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Aus dem Leben Gedanken

Veränderungen reloaded oder „Sag niemals nie!“

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Vor ein paar Tagen hat jemand auf Instagram ein Posting von mir aus 2016 geliked. Es ging darum, welche Dinge ich niemals sagen würde. Einige meiner Antworten haben mich wirklich zum Schmunzeln gebracht und mir nochmal gezeigt, wie krass ich mich in dieser Zeit verändert habe.

Zwar schreibe ich in meinem Lieblingsartikel „Veränderung“ (wer ihn noch nicht gelesen hat: macht das ruhig mal! Der ist wirklich schön geworden und ich finde ihn motivierend – lese ihn selbst noch oft durch !) schon über viele Sachen, aber es hat sich noch so viel mehr verändert, dass ich die Veränderungs-Inspirationen erweitern möchte.

„Sag niemals nie!“

Einer dieser Sprüche, den man oft einfach so daher sagt. Schließlich ist sich jeder von uns bei einigen Sachen todsicher, dass er sie NIEMALS können/machen/sagen/ändern wird. Ich habe für mich erlebt, dass sich mein Horizont Kilometer weit vergrößert hat. So sah und sehe ich Dinge, die vorher absolut außerhalb meiner Reichweite waren. Diese Erkenntnis allein hat dazu geführt, dass ich nichts mehr ausschließen würde. Das Leben und die Summe all unserer Erfahrungen verändern uns manchmal so heftig, dass wir gar nicht wissen KÖNNEN, wie wir morgen denken, fühlen und handeln.

Die spontane Liste der Dinge, von denen ich Jahre lang glaubte, dass ich sie niemals sagen, machen oder ändern könnte:

  1. mit dem Rauchen aufhören
  2. den Tod eines Elternteils überleben
  3. ein Buch raus bringen
  4. mich selbstständig machen
  5. tanzen (und dann auch noch nüchtern – HALLELUJAH!)
  6. Tschüss, Alkohol!“ sagen und selbigen nicht mehr trinken
  7. Veganerin werden
  8. Menstruationstassen nutzen (Menstruationstassen sind doch ekelhaff!)
  9. Täglich Sport treiben bzw. überhaupt Sport machen und Spaß daran haben
  10. so viele Vorurteile über Bord werfen
  11. 5 Kilometer am Stück joggen bzw. überhaupt joggen
  12. kein Messie mehr sein
  13. eine minimalistischere (und aufgeräumte und schöne und saubere) Wohnung haben (siehe hier)
  14. regelmäßig zu kochen (und auch noch mehr als eine Woche Essenspläne zu schreiben – Was essen wir heute gibt es seit 2017 – wie krass ist das bitte?)
  15. über 20 Jahre weiter zu bloggen
  16. achtsamer werden
  17. die Pille absetzen (Mein Leben nach der Pille)
  18. natürlich verhüten (NFP? Kann man das essen?)
  19. 20 Kilometer wandern
  20. mich von vielen Familienmitgliedern und Freunden freiwillig trennen
  21. ehrlich (!) meine Meinung sagen
  22. über mich hinaus wachsen
  23. Ich sein, auch wenn es nicht der Norm entspricht
  24. bei „seltsamen Meditationen“ (siehe z.B. dynamische Meditation) nicht lachen, sondern sie genießen und gern machen
  25. keine Panikattacken mehr haben
  26. kaum noch Angst zu haben
  27. mein Abitur nachholen
  28. kündigen und mich danach gut fühlen
  29. in Streitgesprächen zu mir stehen
  30. meinen Job selbst kreieren
  31. meine Ausbildung beenden, obwohl ich den Job gehasst habe
  32. gegen meinen Ex-Chef vor Gericht ziehen
  33. überhaupt für mein Recht kämpfen
  34. jeden Tag eine Stunde spazieren zu gehen
  35. Wildkräuter sammeln und essen
  36. Silvester alleine feiern und genießen
  37. Weihnachten alleine feiern und genießen
  38. Kaffee trinke ich nur schwarz!
  39. „Vom Fleischgeruch wird mir kotzübel.“
  40. „Ne, ich hab echt keinen Bock mehr auf Alkohol.“
  41. „Milch gehört den Babykühen, das ist halt ein verdammter Fakt.“
  42. „Nein.“
  43. „Dieser Zigarettengeruch ist sowas von widerlich.“
  44. „Das sehe ich aber anders.“
  45. „Ich geh ne Runde tanzen!“
  46. „Veganes Essen ist SO vielfältig.“
  47. „Ich koche echt gerne!“
  48. „Ne, lass uns nichts bestellen – ich koche lieber!“
  49. „Ich würde nie wieder mit dem Rauchen anfangen.“
  50. „Ne, ich esse auch keine Eier von glücklichen Hühnern.“

Je länger ich nachdenke, desto mehr Sachen fallen mir ein. Es ist verrückt und tut gut, all die Sachen zu sehen, die ich niemals für möglich hielt. Mich durchsprudelt ein richtiges Glücksgefühl, weil ich sehe, dass letzten Endes ALLES möglich ist. Dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur genug will.

Meine Vorurteile und Glaubenssätze sind mit das Größte, das mir bei allem im Weg stand und weiterhin steht. Die eigene Komfortzone zu verlassen ist unglaublich anstrengend. Ich habe eine Vorstellung davon, wie etwas ist und warum ich es nicht kann/peinlich finde/nicht machen will und die möchte ich meist auch erst mal nicht ablegen. Wie ich in meinem Artikel hier schon schrieb:

Jeder hat Angst, dass das eigene Kartenhaus zusammen fällt, wenn er ein Stück der Mauer einreißt. Genauso habe ich mich auch gefühlt. Wenn mir jemand das Rauchen schlecht reden wollte, meine Essgewohnheiten, meine Unordnung, meine Wut, oder irgendwelche Eigenarten. Ich bin immer auf Konfrontation gegangen oder war gekränkt. So machen es die meisten anderen Menschen auch. Das hemmt Veränderung. Wir haben Angst vor Veränderung.

Außerhalb dessen zu sein, was bisher unserer Realität entsprach, ruft in uns ein Gefühl von Gefahr hervor. Das vegane Essen ist mit eines der besten Beispiele dafür. Wann immer das Thema meiner Ernährung aufkommt (und das tut es eigentlich jedes Mal, wenn ich eben etwas anderes esse, als die meisten anderen am Tisch), fühlen sich die Menschen angegriffen. Das passiert fast automatisch. Ich sage: „Ich ernähre mich pflanzlich“ (und verzichte damit extra schon auf den „vegan“-Trigger) und mein Gegenüber sagt sowas wie :“DAS könnt ich nicht. Also ein gutes Stück Fleisch, ich kauf sowieso auch nur Bio, das möchte ich mir nicht verbieten lassen.“ Das zeigt es so gut und lässt sich auf nahezu alle Veränderungen in unserem Leben übertragen.

Wir haben Angst davor, die Kontrolle und das Gewohnte zu verlieren. Wenn da plötzlich jemand ist, der etwas ganz anders macht als wir und das auch noch sagt oder zeigt, finden wir das doof/lächerlich/albern/unerhört/extrem/schlecht/gelogen/nicht authentisch/völlig übertrieben/… . Wir können uns den abwehrenden Gedanken kaum entziehen, sie ploppen automatisch auf, sobald wir etwas nicht verstehen, anders sehen und etwas nicht der „gesellschaftlichen Norm“ entspricht.


Mittlerweile habe ich mit mir selbst einen Deal: wenn mir etwas lächerlich/extrem/sonst irgendwie nicht passend erscheint, schaue ich genau hin. Ich versuche nicht mehr Menschen für ihre anderen Sichtweisen auszulachen, sondern sie zu tolerieren (gewalttätige, kriminelle, diskriminierende und andere offensichtlich bösen Sachen ausgenommen) und mich darüber zu informieren. Und ich habe gelernt, dass ich eigentlich immer nur dann etwas ablehne, wenn ich nicht genug darüber weiß.

Mehr zu wissen bedeutet nicht zwingend, dass ich es dann für mich auch gut finde, aber in den meiste Fällen bedeutet es, dass ich es mindestens akzeptieren kann. Alleine die entstehende Akzeptanz und das Bewusstsein schaffen Veränderung und das finde ich großartig!


Auf eine Sache möchte ich zum Schluss noch eingehen: jemand sagte vor einiger Zeit mal, dass es doch irgendwie krass wäre, dass ich für nichts und niemand meine Hand ins Feuer legen würde. Dass ich mich und andere ständig hinterfrage, mir einfach so alle Türen offen halten würde und mich nie richtig festlege, würde mich schwammig machen.

Das ist nicht, worum es geht. Es geht nicht um „Kommste heut nicht, kommste morgen“, nicht um unkonkret oder unzuverlässig sein, sondern um Offenheit. Und darum, sich sicher zu sein und klar zu machen, dass (theoretisch) ALLES möglich ist.


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