Tieren, Massentierhaltung, vegane Ernährung usw.

Ich kann gar nicht genau sagen, was meine Intention war. Ich hatte irgendwie Lust drauf. Vermutlich war es einerseits der Wunsch danach zu sehen, dass es mehr Hoffnung für die Welt gibt, als ich befürchte und zum anderen danach, vielleicht durch die Selbstreflexion ein Stück weit Bewusstsein oder Veränderung zu schaffen.

Solche Themen sind in einer Community, die zum Großteil nicht so lebt wie ich und meine Ansichten nur vereinzelt teilt natürlich ein gewisses Wagnis. Zu meinem Erstaunen war das Feedback allerdings sehr positiv. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, wie ehrlich die meisten mit den Fragen und ihren daraus resultierenden Erkenntnissen, aber auch mit dem eigenen Verhalten umgegangen sind.

Viele schrieben, dass sie so noch nie (oder noch nie in dieser Form) über ihren Konsum und das System hinter der Tierprodukte-Industrie nachgedacht haben und zum Teil auch wissen, dass sie da sehr viel für den eigenen Genuss und die eigene Bequemlichkeit „verdrängen“.

Hier und da gab es natürlich auch Kritik oder gar Menschen, die sich so sehr angegriffen fühlten, dass sie das Bedürfnis verspürten, mir in Form von Beleidigungen oder kritischen Äußerungen wie „Achso und du meinst jetzt also, du wärst besser mit deinem Schwarz-Weiß-Denken“ etwas entgegen zu setzen. Das kommt häufiger vor und war für mich nicht überraschend.

Was mich aber wirklich überrascht hat ist, wie die Antworten und Ergebnisse der Umfrage in mir arbeiten. Das alles beschäftigt mich sehr, weil ich mich hilflos gegenüber diesen und anderen Ansichten fühle. Weil sie leider weit verbreitet und „menschlich“ sind und die gesellschaftlichen wie kulturellen Prägungen so tief greifen, dass es mir schier unmöglich scheint, langfristig ein Umdenken anzuregen.

Es gibt gefühlt keine Lösung, weil niemand selbst die Gefahr spürt, obwohl sie gerade jetzt durch Corona (eine Zoonose, die durch Massentierhaltung und Ausbeutung der Ressourcen/Umwelt befeuert wird) mehr als offensichtlich geworden ist. Dabei wäre es SO wichtig, das Konsumverhalten zu verändern. Nicht bloß für die Tiere, sondern für unseren gesamten Planeten.

Ich habe zu all dem so viele Gedanken, dass ich ein bisschen was mit euch teilen möchte.

Ein Teil der Ergebnisse

Insgesamt haben 789 Personen an der Umfrage teilgenommen. 100% von ihnen sind gegen Tierquälerei. 98% finden, dass Tiere nicht human getötet werden. 97% glauben, dass veganes Essen schmeckt und fühlen sich nicht gut damit, dass für ihren Konsum Tiere gequält werden. 90% würden sich Alternativen suchen, wenn tierische Produkte so teuer wären, dass sie sich diese nicht mehr leisten könnten. 87% würden sich vegetarisch oder vegan ernähren, wenn ihnen jemand dabei helfen würde und sie keinen Unterschied schmecken. 86% finden es nicht okay, dass Tiere für ihren Genuss sterben müssen. 85% glauben nicht, dass man gewisse Nährstoffe NUR über tierische Produkte bekommt. 84% würden kein Tier töten, um es zu essen. 73% geben an, aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit so zu essen, wie sie essen. 27% sagen, dass sie es aus Hilflosigkeit oder Unwissen tun. 60% ist nicht klar, wie eine vegane Ernährung gesund funktionieren kann

Auf meine Frage, welche konkrete Hilfe gebraucht wird um sich vegetarisch/vegan zu ernähren und wie diese Hilfe aussehen könnte, antworteten 221 Personen. Von diesen 221 Personen haben 217 eine sehr ähnliche Antwort gegeben, nämlich:

„Ich wünsche mir eine Seite mit allen wichtigen Informationen, für meinen Start. Also zum Beispiel mit Rezeptideen oder Ersatzprodukten die ich essen kann.“

Mich hat das erstaunt. So einfach soll das also sein? Es müsste nur eine Seite geben, auf der man die wichtigsten Informationen für den Start erhält? Wie passend, dass ich eine Artikelreihe genau für Anfänger und Neugierige geschrieben habe. Mit genau diesen Infos.

Uns stehen Informationen zu allen möglichen und unmöglichen Themen dieser Welt innerhalb weniger Millisekunden über Suchmaschinen zur Verfügung. Alleine „Anfänger Guide Vegan“ bietet hunderttausende Ergebnisse. Wir sind uns also einig, dass ein vermeintlicher Mangel an Informationen nicht der „wahre“ Grund ist.

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und lieben unsere Sicherheit. Sich umzustellen, zu verändern und zu informieren bedeutet nicht nur ungewohnten Aufwand, sondern auch Unsicherheit und häufig Angst („Das ist ja nicht gesund!“). Bei dem, was wir seit Jahrzehnten täglich essen, müssen wir nicht nachdenken. Wenn ich mich jetzt aber plötzlich anders ernähren möchte und meine gewohnte Routine durchbreche, stehe ich da, wie der Ochs vorm Berg. Das erzeugt bei vielen auch ein Gefühl von Überforderung.

Wo soll ich anfangen? Ist Soja schädlich? Pflanzliche Milch soll nicht so gut sein, was ist denn jetzt überhaupt richtig? Welchen Informationen darf ich glauben? Wo ist was drin und wie finde ich das heraus? Fakt ist: es ist (erstmal) leichter, wenn alles so bleibt wie es ist. Will man WIRKLICH was ändern, muss man selbst aktiv werden.

Viele haben den Gedanken, dass es beim Thema vegetarische/vegane Ernährung um „ganz oder gar nicht“ und „schwarz oder weiß“ geht und fühlen sich unter Druck gesetzt oder setzen sich selbst unter Druck. Das finde ich total schade, weil es so nicht ist und nicht so sein muss. Vegetarische/vegane Ernährung ist kein Allheilmittel und es geht gar nicht darum, alles „perfekt“ zu machen – das kann man als Mensch ohnehin nicht.

Unsere Lebensweise hat, was immer wir tun, an irgendeiner Ecke negative Auswirkungen auf irgendwen oder irgendwas. In dem Moment, wo Ressourcen verbraucht werden, wird irgendwo etwas weggenommen. Unser Kapitalismus fußt auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren und/oder der Umwelt. Gleiches gilt entsprechend (weitestgehend) für unseren Konsum.

Es geht um Bewusstsein

Bewusstsein dafür, dass Tiere Gefühle haben, dass unser Konsum (für die meisten) eine Wahl ist, die wir haben. Wir können wählen, ob wir die Massentierhaltung unterstützen wollen und ob wir dafür sind, dass „Nutztiere“ für unseren „Genuss“ so leiden müssen.

Wir können uns informieren, wie es den Tieren ergeht. Dafür muss man nicht mal aufklärende Filme wie Dominion sehen, die den Alltag der Fleischindustrie und die Auswirkungen auf die Tiere zeigen (es sei denn, man möchte etwas haben, dass einem SOFORT und ohne Umschweife die Augen öffnet).

Mir persönlich haben die (unblutigen, aber sehr emotionalen) Berichte von Vereinen, die Tiere aus der Massentierhaltung retten, enorm die Augen geöffnet. Zu sehen, wie es beispielsweise den Kühen auf Hof Butenland ergeht oder den Hühnern die über z.B. Hühnerrettung NRW e.V. gerettet werden. Zu begreifen, dass viele gerettete Tiere ihre Rettung nicht mal überleben, weil sie nach einem halben Jahr als „Nutztier“ bereits so krank und geschwächt sind, dass sie an den Folgen der Haltungsbedingungen und der Ausbeutung ihres Körpers sterben.

Missionierung macht mich aggressiv

Das habe ich ich anfänglich selbst oft gesagt. „Das muss doch nicht sein. Soll doch jeder das machen, was er will.„. Aber Tiere haben diese Wahl nicht. Menschen, die darüber aufklären, welche Zustände vor Ort herrschen, sind die einzige Chance, die sie haben.

Manche schrieben, dass sie Worte wie „töten“ oder den Hinweis darauf, dass Fische eben auch fühlende Lebewesen sind und ihr Fleisch genauso Fleisch ist, wie das von anderen Tieren, als zu krass empfinden. Zu missionierend, zu Moralapostel-mäßig. Man könne das doch auch netter sagen!

Statt „töten“ also beispielsweise „schlachten“ oder „erlegen“. Auf Instagram schrieb jemand in Bezug auf das „Schlachten“: „Man stelle sich das mal umgedreht vor. Ein Mörder (eines Menschen) würde vor Gericht für seine Tatbeschreibung das Wort ’schlachten‘ anstatt ‚getötet‘ benutzen. Die Leute empfänden ihn als ungleich grausamer und würden das Wort direkt ganz anders bewerten.“ Genau das ist es.

In Bezug auf Tiere sollen solche Worte „Abstand“ und Verharmlosung schaffen – also ein besseres Gefühl / ein reineres Gewissen. Wieder etwas, mit dem man sich nicht auseinandersetzen muss – schließlich kennt man das so und es ist gesellschaftlich akzeptiert.

Jäger und Schlachter, die töten doch nicht! Das ist ein Beruf! Die erlegen und schlachten. Wendet man diese Worte aber auf das Töten von Menschen an, wird einem gleich bewusst, wie schrecklich es eigentlich ist. Abgeknallt und abgeschlachtet.

Es gibt aber noch ein Problem

Ein Kilo Fleisch ist teilweise billiger, als 500 Gramm Gemüse oder Obst (natürlich nur, wenn man die Subventionen und die Umweltkosten außer Acht lässt). Es ist zum Haare raufen. Eine Familie, die beispielsweise Sozialhilfe oder Hartz IV bekommt, kann sich Gemüse & Obst kaum leisten. Zumindest nicht in der Menge, dass es wirklich gesund und ausreichend ist. Das finde ich ist, neben der Verdrängung und dieser Gefühlskälte, die wir Menschen oft an den Tag legen, echt mit das Traurigste. Dass das Leben eines Tieres mit so wenig Wert in Verbindung gebracht wird.

Noch ein paar Worte zur „Gesundheit“

Ich muss gestehen, dass ich es etwas lustig finde, wenn Leute die morgens zwei Wurstbrote, mittags ein Steak mit Pommes und abends ne Pizza mit Salami & Käse essen sagen, dass eine vegane Ernährung ungesund/mangelhaft ist, weil man Vitamin B12 zuführen muss.

Bevor ich meine Ernährung umgestellt habe, wurde ich NIE gefragt, ob ich alle Vitamine bekomme und ich selbst habe das auch nie in Frage gestellt. Dabei habe ich mich deutlich ungesünder und unausgewogener ernährt. Meine Blutwerte waren damals nie besonders gut, oft hatte ich sogar einen leichten Eisen, Calcium oder Magnesiummangel. Da schaut niemand drauf, wenn du tierische Produkte en masse isst. Aber wehe jemand setzt sich mit seiner Ernährung auseinander und isst keine tierischen Produkte mehr.

Fakt ist, dass jeder Mensch sich ausgewogen ernähren müsste, um keinen Nährstoffmangel zu haben/zu bekommen. Egal wie oder was sie essen. Viele Mischköstler haben teils massive Nährstoffmängel (vgl. hierzu auch die Nationale Verzehrstudie, man bedenke auch die „internationale Jod Unterversorgung“, in deren Folge dann plötzlich alle, gesellschaftlich VÖLLIG akzeptiert, Jod über Salz supplementieren), weil sie sich nicht ausgewogen ernähren. Das Gleiche passiert natürlich auch Vegetariern oder Veganern, bei einer unausgewogenen Ernährung.

Wer sich allerdings mit der Ernährung auseinandersetzt und auf eine ausgewogene, vegane Ernährung achtet, der kann, bis auf Vitamin B12, alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge über die Nahrung aufnehmen. Gerne dürft ihr dazu auch meine Blutwerte nach drei Jahren veganer Ernährung OHNE Supplemente (also Vitaminpräparate, abgesehen von sporadisch eingenommenem Vitamin B12) anschauen.

Meine Ideen & Lösungen für Euch

Wer wirklich etwas ändern möchte, fängt in kleinen Schritten an. Legt beispielsweise ein oder zwei vegetarische/vegane Tage pro Woche ein. Schaut nach Alternativen die euch schmecken, erst mal nur für EIN Produkt (z.B. Wurst-Aufschnitt -> die vegetarischen/veganen Produkte von der Rügenwalder Mühle schmecken sehr authentisch und sind für Anfänger und den Umstieg meiner Meinung nach super geeignet ).

In meinem Artikel findet ihr nicht nur etwas zur Frage „Warum überhaupt Ersatzprodukte“ und dem Vorurteil „Das ist doch alles Chemie!“, sondern vor allem auch konkrete Empfehlungen für Ersatzprodukte, die ich als Anfängerin/Neugierige gern gekannt hätte und bei denen man für gewöhnlich, besonders wenn man es nicht weiß, keinen oder kaum einen Unterschied schmeckt:

Mittlerweile haben (meiner Erfahrung nach) sowohl Discounter als auch Supermärkte eine vegane/vegetarische Ecke. Es gibt viele Produkte, die als vegan ausgezeichnet sind (nicht nur mit dem klassischen gelben Vegan-Label, sondern auch mit eigenen Labels).

Zudem findet ihr mit dem Suchwort „vegane Produkte (Name des Supermarkts einfügen)“ Listen für vegane Produkte über die Suchmaschinen. Teilweise direkt von den Einkaufsläden, teilweise von Bloggern zusammengestellt. Bei Zutaten, von denen ihr nicht genau wisst, ob sie vegan sind, kann ich euch die kostenlose App „Keiner Fliege“ empfehlen. Dort könnt ihr Inhaltsstoffe suchen und Informationen dazu bekommen, ob sie vegan sind oder nicht.

Empfehlenswerte Bücher / Videos / Homepages:

Hier findet ihr seit Oktober 2017 vegane Essenspläne mit sieben neuen Rezepten – bis November 2020 – JEDE Woche. Und hier meine eigenen, veganen Rezepte.

Außerdem sind folgende meiner Artikel ggf. hilfreich:


Lockdown

Seit heute steht fest, dass es einen erneuten Lockdown geben wird. Aus meiner persönlichen Sicht ist der schon längst überfällig. Bis zu 600 Tote pro Tag, die mit einer Coronainfektion gestorben sind. Und ich verstehe weiterhin absolut nicht, wie so viele Menschen das IMMER NOCH klein reden können.

elhotzo twitterte dazu erst kürzlich passend:

„Seltsam wie egal Menschen ein Virus ist, das täglich 400 Opfer fordert, die noch letztes Jahr davon geredet haben, sich wegen der Angst vor Terror nicht auf Weihnachtsmärkte zu trauen.“

Das trifft es so gut! In ein Flugzeug passen in der Regel 200 bis 300 Personen. Momentan stürzen quasi täglich ein oder zwei voll besetzte Passagiermaschinen ab. Und dennoch gibt es all diese Menschen, die dagegen-quatschen, ja sogar demonstrieren und behaupten, es sei alles gar nicht so schlimm. Ich finde das sooo heuchlerisch. Aber leider hilft es nicht, sich aufzuregen.

Für alle, denen es gerade nicht so leicht fällt, diesen erneuten Lockdown zu (er)tragen, hier ein paar Artikel als Inspiration:


Ein Jahr verheiratet

Heute sind Marius und ich auf den Tag genau ein Jahr verheiratet. Ich finde es weiterhin seltsam. Nicht zuletzt weil ich oft aufgeregt gefragt werde, wie sich das anfühlt nun verheiratet zu sein und ich dazu eben kein Gefühl habe. Für uns war es wie einen neuen Personalausweis zu beantragen: beinah nervig und jedem Fall ein notwendiges Übel in Bezug auf die Bürokratie.

Kürzlich sprachen Marius und ich noch darüber, dass ich oft angesprochen werde mit „Du sagst immer Freund, aber Marius ist doch dein Mann!!“ und dass ich dann oft erkläre, dass „Freund“ für mich viel tiefer geht als „Mann“.

„Mein Mann“ ist so eine Floskel für mich. Ich verbinde damit für mich dieses typische Hausfrauen-Einerlei „Mein Mann hat gesagt / Da muss ich meinen Mann fragen / Mein Mann macht dieses oder jenes nicht / …“. Da schwingen für mich auch immer diese patriarchalen Strukturen mit.

Für mich ist „Freund“ viel tiefergehender und wertschätzender als „Mann“. Ein Mann ist eine Geschlechtsform, „mein Freund“ aber ein Partner fürs Leben. So definiere ich das jedenfalls.

Ich denke tatsächlich häufiger daran, welche Auswirkungen unsere Ansichten und Entscheidungen bei der Art der Hochzeit hatten. In meinem Video „Wie man zu heiraten hat“ habe ich ja ausführlich darüber gesprochen. Finde es immer noch seltsam und irgendwie auch schade, was das damals ausgelöst hat.

Marius und ich sprachen heute noch darüber, dass wir zeitweise selbst total verunsichert waren, weil so viele Meinungen von Außen auf uns einprasselten. Marius war teilweise gar nicht mehr sicher, ob das Thema Heirat für mich wirklich so unwichtig ist und ich wiederum war mir nicht sicher, ob Marius es wirklich so sieht wie ich, dass man nichts Großes daraus machen muss und wir die Sache von mir aus auch aus dem Bett heraus hätten erledigen können :-)

Heute ist jedenfalls ein Tag wie jeder andere für uns. Mit einem Unterschied: es brennt eine Kerze, die wir letztes Jahr geschenkt bekommen habe. Dahinter steckt eine wunderschöne Idee. Statt des Gedankens „Bis das der Tod uns scheidet“ geht es um „Solange es wahr ist“. Und wenn es noch wahr ist, zündet man die Kerze mit den Worten „Es ist noch wahr“ an. Den Gedanken dahinter mag ich sehr.


Und sonst so?

Ich schreibe gerade meinen „Entzückblick“ für dieses Jahr. Der einzige Artikel, der noch während meiner Winterpause, aber dennoch erst in 2021, veröffentlicht wird. Mir ist wichtig, Weihnachten und Silvester mit rein zu nehmen, weil sie in diesem Jahr ganz sicher sehr besonders werden. Anders und möglicherweise auch neu. Meine Mama sagte kürzlich: „Wir wünschen uns alle seit Jahren weniger Stress zu Weihnachten. JETZT haben wir die Möglichkeit, alle mal Zuhause zu bleiben. Lasst uns das doch versuchen zu genießen.“. Recht hat sie, auch wenn es dafür natürlich keinen Lockdown braucht. Man kann sich ja JEDERZEIT frei dafür entscheiden.

Fernab der geschriebenen Sachen ist nicht viel mehr los gewesen in dieser Woche. Wir waren einige Male draußen spazieren, ich habe mich in das Supermarkt-Chaos gestürzt und mich gefragt, wie ich es schaffe, die nächsten Monate nicht mehr einkaufen zu müssen. Außerdem habe ich Dead by Daylight gespielt und mit meiner Mama gemeinsam (per Webcam) Weihnachtskekse gebacken.

Außerdem haben Marius und ich eine Frühstücksbox im Café Medusa abgeholt und köstlich gefrühstückt. Sonst steht nix weiter auf dem Plan.

Danke an alle, die bis hierher gelesen haben. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!

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